Beschreibung des Oberamts Aalen/Kapitel B 3

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Adelmannsfelden,


Gemeinde II. Klasse mit 1836 Einw. a. Adelmannsfelden, Pfarrd. mit MG., 1074 Einw. worunter 12 Kath. b. Bühler, W., 280 Einw. wor. 182 Kath. c. Dollishäusle, Hs., 11 Einw. d. Haid, W., 108 Einw. worunter 2 Kath. e. Herrenmühle, M., 10 Einw. f. Kuderberg, W., 21 Einw. g. Metzelgehren, H., 9 Einw. h. Mittelwald, W., 29 Einw. i. Mäder, W., 13 Einw. k. Ölmühle, M., 8 Einw. l. Ottenhof, W., 57 Einw. wor. 2 Kath. m. Papiermühle, W., 17 Einw. n. Schleifhäusle, Hs., 11 Einw. o. Stöcken, W., 128 Einw. wor. 118 Kath. p. Vorderwald, W., 40 Einw. q. Vorhardsweiler, Hs., 2 Einw. r. Wendenhof, W., 18 Einw. – Evang. Pfarrei, die Kath. in Parz. a. und l. sind nach Abtsgmünd, die in Parz. b., d. und o. nach Bühlerzell, Oberamts Ellwangen; die in Parz. q. nach Unter-Gröningen, Oberamts Gaildorf, eingepfarrt.

Dieser Gemeindebezirk bildet die äußerste Spitze eines nordwestlichen Vorsprungs, welcher die Abrundung des Oberamtes stört, mit dem die Gemeinden Adelmannsfelden und Pommertsweiler seit 1809 verbunden sind. Bei der weiten Entfernung der Oberamtsstadt war die ehemalige Zutheilung der beiden Gemeinden nach Ellwangen den Bewohnern weit gelegener.

Die Berge dieser Gegend mit ihren weitgedehnten Tannenwäldern heißen bei den neuern Geographen gewöhnlich schon „die Limpurger Berge“, bis zur Bühler, wo alsdann die Ellwanger Berge beginnen. In der Gegend von Aalen sagt man kurz „die Wäld’.“

Hier, im Keupergebiet, ist der Boden größtentheils Sand, meist leicht und nur hie und da mit Lehm untermischt. Derselbe ist wenig fruchtbar und es beschränkt sich der Anbau auf Roggen, weniger Dinkel, hie und da etwas Waizen. Früher herrschte Wechselfelderwirthschaft; erst neuerlich wird auch die Brache zum Theil eingebaut. Auf einen | Morgen Acker, dessen Preis circa 40 fl. ist, rechnet man als mittelmäßigen Ertrag 11/2 Schober Frucht. Von Handelsgewächsen wird neuerdings etwas Reps gebaut.

Die Wiesen sind meist einmädig. Der durchschnittliche Ertrag ist 10–12 Centner Futter, der Preis aber circa 60 fl. vom Morgen.

Von Räumung der Felder an wird das Vieh auf die Feldwaide getrieben, außerdem herrscht Stallfütterung und es wird auf Düngergewinnung sowie überhaupt auf Rindviehzucht aller Fleiß verwendet. Die herrschende Race ist die Limburger.

Die Pferdezucht ist unbedeutend. Schafe gibts ziemlich viele, meist Bastarde.

Für Obstzucht geschieht wenig, obgleich der frühere Pfarrer Neidhard von A. allen Fleiß seiner Zeit angewendet hat, dieselbe zu heben.

Bienenzucht wird in den beiden nördlichen Bezirken, Adelmannsfelden und Pommertsweiler sehr wenig betrieben, die Lage scheint nicht günstig. Das Klima ist gewöhnlich windig und trocken, die Erndte merklich später als im Kocherthale.

Der Zehnte, groß und klein, gebührte – mit Ausnahme des Metzelgehrenhofs, wo ihn der Staat bezieht, der Pfarrei Adelmannsfelden, welche für den freigegebenen Ottenhofer Zehnten 1819 ist entschädigt worden. Vorhardsweiler gehörte sammt seinem Zehnten zur Pfarrei Obergröningen. Den Novalzehnten übrigens bezog die Herrschaft, weßwegen auf den Gemeindegütern und neuen Almanden der Staat den großen Zehnten bezog. – Grundherrliche Gefälle hatten der Staat und die Pfarrei, es werden aber alle vollends abgelöst. Jetzt sind nur zwei Güter, eins in Adelmannsfelden, eins in Stöcken, noch nicht freieigen.

Die Einwohner beschäftigen sich zwar hauptsächlich mit Ackerbau, allein da selbst in den besten Jahren nicht hinreichend Früchte zum eigenen Bedarf erzeugt werden und bei der großen Güterzerstücklung – nur noch in den Parzellen gibt’s einige ganze Bauernhöfe, und auch die Almanden und Gemeindewaldungen sind längst vertheilt – vermögen sie sich zum kleinsten Theile ganz vom Ertrag ihrer Felder und Ställe zu nähren; sie müssen also Nebenbeschäftigungen suchen, Taglohnarbeit u. dgl. mehr.

