Beschreibung des Oberamts Künzelsau/Kapitel B 8

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8. Bieringen,
Gemeinde III. Kl. mit 961 Einw. a) Bieringen mit Ziegelhütte, Hof Pfarrdorf, 909 Einw., worunter 22 Evang., Filial. von Schönthal, und 16 Israeliten zur Synagoge Berlichingen; b) Weltersberg. Weiler, 52 kath. Einw.

Am Rande eines alten Seebeckens, das die Jagst gebildet ehe sie sich beim Kreuzberg den Weg thalabwärts gegraben, liegt langgestreckt das saubere Dorf Bieringen mit seiner schmucken Kirche und seinem Schlößchen, dem jetzigen Pfarrhaus. Jenseits der Jagst dehnt sich ein weiter Wiesengrund. Die umgebenden Höhenzüge sind an den Abhängen meist kahl, nur von mächtigen Steinriegeln und tief eingeschnittenen Schluchten unterbrochen. Dagegen schaut von steiler Höhe die Kreuzkapelle, eine das Bieringer und Berlichinger Thal beherrschende Wache, herab. Reizend ist das stille Erlenbachthal. Auf der Anhöhe „Rauhe Hälde“ zwischen Bieringen und Westernhausen genießt man einen freundlichen Überblick über das Jagstthal bis Krautheim und die Umgebung von Dörzbach. Auf der Anhöhe gegen Ober-Kessach nordwestlich von B. hat man die in der ganzen Gegend wiederkehrende Aussicht auf die Bergkette von Waldenburg bis zum Katzenbuckel.

| Entsprechend der im Kocher- und Jagstthal maßgebenden Regel für Ortslagen liegt Bieringen an der Mündung des Erlenbachs in die Jagst auf dem rechten Jagstufer. Der größere Theil des Dorfes zieht sich in einer langen doppelten Häuserreihe der Jagst entlang und dann in das Erlenbachthal hinein. Ein kleinerer Theil des Ortes mit Kirche und Pfarrhaus liegt auf dem linken Ufer des Erlenbachs.

Das Dorf ist regelmäßig gebaut, der südwestliche Theil am Eingang des Dorfes von Schönthal her liegt sehr tief und ist dem Hochwasser ausgesetzt. Die Häuser sind größtentheils von mäßiger Größe und nahe zusammen, aber gut gebaut und freundlich getüncht.

Am südöstlichen Ende des Dorfes gegen Westernhausen steht die Kirche, dem heil. Kilian geweiht, umgeben vom Gottesacker. Sie wurde 1722 vom Kloster Schönthal neuerbaut und den 20. Nov. 1723 von Abt Benedikt geweiht. Die frühere Kirche war nicht geostet, sondern von Nord nach Süd gerichtet. Der Thurm, welcher von der alten Kirche stehen blieb, befindet sich jetzt auf der Westseite und bildet den Haupteingang in die Kirche. Der Chor und das Schiff der Kirche sind im Spätrenaissancestil gebaut, sehr freundlich und farbenprächtig, nur fast etwas überladen ausgestattet, was übrigens dem Barockstil entspricht. Im Chor befinden sich 2 prächtige neuere Glasgemälde, Maria und Kilian darstellend. Über dem Kirchenportal steht die Jahreszahl 1782.

Auf dem in einen Helm achtseitig abschließenden Thurm hängen 4 Glocken mit folgenden Inschriften:

Auf der großen Glocke: Maria immaculata, ad quam confugimus, ora pro nobis, cunctas haereses depelle. Gegossen von Fr. Klaus und Söhnen in Heidingsfeld für Bieringen 1869;

auf der mittleren: In honorem Dei et beatae Mariae virginis nec non S. Kiliani et sociorum 1663;

auf der dritten mit dem Bild Papst Pius IX.: Crux de cruce per crucem tuam libera nos a fulgure et tempestate, ab hoste, fame et bello. Gegossen von Fr. Klaus in Heidingsfeld 1869.

Die vierte Glocke ist auch 1869 von demselben Gießer hergestellt.

Zwischen der Kirche und der nahen Jagst steht das prächtige Pfarrhaus, umgeben von seinem schönen Garten und dem ehemaligen aufgemauerten, 10′ tiefen, jetzt noch theilweise erhaltenen| Schloßgraben, der mit Wasser gefüllt werden konnte. Es wurde an der Stelle eines alten Wasserschlosses als Lustschloß von Abt Angelus (1732–1761) erbaut. Sein Wappen ist über der Thüre angebracht. Der Bau ist aus starken Werksteinen und an den Ecken aus starken Quadern aufgeführt und hat über dem Keller, der oberhalb des Bodens, zwei Stockwerke von ansehnlicher Höhe und dicke Mauern. An der Südostecke ist ein alter runder, aber stark abgeworfener Thurm, der zum alten Schloß gehörte, zum neuen herangezogen. Ursprünglich standen auf der Wasserseite 3 Thürme, von denen einer ca. 1820 abgebrochen wurde, einer aber noch am Ende des Schloßhofes bei dem Ökonomiegebäude steht. Vom Schloß führte eine Zugbrücke über den 1857 theilweise ausgefüllten und in Gartenanlagen umgewandelten Graben zu dem Schloßhof und den Ökonomiegebäuden des ursprünglichen Schloßgutes, das seit 1824 an Private verkauft ist. Der Schloßraum hatte 2 Thore, eines gegen die Jagst und eines gegen das Dorf. An dem einen steht noch das Wappen der Herren von Aschhausen (5 speichiges Rad) und Zobel (Pferdekopf) mit der Jahreszahl 1594.