Von höchster Wichtigkeit ist deßwegen der Verdienst im Walde, besonders durch Holzmachen, Köhlerei und Verführung der Produkte. Dazu kommt eine ansehnliche Holz-Manufaktur; Schachteln nämlich, Rechen, Schüsseln, Teller, Schaufeln werden in großer Menge angefertigt und weitum verführt. Auch Potaschensiederei wird betrieben.

| Gewerbsleute zählt das Kataster der Schultheißerei 191 – wovon die meisten in Adelmannsfelden selbst sitzen, wo fast alle gewöhnlichen Handwerke vertreten sind. Ein paar Bierbrauereien und Wirthschaften bieten dem vergnügungssüchtigen, besonders tanzlustigen Sinne der Einwohner hinreichend Gelegenheiten.

Die Schultheißerei besitzt ein Kapitalvermögen von 300 fl., an Grundeigenthum aber blos das Armenhaus und Arrestlokal, jedoch auch keine Schulden. Ansehnlich ist das Stiftungsvermögen, 23.534 fl. Kapital und 221 Morgen Grundbesitz. Gegenüber von seinen Leistungen aber für Kirchen- und Schulzwecke und bei den bedeutenden Ansprüchen, welche die Armuth der Gemeinde mit sich bringt, vermag es kaum zu genügen.

Die ganze Verwaltung der Gemeinde wurde einst besorgt durch den herrschaftlichen Vogt und 1680 haben die Herrn v. Vohenstein eine „Dorfordnung“ für ihre Unterthanen erlassen, mit allerlei Kirchen-, Sitten- und andern Polizeianordnungen, Bestimmungen über Erhaltung der Wege, der Brunnen u. dgl. mehr.

Der Bezirk, den nach Gröningen gehörigen Vorhardsweiler ausgenommen, bildete einst eine Parochie, zu welcher noch viele weitere Bestandtheile der Herrschaft Adelmannsfelden gehörten, besonders der größere Theil des Schultheißereibezirks Pommertsweiler und zahlreiche Parzellen der jetzigen Schultheißereien Bühlerzell, Neuler und Rosenberg im Oberamt Ellwangen. Gegenwärtig zählt die Parochie 37 Parzellen in den genannten 5 Bezirken, mit einer Seelenzahl von circa 2185 Evangelischen.

Die Lostrennung der Adelmannsfelder Kapelle von ihrer Pfarrkirche zu Neuler erfolgte um’s Jahr 1130. Die Pfarrstelle wurde hauptsächlich mit Zehnten und Gefällen fundirt und es bezog mit wenig Ausnahmen (z. B. den Metzelgehrenhof) die Pfarrei den großen und kleinen Zehnten im ganzen Bezirke, sowie in den meisten weiteren Filialorten. Auf dem Ottenhofe ist 1819 bei Errichtung der dortigen Kolonie der Zehnte abgelöst worden. Den Novalzehnten erhob der Staat und die Pfarrei. Jetzt ist die Ablösung angemeldet.

Schon bei dem Verkaufe im Jahr 1361 werden Widemhöfe in Adelmannsfelden und der Kirchsatz daselbst genannt und beides ist 1380 an Limburg gekommen, bei den spätern Verpfändungen behielten sich die Schenken das Patronat und Episcopalrecht vor. Höchst wahrscheinlich ist ebendeßwegen die Reformation gleichzeitig wie im Limburgischen eingeführt worden, wo Schenk Erasmus entschieden dem neuen Glauben sich zuneigte, der z. B. in seinem neugewählten Residenzorte Obersontheim 1561 einen evangelischen Geistlichen | augsburgischer Konfession aufgestellt hat. Dem in Obersontheim errichteten limburgischen Konsistorium war auch die Pfarrei Adelmannsfelden untergeordnet. Doch nahmen die Herrn von Vohenstein mindestens eine Theilnahme an der Kirchengewalt in Anspruch und in einem Vertrage von 1683 wurde bestimmt, daß Anordnungen in Betreff des Kultus und Kirchengebets gemeinschaftlich geschehen sollen von dem limb. Kirchherrn und der hochadelichen Obrigkeit.

Die ebenfalls lutherisch gewordenen Herrn v. Vohenstein suchten auch ihre Unterthanen außerhalb der Adelmannsfelder Parochie zu derselben herbeizuziehen, mußten aber, da Ellwangen im Namen seiner Pfarreien Einsprache that, im Jahr 1588 zugestehen: daß ihre Unterthanen wie bisher ihre (stiftischen) Pfarreien besuchen u. s. w. Dagegen wußte Ellwangen seine Unterthanen im Parochialbezirk allmählig in katholische Kirchen einzuweisen, woher dann eben die Konfessionsverschiedenheit allmählig entstanden ist. Nach einem Vertrage von 1706 dürfen die katholischen Unterthanen Ellwangens in der Adelmannsfelder Pfarrei, aber jetzt auch die evangelischen vohensteinschen Unterthanen im Ellwangenschen, wie bisher usus geworden, des Geistlichen ihrer Konfession sich bedienen, müssen aber dem Parochus und Meßner die jura stolae reichen; – letzteres natürlich in neuern Zeiten nicht mehr.