Bis 1762 befand sich das Pfarrhaus im Dorfe gegenüber dem Schulhaus bei der Kelter. Wenn der Erlenbach anschwoll, hatte nach dem alten Lagerbuch der nächste Nachbar die Auflage, einen Steg über den Bach zu legen, daß der Pfarrer zur Kirche gehen konnte. Auf dem alten Pfarrhaus ruhte das Recht, daß der Pfarrer zuerst seinen Zehntwein ausschenken durfte, dann die Grundherren im Schloß.

Die Schule steht mitten im Dorf auf der Nordseite der Hauptstraße. Es ist ein ansehnliches 1824 neuerbautes Gebäude mit 2 Lehrzimmern und der Wohnung für den ständigen und unständigen Lehrer.

Das 1841 erbaute Rathhaus steht auf der Südseite der Hauptstraße mehr gegen Schönthal und enthält reichlichen Raum für die Gemeindebehörden.

Die Baulast an der Kirche hat die Stiftungspflege, die an dem Pfarrhause liegt der Staatsfinanzverwaltung ob, die des Schul- und Rathhauses ist Sache der Gemeinde.

Die Gemeinde besitzt eine Kelter mit 5 Bäumen und ein 1869 neuerbautes Schafhaus.

Mit gutem weichem Wasser ist der Ort reichlich versehen. Es sind 8 Ziehbrunnen vorhanden, welche ihr Wasser von den nahen Bergen erhalten. An Quellen ist die Markung wegen| des Kiesgrundes nicht reich. Die bedeutenderen Quellen auf derselben sind der Brunnen am Höheberg und der sog. Kocherbrunnen jenseits der Jagst unter dem Halsberg. Die Markung ist reich an Werk- und Sandsteinen, welche auch nach Außen abgesetzt werden, und hat mehrere Lehmgruben.

Die Vermögensverhältnisse sind mittelmäßig bis gut zu nennen und geordnet. Der Grundbesitz des vermöglichsten Einwohners beträgt 30 Mrg., der des Mittelmannes 15 Mrg., die geringere Klasse besitzt 6 Mrg.

Die Haupterwerbsmittel sind Feldbau, Viehzucht, Weinbau und Obstzucht.

Im Orte sind 2 Mühlen, eine davon am Erlenbach, beide haben 3 Mahlgänge und 1 Gerbgang, Ölschlag und Hanfreibe. Im Erlenbachthal unter Weltersberg steht eine Ziegelhütte mit bedeutenderem Betrieb.

Schildwirthschaften sind 5 vorhanden, davon eine mit Bierbrauerei verbunden, und 3 Kramläden. Von Handwerken sind am stärksten Schuhmacher und Steinhauer vertreten, welche auch nach Außen arbeiten. Mehrere Leinwandweber arbeiten nur für den Ortsbedarf. Die Israeliten betreiben hauptsächlich den Vieh- und Lumpenhandel.

Der Ort hat das Recht zu 3 Viehmärkten, welche aber von keiner großen Bedeutung sind.

Durch den Ort führt die Staatsstraße von Dörzbach und Künzelsau nach Schönthal und Möckmühl. Vizinalstraßen führen nach Ober-Kessach und Aschhausen. Über die Jagst führt eine prächtige, breite, vom Staat zu unterhaltende Brücke, über den Erlenbach im Dorf eine kleine steinerne Brücke und ein hölzerner Steg, welche die Gemeinde zu unterhalten hat.

Der Boden der ansehnlichen, wohl abgerundeten Markung ist mittelfruchtbar, fordert aber fleißige Düngung, da er nicht reich an Humus ist. Im Thal gegen Schönthal findet sich Sandboden, auf der Höhe gegen Süden naßkaltes Feld mit Lehm. Unter der leichten Bodendecke treten bald Steine und auch Felsen zu Tag.

Das Klima gehört zu den milderen des Bezirks. Schädliche Frühlingsfröste kommen vor, Hagelschlag ist selten, Gewitter nicht allzuhäufig.

Die Landwirthschaft wird mit großem Fleiß betrieben, kann aber in ihrem jetzigen Umfang nur dadurch erhalten werden,| daß die Bürger die zur Staatsdomäne Schönthal gehörigen Äcker und Wiesen auf der Markung pachten.

Der Weinbau ist Nebensache. Der Wein ist gut und weich, aber wie der Berlichinger nicht haltbar. In den Jahren 1820–40 sind viele Weinberge ausgereutet worden.

Die Obstzucht wird stark betrieben und nimmt zu.

Die Gemeinde besitzt 375 Mrg. Laubwald, 3 Mrg. junge Fichtenkultur. Der Ertrag des Waldes mit ca. 3000 M. fließt in die Gemeindekasse. Die Holzgaben an die Bürger sind abgelöst.

20–25 Mrg. Berghalden dienen neben Brach- und Stoppelfeld als Weide, welche mit einheimischen Schafen befahren wird und zu 1700–2000 M. zu Gunsten der Gemeinde verpachtet ist. Die Pferchnutzung, welche jährlich 400–500 M. erträgt, gehört dem Weidepächter.

An Gütern besitzt die Gemeinde 51/4 Mrg. Äcker, 6 Mrg. Wiesen, die theilweise dem Farrenhalter überlassen, theilweise an Bürger um 400 M. verpachtet sind.

Die Rindviehzucht wird stark betrieben. Es wird vorherrschend Neckarschlag gezogen.

Der Viehhandel ist lebhaft und bringt ein ansehnliches Geld in den Ort.

Der Ortsschäfer hält ca. 350 Schafe von deutscher Race Sommer und Winter.

Das Fischrecht in der Jagst und im Erlenbach, der Forellen hat, gehört dem Staat und ist um 50 M. verpachtet.