Die evangelische Schule in Adelmannsfelden, neben welcher eine evangelische Filialschule zu Haid, eine katholische in Bühler besteht, – ist derzeit mit drei Lehrern besetzt. 1827 ist auch eine Industrieschule begründet worden, welche guten Fortgang hat.

Der ganze Bezirk gehörte zum Virngrund, so daß also auch diese Gegend 1024 zu einem Bannforste für den Abt von Ellwangen ist gemacht worden. Doch konnte im 12. Jahrhundert der hohenstaufensche Herzog von Schwaben Jedermann, den Abt ausgenommen, von dem Jagd-, Fisch-, Zeidel- und Beholzungsrecht in diesem Forste ausschließen. Um so wahrscheinlicher ist, daß die Hohenstaufen in dieser Gegend Grundbesitzungen hatten und daß gerade die Gegend von Adelmannsfelden ihnen gehört hat, wo 1236 ein Siferidus de A. auftritt als Reichsministeriale. Bald nachher treten die Grafen v. Öttingen als Inhaber auf, indem Ludwig sen. et jun. 1361 ihre Burg A. die Widdumhöfe daselbst und den Kirchsatz, sammt dem Widdumhof und Kirchsatz zu Eschach – nebst allen Dörfern, Weilern, Höfen, Weilerstätten u. s. w. eignen Leuten, Weihern etc. mit Vogteien, Gerichten, Steuern, Geleiten u. s. w., welche zur Burg Adelmannsfelden gehören, „wie sie unser Vetter Albrecht († 1357) an uns bracht hat“, um 4000 Pfund Heller an Ellwangen verkauften.

| Ellwangen blieb nicht lange im Besitz; schon 1380 verkauften Abt und Kapitel – wegen Schulden – an Frau Ytta v. Weinsberg, Konrads des Schenken v. Limburg Wittwe, um 3600 fl., Alles frei von Vogtrechten, Bann und Zwang, ihre Veste und Burg zu Adelmannsfelden mit Leuten und Gütern. Diese wurden in dem Kaufbriefe alle aufgezählt und lassen den Umfang der Herrschaft A. vollständig übersehen. Neben den schon genannten zwei Kirchsätzen gehörten dazu: der Bau zu der Burg mit Gärten und ein besonderes Brunnenlehen, dessen Inhaber den Brunnen bauen und leiten muß vor die Burg in den Trog; das Dorf Adelmannsfelden mit 4 Huben, 8 Lehen, 30 Sölden und 7 Sölden des Kirchherrn, mit dem Hirtenstabe, der Schmidte, Badstube und Tafern; ferner Höfe, Güter und Lehen zu Bühler, Wald und Vorderwald, Ottenhof, Stöcken, Vorhardsweiler; zu Pommertsweiler, Büchelberg, Hofen, Lutstruth; im Oberamt Ellwangen, Schultheißerei Rosenberg, in Matzengehren, Hütten und Hüttenhof, zum Holz; in der Schultheißerei Neuler zu Ebnat, Burgstall, Haldenhof, Gaishard, Leinenfürst, Schönberg; in der Schuldheißerei Schrezheim zu Altmannsrod und Eggenroth; in der Schultheißerei Bühlerzell zu Steinbühl und Harzert. Weiter im Oberamte Gaildorf in der Schultheißerei Sulzbach am Kocher, zu Aichenrain, Haslach, Hohenberg, Uhlbach; in der Schultheißerei Laufen am Kocher zu Kraßberg, Rübgarten, Schönbronn; in Rupertshofen und endlich in Unterfischach und Engelhofen. Daneben wird eine Anzahl von untergegangenen Orten genannt, wo ebenfalls allerlei Güter nach Adelmannsfelden gehörten, ferner fünf Mühlen und Eigenleute in großer Zahl, angesessen in den verschiedensten Orten. Hiezu kommen noch allerlei Wälder und mehrere Weiher. Einige wenige von jenen Gütern waren erst von Ellwangen erkauft worden, das meiste aber bildete wohl von lange her die Herrschaft Adelmannsfelden. Güter in der Nähe scheinen auch noch in den Händen der ritterlichen Familie v. Adelmannsfelden und ihrer Erben gewesen zu seyn, z. B. in Metzelgehren und Ramsenstruth; Anderes hatten die Gulden (von Gottwolshausen bei Hall, damals Dorfherrn von Geifertshofen) besessen (z. B. einen Garten zu Adelmannsfelden und zwei Weiher zu Pommertsweiler) und noch 1409 und 1414 verkaufte Ruff Guldin an Limburg Eigenleute zu Adelmannsfelden, Pommertsweiler, zu Wald und Gaishard.

Schon durch eine Schenkung Konrads IV. hatten die Schenken von Limburg einen großen Wildbann erhalten, welcher mit Ausnahme eines kleinen Stückchens die Schultheißerei Adelmannsfelden sowie Pommertsweiler u. s. w. umfaßte, indem seine Grenze an der blinden | Roth herabging bis zum Kocher und aus diesem die Lein hinauf u. s. w. Ebendeßwegen nennt Kaiser Wenzel in einem limburgischen Lehenbriefe von 1398 ausdrücklich auch den Wildbann um Adelmannsfelden und ebenso erscheint in spätern kaiserl. Lehenbriefen für Limburg „das Halsgericht zu Adelmannsfelden.“

Bei der ersten Limburger Haupttheilung fiel Adelmannsfelden Burg und Dorf auf den Limburger Theil; die Seen und Hölzer jedoch blieben noch mit der Gaildorfer Linie gemein. Erst 1481 wurde vollkommen abgetheilt und nun erhielt die Limburg-Speckfelder Linie Schloß und Dorf Adelmannsfelden mit allen Zugehörungen, setzte aber diese Herrschaft u. a. als Pfand ein für 4200 Goldgulden, welche nach Gaildorf sollten baar aufgezahlt werden. Bei der genannten Theilung lief auch die Scheidelinie des großen Wildbanns an der Bühler herauf bis in das Weiler dieses Namens, alsdann der Straße nach gen Hinterbüchelberg, Straßdorf, Vorderbüchelberg und Wülflingen an die Roth. Der Theil westlich gehörte von jetzt an nach Gaildorf, der östliche nach Limburg.

Jenes Aufgeld wurde bezahlt 1482, aber nur mit entlehntem Geld. So kam es, daß Adelmannsfelden 1482 an Götz von Bachenstein verpfändet wurde, 1493 an Georg v. Vohenstein. 1530 zuerst versuchte man die Wiederlösung dieser Pfandschaft, welche jedoch durch einen Vertrag 1538 noch einmal abgewendet wurde für die Zeit des damals lebenden Ludwig von Vohenstein und seiner Kinder. Doch auch die Enkel waren nicht geneigt, das schöne Besitzthum aus den Händen zu lassen, und so gab es denn unter allerlei Zwischenfällen einen endlosen Prozeß bei den Reichsgerichten, der sich immer ärger verwickelte, als 1713 der Limburgsche Mannsstamm erlosch und 1737 ebenso der Vohensteinsche Mannsstamm. Nun stritten sich einmal die verschiedenen Vohensteinschen Erben unter einander herum, Herrn von Jungkenn, Nettelhorst, Bernardin, Gültlingen, Harling und v. Unz, verwirrten auch durch theilweise Verkäufe, z. B. an J. Anselm v. Adelmann die Sache noch weiter. Daneben ging der Prozeß mit den limburgschen Erben immer fort, welche zum Theil auch unter sich haderten, und aus einem Vertrag dieser mit einem Theil der vohensteinschen Erben 1788 erwuchsen neue Prozesse. In der Hauptsache erlangten die Limburger Allodialerben ein günstiges Schlußurtheil des Reichshofrathes und so wurde denn die Herrschaft bis auf Sechszigtheile hinaus unter die Erbberechtigten vertheilt. Ein ansehnliches Stück hatte jedoch Württemberg erworben und allmählig kaufte die Krone alle übrigen Mitherrn aus, zuletzt 1828–29 vom Grafen Pückler 1/60, nebst 1/101 an den gemeinschaftlichen Stücken.

| Ohne einige Weitläufigkeit lassen diese verwickelten Geschichten sich unmöglich verdeutlichen. Die Genealogie der Herrn von Vohenstein, gleichwie der Limburger Erben, spielt dabei eine Rolle und etliche Realexecutionen brachten auch ein tragisches Moment herein (siehe z. B. Wildenhof).[1]

Wir verweisen deßwegen hier auf eine genauere Darstellung in den württemb. Jahrbüchern und bemerken bloß noch, daß die Herrn v. Vohenstein bei Kaiser Rudolf 1602 für ihre Herrschaft Adelmannsfelden auswirkten die Freiheit von fremden Gerichten und ein Privilegium gegen den Wucher der Juden.

Der Staat hat die ehemaligen, in gemeinschaftlicher Nutzung verbliebenen Domänen, wie Hammerschmiede, Mühlen, Brauerei u. s. w. sammt dem Jäger- und Amthause an Privaten verkauft, dagegen auch frühere Gerechtsame der Höfe, besonders Waldnutzungsrechte u. a. abgekauft.

a) Adelmannsfelden, Schultheißereisitz, ein Marktflecken (mit jährlich drei Märkten, je Vieh- und Krämermarkt zugleich) 4 Stunden nordwestlich von Aalen, liegt auf den Höhen am rechten Ufer der blinden Roth, sehr weitläufig gebaut und lang gestreckt, mit 161 Haupt- und 18 Nebengebäuden. Brunnen mit gutem Wasser sind reichlich vorhanden. Die Häuser sind in der Regel zweistockigt, in Riegeln gemauert, neuere Gebäude theilweise auch massiv; noch zählt das Dorf 10 Schindeldächer.