Das Stiftungsvermögen beträgt 17.380 M.


Alterthümer. Südlich vom Ort auf der Höhe mit weiter Aussicht nach Ost und Nord ist die Flur Schildwache. Eine Anhöhe gegen Norden heißt der Galgenberg, eine Klinge am Bergabhang die Schelmenklinge. Gegen Westernhausen liegt der Österberg. Sonst sind an Flurnamen zu nennen: Sechs, Neun, Achtzehn Morgen, Sauerthal, Leuzeäcker, Kiliansacker, Ebersklinge, Schlüsselberg und Schlüsselwäldle, Einholdswiesen, Leusbusch, alte Laub, Stutz, Haßeläcker, Sallenbusch, Hohenten, Bräunlinsbronnen, Batzer, Heidenäcker.

Auf der Nordgrenze der Markung, in tiefem Wald versteckt, liegt noch ein Rest der früheren kleinen Burg Urhausen. Nur noch der untere Stock eines alten Bergfrieds hat sich erhalten. Die kleine Burg, welche für sich selbst keine Bedeutung haben| konnte, stand wohl bis zu ihrer Zerstörung in innigem Verband mit dem nahe gelegenen Schlosse Aschhausen. Die Lage der Ruine unfern des Hofes Weltersberg ist überaus romantisch. Ringsum herrlicher Eichwald, feierliche, nur von Vogelgesang unterbrochene Stille und unten in mäßiger Tiefe der muntere Erlenbach. Über den nahen Ringwall s. S. 249.

Über den zwischen Weltersberg und Rossach abgegangenen Hof Hohenhart auf dem Hohenberg, an welchen noch die Flur Hohenten erinnert, s. Schönthal.


Bieringen, alt Biringen und Beringen, wohl Sitz der Nachkommen eines Bero, erscheint schon 800 als kirchlicher Mittelpunkt der Umgegend. Lorsch bekam dort die Kirche geschenkt. Cod. Laur. 3, 127. Es gehörte zum Jagesgau und zwar zur Cent Ballenberg, kirchlich zum Kapitel Odenwald (mit dem Sitz Buchen). Ursprünglich wahrscheinlich im Besitz der freien Herren von Aschhausen, war es 1166 an Kraft von Schweinberg, dann an die Herren von Bocksberg-Krautheim als würzburgisches Lehen gekommen. Zu letzterer Familie gehörte auch Konrad v. Klingenfels, dem die halbe Burg zu Bieringen bis 1222 gehörte. Auch die Herren von Bebenburg (Bemberg OA. Gerabronn) hatten reiche Besitzungen in Bieringen, welche durch Erbschaft an Heinrich von Langenburg kamen, aber von ihm an das Kloster Schönthal veräußert wurden, Reg. 1222.

Als Erben der Herren von Krautheim hatten die Grafen von Eberstein Rechte und Güter in Bieringen, Reg. 1318.

Von 1163 an finden wir ein ritterliches Dienstmannengeschlecht zu Bieringen, das aber um 1240 ausgestorben sein muß. Denn 1243 und 46 treten die Herren von Neuenstein und Rosseriet (Rossach) als Bocksbergische Lehensleute in Bieringen auf. Doch erscheint schon vor 1212 auch ein Engelhard von Weinsberg als solcher. Von 1301 sitzt ein Zweig der Herren von Aschhausen (mit dem Rad), die sich von Bieringen nannten, auf der Burg. Einer von diesen nannte sich nach der Burg Eicholzheim (im nahen Baden). Von ihm kam der Besitz vor 1435 an die Herren von Adelsheim und ca. 1450 an die Herren von Düren, 1498 an die von Bernheim, 1522 an die von Berlichingen, 1592 an Aschhausen, 1605 an Konrad von Werdenau oder Wernau, dessen Söhne das adelige Gut 1631 an Schönthal verkauften. Die Werdenau finden wir in Wendlingen und Pfauhausen s. OA.Beschr. Eßlingen, Straßdorf| s. OA.Beschr. Gmünd und Donzdorf, OA.Beschr. Geislingen. Einer dieses Geschlechts, Konrad Wilhelm, wurde 1683 Bischof zu Würzburg († 1684). Um das Rittergut vom Lehensverband mit Würzburg zu befreien, gab Schönthal seine Rechte und Gülten zu Röttingen, Dieppach und Bolzhausen (BA. Ochsenfurt) an Würzburg. Nun war Schönthal Alleinherr. Schönthal besaß schon zuvor 2/3 am Dorf Bieringen. Hatte es doch 1176 schon ein praedium in Bieringen (1177 terram). Von der Kirche s. unten. Weitere Erwerbungen, darunter die halbe Burg und ein Fischwasser, machte das Kloster 1222. 1228. 1234 (Reg. der Herren von Bieringen). 1238. 1243. 1246. 1312. 1318. 1356. 1405. 1412. Von der Schatzung gehörten 2/3 der mainzischen Kellerei Krautheim, 1/3 Schönthal von dem ehmals Werdenauschen Rittergut, von welchem es auch dem Ritterkanton Beitrag liefern mußte. Vom Gericht und den Bußen gehörten bis 1631 2/3 dem Kl., 1/3 dem Schloßherrn. Von den Wirthshäusern war eines im altschönthalischen, eines im ritterschaftlichen Theil. Der große Zehnte gehörte dem Kloster, der kleine dem Pfarrer. Im Jahr 1654 befanden sich 3 Judenfamilien in Bieringen, von welchen Mainz das Schutzgeld wie auch das Aufnahmerecht ansprach. Die Kelter war Schönthalisches Eigenthum, ebenso die Fischwasser und das Jagdrecht auf der ganzen Markung (Schönthaler Jurisdiktionalbuch). 1632–34 gehörte Bieringen als schwedische Schenkung Kraft von Hohenlohe. 1803 kam es an Württemberg, nachdem das Kloster Schönthal säkularisirt worden war.


Kirchliches. Schon 800 wird die Kirche von Bieringen an das Kloster Lorsch geschenkt. Als Filial gehörte zu Bieringen auch Berlichingen und Ober-Kessach (? s. dieses), sowie die Orte, auf deren Grund und Boden das Kloster Schönthal erwuchs, weshalb der Pfarrer von Bieringen von den Klostergütern auch den Zehnten verlangte. Schönh. Schönthal S. 29. 1171 schenkte Boppo, comes urbanus in Würzburg, die Kirche mit Zubehör an das Kloster, das jedoch den Zehnten für die Fremdlinge und Armen benützen mußte, das übrige aber dem Pfarrer lassen sollte. 1219 wird die Kirche dem Kloster inkorporirt. 1343 und 1353 machte die Kirche Erwerbungen in Westernhausen und Criesbach. Im Anfang des 15. Jahrhunderts war Bieringen Filial von Oberkessach, wahrscheinlich weil das Pfarrhaus verbrannt war, W. F. 7, 598. 1342 wird auch eine Frühmesse| erwähnt. Während der hohenlohischen Besetzung war ein lutherischer Pfarrer von 1633 Okt. bis 1634 Juni in B. Eine Schule bestand schon 1603.


Pfarrer: Konrad 1290, Staatsarch. Gernod 1343. Konrad Mensel vor 1448. Martin Karl. Sebastian Kieser. Timoth. Hermann anni incerti nach dem Annivers. Martin Weytner 1599. Mich. Marius 1613. Matth. Hail 1613. G. Behem 1620. Joh. Miltenberger 1621. Mich. Schiltknecht 1627. David Karl v. Neuenstadt, Pf. in Leibenstadt 1633–34 evgl. Joh. Burkhard 1635. Melch. Sibert 1637. Mart. Konr. Bayer 1640. Gottfr. Weber 1651. Steph. Heuser 1654. Joh. Jak. Textor Dr. theol. 1656. P. Schönleber 1668. B. Eckert 1674. Edm. Wolpert 1686. Gr. Jakober 1691–1702. 1707 Pat. Anton. Maur. Herding 1711–15. P. Eug. Neller 1715. Jos. Weigand 1719. Nik. Appelt 1722. Heinr. Brenner 1726. Aug. Walz 1729–36. Wolfg. Heinert 1741. Gerh. Senger 1746. Kand. Weiß 1749. Mart. Karl 1758. Aug. Brunnquell (der spätere Abt) 1761. Bened. Senfelder 1762. Plac. Wiehl 1766. Lamb. Huberich 1770. Tim. Hermann 1790. P. Stattmüller 1802–07. Jos. Ramminger 1807–53. Kasp. J. Zierlein 1853, Dekan 1879.


800 23. Febr. schenkt Trutgart dem Kl. Lorsch im Jagesgowe in Biringen, Berelahingen und Hiupenhusen eine Kirche, Hütte und Hof. Cod. Laur. 3, 124.

Vor 1166 trägt Wortwin v. Marlach einen mansus in B., zu Lehen von Kraft v. Schweinberg, der 1166 Engelhard v. Weinsberg damit belehnte. Nach Krafts Tod kam die Lehensherrlichkeit an Konrad v. Bocksberg. W. U. II, 386.

1171. Bischof Herold v. Würzburg überläßt dem Kl. Schönthal die Pfarrkirche in B. W. U. II, 160.

1176. 1177. Päpstliche Bestätigung der Schönthalischen Besitzungen in B. W. U. II. 179, 185.

1212. Engelhard v. Weinsberg hat einen mansus in B. als Lehen von Konrad v. Bocksberg. W. U. II, 386.

1213. Bischof Otto belehnt Agnes, die Gattin Heinrichs v. Bocksberg, mit der Burg B. Mon. b. 37, 190.

1222 10. Juni verkauft Heinrich v. Langenberg und seine Gattin Sophie v. Ravenstein unter Widerspruch seiner Schwiegermutter Agnes v. Bilriet all seinen Besitz in B. an Schönthal für 200 Mark. Agnes gibt ihren Widerspruch auf. König Heinrich bestätigt die Erwerbung 1225 28. April, Kaiser Friedrich Mai 1225. W. U. III, 135, 169, 171.

1222 30. Juni. Konrad v. Krautheim verkauft die von seinem Oheim Konrad v. Klingenfels erkaufte halbe Burg B. sammt Zugehör an Schönthal um 170 Mark. W. U. III, 137.

1228 eignet Bischof Hermann dem Kl. Schönthal die von Heinrich v. Bocksberg erkauften Güter. (Pfaff.)

1232 erläßt das Hochstift Würzburg dem Kl. die Gült von einigen Äckern in B. Schönh. S. 31.

1233 1. März. Der Schultheiß Wilhelm v. Wimpfen gibt die von Konrad Schülin an seinen Lehensherrn Albert v. Allfeld zurückgegebenen| und von ihm an den Schultheißen verkauften Güter zu B. an das Kl. Schönthal. W. U. III, 412.

1243 verzichtet Kraft v. Bocksberg auf das Eigenthumsrecht an 4 Morgen in B., welche Herold und Albert v. Neuenstein an Schönthal verkauften. W. U. IV, 50.

1246. Konrad v. Rosseriet verkauft einen halben Hof zu B., Lehen von Kraft v. Bocksberg und Afterlehen von Würzburg an Schönthal. W. U. IV, 138.