Zuerst erwähnt finden wir den Ort zur Zeit des Abtes Helmericus in Ellwangen (1118–36), welcher capellam in Adelmannsvelden, die bis dahin zur Parochie Neuler gehörte, den Söhnen Domini Sigefridi überließ. Ritterliche Herrn v. A. gab’s 1147 und zwar finden wir A. im nächsten Jahrhunderte als Sitz eines ministerialis imperii – Siferidus de Adelmannesvelde 1236.

Ohne Zweifel stammten von diesem Manne die spätern Herrn (Adelmann) von Adelmannsfelden, die jedoch zu der Zeit, welche uns zuverlässige Nachrichten aufbewahrt hat, nicht mehr in ihrem inzwischen in die Hände der Grafen v. Öttingen gekommenen Stammorte saßen (s. A. VII, S. 144).

Den Verkauf von Öttingen an Ellwangen 1361 und weiter 1380 an die Schenken von Limburg s. oben, ebenso die Verpfändung an Bachenstein und Vohenstein.

Der Mittelpunkt der ganzen Herrschaft war das Schloß A., in | dessen Nähe sich das Halsgericht befand, von welchem noch der „Galgenberg“ bei A. Zeugniß gibt.

Im Schlosse residirten zuletzt die Herrn v. Vohenstein; bei der brüderlichen Erbtheilung 1610 kam es an Otto v. V., während seine Brüder auf dem Ottenhof, zu Metzelgehren und zu Vorhardsweiler sich niederließen. 1730 heißt es, „das sehr alte Schloß und Burg, mit Gräben (auf drei Seiten), Zwinger und Gemäuer umfangen.“ Deßwegen ließ es auch der preußische General Friedrich v. Jungkenn-Münzer v. Mohrenstamm, mit diesem Sitze nicht mehr zufrieden, in modernerem Style umbauen, soll aber nie dazu gekommen seyn, es zu beziehen. Vom alten Schlosse ist sehr wenig geblieben, doch hat sich theilweise der Schloßgraben erhalten und etwas entfernter zeigt sich noch ein Stück eines alten Befestigungsgrabens. Jetzt wohnen der Revierförster und Forstwart im Schlosse, welches dem Staate zugehört; das Thürmchen mit der Uhr ist verkauft worden.

Nach der brüderlichen Erbtheilung 1610 sollte Hans Christoph v. V. auf seinen Hof Vorhardsweiler ziehen, bei dessen Abgelegenheit jedoch fing er an in Adelmannsfelden selbst am Dorfweiher eine adeliche Wohnung zu bauen. Obgleich sein Bruder Otto Einsprache erhob, wurde doch späterhin von seinen Enkeln das Haus vollends gebaut und von Ernst Albert v. V. bewohnt im Jahr 1660. In diesem Hause wohnten auch die Freiherrn v. Bernardin, und es ist da geboren Franziska v. B., die Gemahlin des Herzogs Karl von Württemberg; dasselbe befindet sich jetzt in den Händen von Privaten.

Die Pfarrkirche zum St. Nicolaus ist erst 1813 hell und freundlich gebaut worden, nachdem die alte wegen Baufälligkeit hatte müssen abgebrochen werden. Der Thurm blieb jedoch stehen, mit hübschen gothischen Fenstern im gewölbten Erdgeschoß, welches ursprünglich der Chor der Kirche gewesen ist.

Eigenthum und Baulast von Kirche, Pfarrhaus und Kirchhof hat die Stiftungspflege, zu welcher als zur allgemeinen Kirchenpflege für die gesammte Herrschaft Adelmannsfelden – besonders ein Fräulein v. Vohenstein ihre liegenden Güter in der Umgegend gestiftet haben soll. 1473 stifteten die Schenken Friedrich und Bruder Wilhelm in die Kapelle St. Leonhards und St. Barbarä (vor dem Dorfe) eine Pfründe für einen Kaplan. Zur Fundation gehörten Güter an der Roth, zu Bronnen und Gaishard.

Nach der Reformation wurden diese Pfründen wieder auf Eine Pfarrstelle beschränkt, welche dafür einer um so bessern Dotirung sich erfreute.

Die oben genannte Kapelle dient jetzt als Kirchhofskirche, da bei | ihr der gemeinsame Gottesacker liegt, sehr hoch und schön, für die ganze Parochie. Noch wird jährlich eine Kirchweihpredigt darin gehalten.

Das Schulhaus ist 1834 erbaut worden.

Die Ortsgemeinde besitzt eine Markung von 20095/8 Morgen, wovon etwa 1/10 Wald, 3/10 Wiesen, 5/10 Äcker u. s. w. Das Gemeindevermögen beträgt – 300 fl. Kapital und noch 13 Morgen Wald. Die Allmanden sind 1824 vertheilt worden.