1312. Konrad Pfal v. Aschhausen schenkt dem Kl. Schönthal Wiesen am Erlenbach und an der Jagst, sowie einen Theil des Waldes Burgklinge bei Beltersberg. Schönh. 63.

1318 10. April schenkt Boppo v. Eberstein zum Besten des Seelenheils seiner Gattin Gutta 4 Schill. Gült von Gütern in B. Staatsarch.

1342 19. März schenken Heinrich v. Bieringen und seine Gattin der Frühmesse zu B. ein Fuder Wein von den Weingärten ob der Kessacher Steige, bis dieselbe 15 Pfd. Heller Einkünfte hat. Staatsarch.

1343 27. Jan. verkauft Wilhelm v. Aschhausen, Christine seine Gattin und Götz sein Sohn für 17 Pfd. 2 Wiesen zwischen B. und Westernhausen an Pf. Gernod und die Kirche in B. Staatsarch.

1353 25. Febr. Konrad v. Thalheim und seine Gattin Elisabeth verkaufen ein Gut zu Criesbach an die Pfarrei B. für 20 Pfd. Staatsarch.

1356 verkauft Fritz v. Bieringen eine Wiese, im Enacht und 21/2 M. Weinberg um 25 Pfd. an Schönthal. Schönh. 85.

1401. Hans v. Eicholzheim zu Bieringen gesessen. W. F. 5, 34.

1405 27. März verkauft Joh. Eisenhut mit seiner Hausfrau Adelheid Pfälin eine Wiese ob der Burg an Schönthal. Staatsarch.

1412 29. Sept. erwirbt Konrad Fischer v. Bieringen für sich und seine Gattin Elisabeth ein Leibgeding um 23 fl. und eine Fischweide vom Kl. Schönthal. Staatsarch.

1419 7. April wird der Pf. von Ober-Kessach mit seinem Verlangen von Entschädigung wegen Einkommensschmälerung durch Trennung der Kirche von B. von seiner Kirche vom geistlichen Gericht in Würzburg abgewiesen. Staatsarch.

1434 Aug. gestattet K. Sigismund dem Kl. Schönthal ein eigenes Gericht in B. aufzurichten. Staatsarch.

1435 3. Nov. vergleicht Stephan v. Emershofen, pfälzischer Hofmeister, das Kloster mit Hans v. Adelsheim, dem Schwiegersohn und Rechtsnachfolger Hans v. Eicholzheim, wegen des Schenkrechts zu Bieringen etc. Unter Anderm hatte Hans v. Adelsheim auf Bitten der Leute von Bieringen dem Kloster den Zehnten vorbehalten, weil das Pfarrhaus verbrannt war und der Gemeinde nicht ihr pfarrliches Recht zu Theil werde. W. F. 7, 598. Schönh. 123 ff.

1448–61. Streit zwischen der Gemeinde und Hans v. Adelsheim einer- und Abt Simon andererseits, wegen Meßnerlohn, Markungsschied, Gülten, Kelterwein und Wald. Staatsarch.

ca. 1450 kommt B. durch Anna v. Adelsheim an Kuno v. Düren. W. F. 5, 14.

1477. Streit zwischen Abt Bernhard und Kuno v. Düren, welcher dem Schultheißen v. B. Vieh weggenommen. Staatsarch.

| 1480. Wilh. v. Braubach, genannt v. Angelloch, und seine Gattin Elsbeth v. Horneck stiften einen Jahrtag in B. Staatsarch.

1485 verschreibt Kuno v. Düren das Schloß Bieringen Hans von Lauingen für 1000 fl., löst es aber wieder. Biedermann, Schön und Werra 381.

1493. Kuno v. Düren verschreibt das Schloß B. für 500 fl. an Kilian v. Berlichingen, löst es 1496, verkauft es aber 1498 an Kunz v. Bernheim. Biedermann, Schön u. Werra 381.

1494 schlichtet Erzb. Bertold v. Mainz einen Streit Abt Georgs und Kunos v. Dürn wegen der Vogtei und des Gerichts in B. Staatsarch.

ca. 1511 hat Veronika Stiberin, Witwe Konr. v. Bernheim, das Schloß B. Mone, Quellen 4, 161.

1522. Fritz v. Bernheim, ihr Sohn, verkauft das Schloß zu B. mit allen Rechten und Zugehörungen an Philipp v. Berlichingen um 350 fl.

1525. Hans Reuter von Beringen der Bauern Schultheiß. Oechsle, 111. 344. 424. Götz v. Berlich. S. 381. Müllerhenslin der Bauernhauptmann. Götz v. Berl. S. 377.

1525/28. Hans Orenberger oder Otenwelder v. Bieringen Hauptspießgeselle der Raubritter in Franken. Bader, Absberg S. 499.

1534. Kurfürst Albrecht v. Mainz verträgt Abt Erhard und Philipp v. Berlichingen wegen eines Fischwassers zu B. Staatsarch.

1588. Joh. Reinh. v. Berlichingen und die Gemeinde B. vertragen sich wegen eines Wassergrabens. ib.

1592. Brigitta v. Aschhausen geb. Zobel v. Giebelstadt kauft die Burg Bieringen von den Herren v. Berlichingen. (Alberti.)

1616 besteht schon ein Hagelfeiertag. (Kirchenb.)

1631 10. Jan., 1634 13. Juni., 1637 4. 9. Febr., 21. Juli., 11. Aug. starke Einquartierung, besonders stark am 21. Juli 1637. ib.

1635. 3. Juni erschlägt der Schreiner Firkorn einen Soldaten vom Regiment Vitzthum, der von seiner Frau ein verlorenes „Facinetlin“ begehrte. ib.

1635 sterben 63, 1636 59 Personen. ib.

1643 wird durch Dominikaner eine Bruderschaft errichtet. Schönth. Jurisdikt.

1648. Die Schönthaler Klosterangehörigen wie Schäfer, Registrator etc. werden von B. auspastorirt. Kirchenb.

1811 20. Mai und 1. Juni Hagel. Pfarrchr.

1813–15 starke russische Einquartierung.

1809 11. Sept.; 1810 25. Febr., 14. Dez.; 1813 16./17. Febr.; 1814 18. Juli; 1816 5./6. 22./23. März, 9. Juni, 3./4. 16./17. Juli; 1817 27./28. Mai; 1819 18./20. Dez.; 1820 19./20. Jan.; 1823 11. Febr., 29./30. Dez.; 1824 29. Okt.; 1827 7. Nov., 1. Dez. Hochwasser. Pfarrchr.


Die älteren Herren v. Bieringen 1163–1238 sind Bocksbergische Dienstmannen, die im 14. Jahrhundert blühenden aber ein Zweig der Herren von Aschhausen und führen das Rad im Wappen.

| Vielleicht gehören zu ihnen die Vögte v. Gundelsheim.

Zu ihrem Besitz, welcher theilweise aus dem Erbe der Nagelsberg stammt, sowie dem der Grecken von Kochendorf, gehörte außer Aschhausen, Bieringen, den nahen bad. Winzenhofen 1346, 87 und Horrenbach 1352, – im OA, Künzelsau Diebach und Hettenbach 1318, Ober-Ginsbach, OA. Mergenth. Weikersheim 1348, OA. Neckarsulm Duttenberg 1334 ff., Bernbrunn 1396, Heuchlingen 1397, Höchstberg 1396, Buchhof 1351, Offenau 1397, OA. Öhringen Ernsbach 1385, Orendelsall 1318. 72, OA. Weinsberg Ellhofen 1378.


Kraft v. Beringen 1163 Z. bei Bestätigung des Klosters Schönthal, W. U. II, 146.

Heinrich Nibelung miles, Konrad sein Bruder 1216 W. U. III, 48, 50. – Konrad 1231 und 36 Z., W. U. 3, 278, 372. 1234 Konrad Schülin gibt sein Lehen zu Beltersberg, 1238 das zu Bieringen an Albert v. Allfeld zurück, W. U. 3, 355, 412. Otto und Hiltegart ux. geben um 1236 eine Wiese ad Lacham bei Bieringen an Schönthal, W. U. 3, 217. Wolfram v. Beringen (?) Z. für Konrad v. Trimperg 1279, Mon. b. 37, 499.

Albert 1300 Z. für C. v. Bocksberg (B.). 1301 für Diether von Nagelsberg s. Schwager, Staatsarch. 1311 s. Oberginsbach. Heinrich 1302 Sohn einer Schwester Diethers v. Nagelsberg (B.). 1311 ux. Jutta. 1312 H. miles Z. für Konrad Pfal v. Aschhausen. 1318 hilft Kl. Schönthal mit den H. v. Berlichingen vertragen, W. F. 5, 181, siegelt für Diether v. Berlichingen, Staatsarch. 1322 Heinrich v. Aschhausen von Würzburg belehnt mit Schloß B., Gericht zu Orendelsall, Diebach und Hettenbach (Biederm. Odenw.) 1323 Z. für Konrad v. Rossriet, 1324 für Dietr. v. Berlichingen, 1329 für Otto v. Eberstein, Staatsarch. 1334 mit seinem Sohn Diether und seinem Enkel Johann für Kraft Grecke von Kochendorf, Staatsarch. 1334 trägt H. v. Aschhausen gen. v. Bieringen s. Güter zu Duttenberg und Jagsthausen dem Erzstift Mainz als Lehen auf, Reg. b. 7, 64, wird vom Abt v. Ellwangen mit dem Besitz Heinrichs v. Heuchelheim zu Heuchelheim (Heuchlingen OA. Neckars.) belehnt, Staatsarch. 1335 Z. beim Verkauf von Scheuerberg, W. F. 6, 248, 1336 für Fr. v. Ussenkeim, 1337 für Walter Resse, Staatsarch. 1342 Ort. 1346 S. Witwe Jutta und ihre Söhne, Konrad, Wilhelm, Fritz verkaufen eine Wiese zu Badersthal bei Winzenhofen an Schönthal, Staatsarch.