Die zur Schultheißerei gehörigen Parzellen miteinander zählen 88 Haupt- und 46 Nebengebäude. Es sind folgende:

b) Bühler, ein Weiler, bildete früher eine eigene Schultheißerei mit Herrenwald, Stöcken, Wülflingen, Spitzenberg und Gaishard (Ellw. Oberamt). Der Ort liegt etwas erhöht über dem Bühlerthale, 3/4 Stunden westlich vom Mutterort.

Mitten im Orte steht eine Kapelle, welche den Evangelischen gehört und in welcher von dem Pfarrer zu Adelmannsfelden jährlich einmal an der Kirchweihe gepredigt werden muß. Heu- und Obstzehnte wird in Bühler nicht entrichtet. Die Katholiken, welche von hier, Haid und Stöcken nach Bühlerzell, Oberamts Ellwangen, eingepfarrt sind, dürfen die Kapelle zu ihrer Privatandacht benützen.

Für die kathol. Kinder besteht hier eine eigene Schule, in einem eigenen Lokal nebst Lehrerwohnung.

In ältester Zeit saß zu Bühler eine eigene ritterliche Familie, späterhin finden wir den Ort im Besitz 1) des Kapitels Ellwangen, 2) der Herrn von Hürnheim zu Wellstein und 3) der Gutsherrn von Adelmannsfelden. So schlossen 1549 das genannte Kapitel, Hans Konrad v. Hürnheim und Ludwig v. Vohenstein einen Vertrag ab über den Hirtenstab, wonach die drei Herrschaften jährlich mit Verleihung desselben abwechseln sollten. Später kam auch der Hürnheimsche Antheil an das Kapitel Ellwangen, welches zuletzt zwei ganze, vier halbe Höfe und drei Lehen besaß, während zu Adelmannsfelden ein Hof gehörte. Die Gemeindeobrigkeit und den Kirchweihschutz handhabte je zwei Jahre lang Ellwangen, im dritten Jahre Adelmannsfelden.

Von der erwähnten adelichen Familie v. Bühler ist wenig bekannt. Eberhard v. Bühler, auch Eberhard Pühler, et ux. Kathrine von der Hefte verkauften 1382 und 1393 Güter zu Abtsgmünd und Neubronn. Kathrine erscheint dann als Wittwe 1400, und 1404 mit zwei Söhnen, Eckard und Eberhard und einer Tochter Ellen, die wiederum mehrere Güter zu Abtsgmünd und ihr Recht am Holze, die Heftin genannt, verkauften, theils an Adelmann, theils an Hürnheim.

| Das Siegel zeigt einen Thierkopf (vielleicht einen Eberkopf) im Schilde. Den Rest der Familiengüter mögen „die Guldinen“ geerbt haben. Schon 1368 haben auch die Herrn v. Adelmann zwei Ellwang. Lehen in Bühler besessen, dieselben hat aber Georg Adelmann, sammt einigen Gütern zu den Stöcken und in Mangoldshausen an das Kapitel verkauft. Den zum Rittergut Wellstein gehörigen Antheil erbte Friedrich v. Sturmfeder und verkaufte ihn gleichfalls an das Kapitel 1587, welches auch 1559 einen bis dahin vorhandenen weitern Grundherrn auskaufte, die Familie Fickel, aus der Heinz Fickel 1419 Vogt zu Niederalfingen gewesen ist, welcher zur Gemahlin hatte Kathrine Guldinin, deren Familie einst Geifertshofen besaß und in der Adelmannsfelder Gegend mehrfach begütert war. Die ursprüngliche ritterliche Familie der Fickel scheint im Stande allmählig herabgesunken zu seyn und 1559 verkauften David Fickel, Kaplan, und Joachim Fickel, Wirth, beide zu Westhausen, Brüder, ihre Güter zu Bühler und Pommertsweiler und eine Gült des Scheutmüllers, mit allen Zugehörungen, hoher und niederer Obrigkeit u. s. w. an das Ellwanger Kapitel frei eigen um 950 fl. (vgl. auch Straßdorf und A, VII. S. 161).

c) Dollishäusle, früher Ottenhäusle genannt, 1/4 Stunde von Adelmannsfelden, ist ein vom Ottenhof abgetrenntes Gütlein. Die Herrn v. Vohenstein hatten das utile dominium von dem ehemaligen Besitzer erkauft, es wurde aber dieses Haus 1817 wiederum von der Herrschaft verkauft.

d) Haid, ein Weiler, 1 Stunde von Adelmannsfelden, ist erst durch die Herrn v. Vohenstein entstanden, welche die Markung theils von Adelmannsfelden, theils vom Windenhof und Vorderwald erkauft und zusammengeworfen haben; hier ist eine evangel. Schule.

e) Herrenmühle, einst zur herrschaftlichen Domäne Ottenhof gehörig, nun im Besitze eines Privaten, eine Mühle am sogenannten Mühlweiher. Sie wird noch jetzt manchmal „Ottenhofer Mühle“ genannt.

f) Kuderberg, früher Tannenbühl genannt, 1/4 Stunde von Adelmannsfelden, ist, gleich wie das wiederum abgegangene, an der Adelmannsfelder Gemeinwaide gelegene Finkenhaus, auf Gütern, welche die Herrn v. Vohenstein von der Adelmannsfelder Dorfgemeinde erkauft hatten, gebaut worden.

g) Metzelgehren, ein Hof, 1/4 Stunde südlich von Adelmannsfelden. In Folge der brüderlichen Theilung von 1610 hatte hier Hans Jakob v. Vohenstein sich einen adelichen Sitz erbaut, nebst einem Hause für Bedienung, Scheuer, Wagen- und Hühnerhaus u. s. w. Mit seinem Sohne, welcher ebenfalls zu Metzelgehren saß, starb aber | diese Linie im Mannsstamm aus und das Gut fiel an die Vettern zurück. Der Gemahl einer Enkelin jedoch, Herr Tobias Onz (oder Unz) von der Lay machte Erbansprüche geltend auf den Metzelgehren-Hof, wie ihn sein Schwiegervater Hans Veit besessen. Das Hofgericht zu Rottweil wies seine Spolienklage 1695 zurück und ebenso 1707 der Reichshofrath zu Wien, so daß 1708 die Herrn v. Vohenstein immittirt wurden. Allen Ansprüchen an sie entsagte nun Herr v. Onz, dagegen wurde ihm zugestanden, daß wenn der Vohensteinsche Mannsstamm aussterbe, auch seine Familie Theil haben solle an der nach dem Vertrag von 1662 von Limpurg alsdann zu leistenden Entschädigung für Töchter. Der Metzelgehren stand nun verlassen; das Haus wurde wegen Baufälligkeit um ein Stockwerk erniedrigt und 1730 der Hof in Pacht gegeben. Nachdem aber der Vohensteinsche Mannsstamm wirklich erloschen war, machten alsobald die Herrn v. Onz ein Miterbrecht geltend und wurden 1765 vorläufig einmal, nach dem Urtheile des Reichskammergerichts, in den Besitz von 1/3 der Herrschaft Adelmannsfelden gesetzt, worauf sie auch den Metzelgehren-Hof bekamen und ihre Wohnung da nahmen. Noch jetzt zeigt das stattliche Gebäude einen ehemaligen Herrensitz. 1829–31 ist der Hof verkauft worden. Zum erstenmale wird sein Name erwähnt 1405, wo Heinrich v. Vohenstein et ux. an Limpurg verkauften ihren eigenen Hof gelegen zu Adelmannsfelden, genannt Etzelgern, um 80 fl.

h) Mäder, 1/4 Stunde nordwestlich von Adelmannsfelden, nächst der hohen Straße, ist ein von den Herrn v. Vohenstein angelegter Weiler, wozu der Grund und Boden aus der Dorfgemeinde Adelmannsfelden war gekauft worden.

i) Mittelwald, 3/4 Stunden von Adelmannsfelden, an der nördlichsten Gränze des Oberamts, mit zwei Hofgutsbauern, welche neben ihren Feldgütern noch ziemlich eigene Waldungen besitzen. Es ist eine alte Zubehörde der Herrschaft Adelmannsfelden.

k) Ölmühle, 1/2 Stunde von Adelmannsfelden nördlich, ein oberschlächtiges, in neuerer Zeit erst erbautes Werk am Ölweiher.

l) Ottenhof, wahrscheinlich der „Hof Ottenweiler“ 1380, 1/4 Stunde nördlich von Adelmannsfelden. Auch hier kauften die Herrn v. Vohenstein den unmittelbaren Grundbesitz von ihren Hintersassen an sich und die Nähe des Hauptortes veranlaßte den Bau einer etliche Zeit von Vohensteiner Herrn bewohnten adelichen Wohnung, neben welcher jedoch auch ein Haus für einen Bauern oder Hirten stehen blieb. 1662 stand alles öde; 1711 brannte der Hof ab und es wurde nur das Nebenhaus wieder aufgebaut. In späterer Zeit gehörte der Ottenhof zum v. Bernardinschen Antheil, die Herrschaft | wohnte jedoch abwechselnd in Adelmannsfelden, Hochbronn und Ottenhof. Nach dem Übergang an den Staat blieb es herrschaftliche Domäne, von einem Pächter bewohnt. Auf Betrieb der verstorbenen Königin Katharina wurde das Gut an verunglückte Auswanderer vom Remsthal, welche bei ihrer Rückkehr in’s Vaterland von den ehemaligen Heimathgemeinden nicht mehr aufgenommen wurden, unentgeldlich abgetreten, im Jahr 1819. Dieselben sind jedoch großenteils auch hier abermals verunglückt, theils durch eigene Schuld, theils durch die Undankbarkeit des Bodens. Der zur Pfarrei gehörende Zehnte war vor der Kolonisirung vom Staate gegen eine fixe Fruchtbesoldung abgelöst worden.

m) Die Papiermühle wurde 1709 von einem Unternehmer aufgebaut und eingerichtet. Auf diesem 1/4 Stunde von Adelmannsfelden entfernten Punkte an der Roth bestand schon 1398 eine Mühle. Denn Frau Ytta v. Limpurg stiftete damals eine ewige Messe in die Kapelle zu Unterlimpurg und begabte dieselbe u. a. mit der Mühle zu Adelmannsfelden gelegen an der Roth, genannt Scheytten-Mühl. Die Mühle, 1572 neu aufgerichtet, hat 1598 als Mahl- und Sägmühle um 2400 fl. Hans Ludwig v. Vohenstein erkauft. Im 30jährigen Krieg wurde sie zerstört und blieb öde liegen bis zur Errichtung der Papiermühle 1709.