Leygast. 1348/9 Diener Krafts v. Hohenlohe verschreibt sich ihm mit 1/4 von Duttenberg zu dienen, Hanselm. 1, 453. 2, 320. 1348 Konz, Leygast und Fritz v. B. sein Bruder, Wolz v. Lihenthal und Elsbeth ux., verkaufen 1/2 Fuder Weinzehnten zu Weikersheim, der halb des Grafen von Öttingen war und nun des Kl. Kirchheim, an C. und F. v. Heideck, 1/2 Fuder an Kl. Kirchheim, Ött. Arch. 1349/50 empfangt 50 Pfund von Heinrich von Erlikeim für 1 Hengst, Z. s. d. Oberrh. 25, 92. 1351 S. Witwe Jutta, Tochter Gerungs v. Helmstadt, verkauft den Hof Buch bei Ödheim, Heirathsgut von ihrem Gatten, an Heinrich, Vogt zu Gundelsheim. Fritz 1351 Bürge| für Götz v. Aschhausen, 1351 siegelt für seine Schwägerin Jutta, 1353 für Konrad v. Thalheim, 1358 für Heinrich und 1366 für Götz v. Aschhausen, 1372 für Kloster Schönthal, Staatsarch. 1377 für Goltstein, Reg. b. 9, 388. 1379 für Gottfried und Kraft v. Hohenlohe, Reg. b. 10, 27. 1352 verkauft an Schönthal Güter und Zinse zu Horrenbach, Staatsarch. 1354 Fr. und Elisabeth v. Helmstadt ux. verkaufen 4 M. Wiesen zu Bieringen, 1356 21/2 M. in der Einöde, 1363 Güter und Zinse zu Merchingen, 1372 die Vogtei und das halbe Gericht zu Orendelsall an Schönthal, Staatsarch. 1357 Fr. v. Beringen, Heinrichs Sohn, gelobt dem Hochstift Würzburg die Häuser Bieringen und Duttenberg offen zu halten, wenn er sie wieder gewinne, Reg. b. 8, 369. 1368 Ritter, Vormünder der Kinder Konrad Pfals v. Aschhausen, Staatsarch. 1373 Bete v. B. bittet Abt Kuno v. Ellwangen die Güter zu Heuchelheim an Heinrich v. Wittichstadt zu leihen, Staatsarch. 1334 Bete von B. Gattin Dietrich Geyers v. Giebelstadt, Z. f. d. Oberrh. 14, 158.

Heinrich v. B. gen. v. Duttenberg 1378 verkauft den Bieringer Hof zu Elnhofen OA. Weinsberg an Stift Öhringen, Wib. 4, 27. Öhr. Arch. 1385 H. v. B. d. ältere Zeuge für Hans und Heinz v. B. 1391 Heinr. und Adelheid v. Blawe (Blobach OA. Gerabr.) kaufen das Schönthaler Haus zu Wimpfen auf dem Berg in der Burg an Morbachs Hofrait auf Lebenszeit, Schönhut Krön. v. Schönthal S. 101. Dieselben verkaufen 1396 an das Deutschordenshaus Horneck ihren Theil an Heckespur (Höchstberg). Bernbrunn und 8 Morgen Wiesen an der Schefflenz um 300 fl., W. F. 5, 342. 1398 vermittelt einen Vertrag des Stifts Wimpfen, W. F. 9, 105. Hans, Heinz, Adelheid, Anna, Kinder Fritzen v. B., verkaufen ihren Theil am Zehnten, Weingarten etc. zu Ernsbach an Schönthal, ihren Theil an Aschhausen an Götz v. Aschhausen, Staatsarch., 1387 Hans und Heinz ihren Theil an einem Hof zu Winzenhofen an Götz v. A., Staatsarchiv., siegeln 1393 den Aschhauser Burgfrieden ib. Anna v. B. ux. Martin Truchseß gen. Hartrach gesessen zu Butirt (Bütthard) 1395. – Adelheid ux. Herdegens v. Hornburg 1396 und 97, Staatsarch.

Werntrud 1379 Witwe Diethers v. B. (B.).


Weltersberg, ein hoch über dem Erlenbachthal gelegener Weiler, 1,8 km vom Mutterort entfernt, hat 6 bewohnte Häuser mit ebenso viel Familien.

W., alt Belthersberg, der Berg, auf dem ein Balderich saß, war ursprünglich als Reichslehen an die Herren von Allfeld (bad.) verliehen und kam durch Schenkung von diesen an das Kl. Schönthal. Schönthal ließ den Hof erst durch Laienbrüder bauen, später gab es ihn als Erblehen aus. Der Hofmann hatte 18 Malter Korn, 15 Malter Haber, 5 Schilling Gült, 8 Sommerhühner, 4 Lennzen und den Zehnten zu geben. Centbar war er nach Ballenberg. Mainz sprach die Schatzung an. Kirchlich gehörte er stets nach Bieringen.

| 1234. 17. Nov. bestätigt König Heinrich VII. die Schenkung des Berges Belthersberg, Reichslehen, durch die damit belehnten Albert und Bertold v. Allfeld an das Kloster Schönthal. Von den Herren v. Allfeld hatte ihn Konrad Schülin v. Bieringen zu Lehen getragen. W. U. III, 355.

1319. 24. Mai. Konrad Pfal von Aschhausen gibt Wiesen und einen Theil des Waldes bei Beltersberch an Schönthal für einen Jahrtag. Staatsarch.

1525. 4. April brennen die Odenwälder Bauern den Hof nieder. Öchsle 93.

1802 kam Weltersberg an Salm-Reifferscheid, wurde aber 1804 an Württemberg im Tausche abgetreten.


Urhausen, (Urhusen, die Behausung in der Umgebung v. Auerochsen), nahe bei Weltersberg gelegen, anfänglich nur ein Hof, später eine kleine Burg, die aber schon 1434 ein Burgstall heißt, war ursprünglich Eigenthum der Herren von Bocksberg (1228). Nicht ganz sicher ist, ob eine eigene Familie in Urhausen saß. Wir geben unten die Regesten derselben und lassen unentschieden, ob sie nicht ursprünglich nach Euerhausen BA. Ochsenfurt gehört, W. F. 5, 18.

Von 1334 findet sich die Familie der Pfale von Grünsfeld (s. Aschhausen) dort angesessen. 1369–1385 gehörte die Feste den Herren von Rosenberg, 1385–90 v. Ussigheim, 1390–1497 den Herren von Berlichingen, von 1497 nur noch ein Drittel, zwei Drittel den Herren von Aschhausen, welche auch ca. 1591 das letzte Drittel erwarben. Schönthal hatte schon seit 1295 Besitzungen in Urhausen, nach dem Kauf von Schloß Bieringen gehörte der ganze Komplex dem Kloster.