Inzwischen war die Mühle der Herrschaft Limpurg vogt- und gültbar geblieben, bis Schenk Vollrath diese Rechte – Malefiz und Lehenschaft ausgenommen – abtrat an Philipp Gottfried v. Vohenstein als Ersatz für den Fall, daß der von Ellwangen zu Lehen gehende Hof Zimmerberg in casu aperturae seinem Afterlehensträger von Vohenstein sollte entzogen werden.

Bis 1845 ist die Papiermühle betrieben, 1845–46 aber in eine Mahlmühle verwandelt worden, neben welcher noch andere Gebäude sich inzwischen erhoben haben.

n) Das Schleifhäusle, 3/4 Stunden südwestlich von Adelmannsfelden am Rohrweiher gelegen, war ursprünglich eine 1739–40 erbaute Schleifmühle, welche als solche bald wieder eingegangen ist.

o) Stöcken, ein Weiler, liegt eine Stunde nordwestlich von Adelmannsfelden. Hier gehörten früher zwei Höfe und ein Lehen dem Kapitel Ellwangen, 1/2 Hof der Propstei und 2/3 Höfe nebst einem Lehen der Reichsstadt Hall, die sämmtlich jetzt allodificirt sind. Einst hatten die Herrn v. Adelmann auch ein Gut hier besessen 1368, und noch im 15. Jahrhundert; angeblich haben sie es erst 1642 an Ellwangen abgetreten.

Zu Stöcken gehören ein paar kleine Hofgüter, welche gewöhnlich | nicht besonders aufgezählt werden, aber vom Hauptorte ganz getrennt liegen
α) der Eichhornhof;
β) das Patrizenhaus. Diese beiden schon alt, und
γ) die Sägmühle an der Bühler, gewöhnlich Stöckener Sägmühle genannt, erst neuerlich gegründet.

p) Vorderwald, ein schon 1380 aus drei Höfen „zu dem vordern Wald“ bestehender Weiler, 1/2 Stunde nördlich von Adelmannsfelden, ist eine alte Zubehörde der Herrschaft Adelmannsfelden.

q) Vorhardsweiler, früher Foretsweiler genannt, 1380 Volratzweiler, 11/2 Stunden westlich von Adelmannsfelden in den Wäldern jenseits des Röthenbaches, nördlich von dem Walde Breitengehren, in welchem einst ein Hof gleiches Namens gelegen ist. Zwei Güter zu Vorhardsweiler gülteten schon 1380 nach Adelmannsfelden, nach Untergröningen aber gehörte noch 1439 ein Gütlein zu Forentzweiler, das auch von „dem Breitengern“ eine Gült zahlte. Ein Theil des Abtswaldes dabei war Lorchisches Lehen. In der Hand der Schenken kamen nun beiderlei Besitzungen zusammen und späterhin an die Herrn v. Vohenstein, welche 1509 von der Pfarrkirchenpflege in Abtsgmünd auch noch eine Gült in Vorhardsweiler erwarben. 1607 kaufte Hans Christof v. Vohenstein um 1800 fl. die damals bestehenden zwei Höfe zusammen zu einer Domäne, auf welcher er eine „adeliche Behausung“ erbaute, welche jedoch bald wieder verlassen wurde, da dieser Linie die ganze Herrschaft Adelmannsfelden zufiel. Ernst Albert v. Vohenstein setzte wiederum einen Hofbauern nach Vorhartsweiler und es blieb ein Meiereigut.

In neuerer Zeit bestimmte es der Staat zur Waldanlage, welche 1832 dem Forstamte Komburg übertragen wurde. Doch ist ein Haus stehen geblieben, in welchem ein Waldschütze wohnt.

Der Braitgern wird 1574 als ein Harzholz von circa 300 Morgen genannt und gehörte zu dem Limpurg-Gaildorfer Antheil, in’s Amt Gröningen; dieser Walddistrict war Ellwanger Lehen und wurde nach Aussterben des Mannsstammes eingezogen.

r) Wendenhof, 1/2 Stunde nordwestlich von Adelmannsfelden. Dieser Hof wird in den älteren Verzeichnissen der Adelmannsfelder Zubehörden nicht genannt und scheint also jüngeren Ursprungs zu seyn; es sind jetzt zwei Güter.



  1. Zur Literatur: Adelmannsfelder Dorfordnung von 1680 s. bei Mader, reichsritterschaftl. Magaz. 9, 345–80.


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