1228. Heinrich v. Bocksberg gibt sein Eigenthum in Urhausen dem Bischof Herman v. Würzburg zu Lehen. W. U. 3, 218.

1295. 27. Sept. verkaufen Hein. v. Bartenstein und Adelheid v. Aschhausen alle ihre Güter zu Urhausen, die 3 Pfund 8 Schilling gelten, an Schönthal. Staatsarch.

1334 Konrad Pfal Ritter von Urhausen. 1354. 55. 59. Konr. Pfal Edelknecht v. Urhausen. W. F. 5, 19.

1365. Konr. v. Hartheim verkauft eine Wiese bei Urhausen, würzb. Lehen an Götz von Aschhausen. Staatsarch.

1369 wird Hans v. Rosenberg mit der Burg Urhausen, welche er von einem Gutend v. Uffenheim (wahrscheinlich Ussenkeim) gekauft haben soll, von Würzburg belehnt. W. F. 9, 194.

1379. Das Fischwasser zu Kocherdürn war seit alten Zeiten der v. Urhausen und von ihnen an Konrad v. Thalheim gekommen. W. F. 5, 20. 6, 254.

1385. Hans von Rosenberg und Anna v. Kronenberg, seine Hausfrau, Götz, sein Bruder, verkaufen die Feste Urhausen mit Zugehör| an Konz v. Ussigheim. Eberhards Sohn, Edelknecht um 215 fl. W. F. 5, 20. 9, 195 ff.

1390. Konz v. Berlichingen kauft Urhausen, jenseits Aschhausen gelegen, von Konz v. Ussigheim um 210 fl. W. F. 5, 20.

1434 wird Götz v. Berlichingen mit 2 Theilen am Burgstall zu Euerhausen belehnt von Bischof Gottfried v. Würzburg. (Berlich. Urk.)

1462. Kilian v. Berlichingen mit 3 Theilen des Burgstadel zu Urhausen belehnt. ib.

1497 verkaufen Bernhard und Marx v. Berl. ihren Theil an Urhausen an die Herren v. Aschhausen. W. F. 5, 20.

1518 wird Phil. v. Berlichingen mit einem Drittel v. Urhausen v. Würzburg belehnt. W. F. 5, 20.

1591 wird Hans Gottfried v. Aschhausen mit diesem Drittel belehnt. ib.

1606 verkauft Hans Reinhard von Berlichingen 543/4 Morgen Wald zu Urhausen an Konr. v. Werdenau für 821 fl. 15 kr. (Staatsarch).


Regesten der Herren von Urhausen.

Die Herren v. Urhausen führen nach Wib. 4, 72 Kopf und Hals eines Einhorns im Wappen; wohl zu unterscheiden ist Euerhausen, wohin Gottfried v. Urhausen 1168 Reg. b. 1, 265 gehört.

Wilhelm Z. in einer Amorbacher Urkunde 1308, Amorb. Kopialb.

Fritz. Edelknecht Z. für N. v. Sachsenflur 1337, Reg. 7, 185. 1378 F. gesessen zu Adlatzheim, seine Söhne Fritz und Beringer verkaufen 1/8 am Zehnten zu Beutingen an die v. Neideck, W. F. 5, 17. – 1411 Fr. und Eufemia v. Waldhausen ux. verkaufen ihren Theil an Leineck bei Alfdorf an Joh. und G. v. Urbach OA.Beschr. Welzheim S. 200. – 1448 kauft 2/3 an einem Gut zu Baumgarten OA. Öhringen von Eberhard Negelin v. Hall, W. F. 9, 62. s. a. siegelt für Jörg v. Eltershofen (Senftenbuch. Langenb.) 1453 kauft einen Hof zu Diembot OA. Gerabr. von Hans Limbach, verkauft 1453 all seinen Besitz zu Diembot an die 3 Städte Hall, Rothenburg, Dinkelsbühl um 43 fl., Kirchb. A. 1455 Gülten zu Crispenhofen und Nagelsberg, 1463 mit Eva ux. ein Gut zu Buselberg, Büschelhof, an Schönthal, W. F. 5, 17. 1453 Vogt zu Kirchberg, 1458 siegelt die Urkunde der 3 Städte über Eichenau, Kirchb. Urk † 1488 Freit. nach Kath. Petri zu Hall, Crusius 3, 83.

Beringer 1412 Z. 1431 Schiedsrichter über das Gericht zu Merchingen, W. F. 5, 17, eignet 1438 Engelhart Thorwart 1/6 des Zehnten zu Windischenbach und Oberweiler OA. Öhr. Öhr. Arch.

Dietzel 1365 Vogt zu Ballenberg, 1369, 72 zu Niedernhall und Neufels, W. F. 5, 17, 1372 erhält mit seinem Sohn Götz 60 fl. vom Deutschorden als Erbburglehen zu Vertheidigung des Schlosses Mergentheim, sie geben dafür dem Orden einen Weinberg zu Niedernhall zu Lehen, W. F. 5, 17. 1382 Z. in der Urk. über Büschelhof. – Göz 1385 bestreitet den Verkauf v. Orendelsall an Schönthal durch Fr. v. Bieringen, Staatsarch. Schönhut 98.

| Sebastian 1489 verkauft den Masselterrain, Holz bei Webern, an Schönthal, Staatsarch. 1496 ein Gütlein zu Frauenzimmern an Kraft v. Hohenlohe, W. F. 6, 201. cfr. 5, 17 1505 Junker, W. F. 5, 17.

Elisabeth ux. Marquards v. Engelhardshausen 1380, Schönhut 95a.

Wolf v. Euerhausen und Reiche ux. haben einen Jahrtag zu Crailsheim, W. F. 10, 45.


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