Beschreibung des Oberamts Neresheim/Kapitel A 3

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III. Einwohner.

A. Bevölkerungsstatistik.[1]
1. Bewegung der Bevölkerung im allgemeinen.
Der hienach gegebenen Übersicht I zufolge hat sich die ortsangehörige Bevölkerung des Bezirks vom 1. November 1813 bis 3. December 1852, eine unbedeutende Abnahme von 1832–1834 abgerechnet, | abgerechnet, stetig vermehrt und zwar von 21.599 auf 25.299 Personen oder um 17%, also jährlich im Durchschnitt um 0,44%. Von 1852 an dagegen zeigt sich, wie beinahe in sämtlichen Bezirken des Landes, zufolge des damals in Württemberg stattgehabten allgemeinen wirthschaftlichen Nothstandes, so auch im Oberamt Neresheim ein Rückgang der Bevölkerung, der hier bis zum Jahre 1858 andauerte, in welchem Jahre die ortsangehörige Bevölkerung noch 24.950 Personen zählte, also, die Zahl von 1852 = 100 angenommen, eine Verminderung um 1,4% zeigte oder, nach jährlichem Durchschnitt, von 0,23%. Im Ganzen beträgt die Zunahme der ortsangehörigen Bevölkerung in den 57 Jahren von 1813–1870 19,39% oder durchschnittlich jährlich 0,34%.

Die ortsanwesende hat sich, eine unbedeutende Verminderung von 1840–1843 abgerechnet, von 1813 bis 1846 gleichfalls fortwährend und zwar von 20.593 auf 23.331, also um 13,66% oder durchschnittlich jährlich um 0,41% vermehrt; hier aber zeigte sich der Rückgang der Bevölkerung schon bei der Zählung von 1849, welcher denn auch, die ohne Zweifel theilweise zufolge des Eisenbahnbaues bei der Zählung von 1861 zum Vorschein gekommene Vermehrung abgerechnet, seither fortwährend andauerte und den Stand von 1846=100 angenommen, bis zur neuesten Zählung am 3. December 1867 im Ganzen 5,37% oder durchschnittlich jährlich 0,26% ausmachte; so daß die Gesamtzunahme der ortsanwesenden Bevölkerung in den 54 Jahren von 1813 bis 1867 nur 7,20% oder durchschnittlich jährlich nur 0,13% betrug. – Da bei der ortsangehörigen Bevölkerung aber mit Ausnahme der förmlich Ausgewanderten alle in die Familien-Register eingetragenen, im Bezirk ansäßigen Personen mitgezählt wurden, worunter in der Regel viele begriffen waren, von deren Abwesenheit den Behörden gar nichts bekannt war, so ist die Zahl der ortsangehörigen Bevölkerung in der Regel höher als die der ortsanwesenden, weil sie einen unrichtigen Überschuß enthält, und die Zahl der Ortsanwesenden gibt daher ohne Zweifel ein richtigeres Bild der faktischen Verhältnisse als erstere. – Jener Überschuß bewegte sich z. B. 1864, in Prozenten der ortsanwesenden Bevölkerung ausgedrückt, bei denjenigen Bezirken, wo überhaupt ein Überschuß der ortsangehörigen Bevölkerung vorhanden war und nicht, wie dieß gewöhnlich in den Bezirken mit größeren Städten der Fall ist, die ortsanwesende Bevölkerung vorherrschte, zwischen 0,2% im Oberamt Eßlingen und 18,5% im Oberamt Welzheim, und betrug damals im Oberamt Neresheim 13,1%, in dem benachbarten Oberamtsbezirk Heidenheim dagegen nur 6,4%.

Was insbesondere die einzelnen Ortschaften des Oberamtsbezirks anbelangt, so zeigt bei einer Vergleichung der Resultate der Zollvereinszählungen von 1834 und 1867 die Bevölkerung von 19 |
I. Übersicht über die Bevölkerung des Oberamtsbezirks im ganzen und zwar:


in den Jahren. I. der orts-
angehörigen
II. der ortsanwesenden und zwar von 1834 an nach der
3jährigen Zollvereinszählung
a) Personen über
14 Jahren.
b) Personen unter
14 Jahren.
c) Im ganzen.
männl. weibl. zus. männl. weibl. zus. männl. weibl. zus. männl. weibl. zus.
1813 1. November 10.296 11.303 21.599 9579 11.014 20.593
1821 1. November 10.536 11.551 22.087 10.074 11.320 21.394
1822 1. November 10.564 11.607 22.171 10.090 11.421 21.511
1827 1. November 10.895 12.037 22.932
1832 a) nach der jährl. Zählung 11.259 12.331 23.590
b) nach der 10jähr. Zählung 11.090 12.192 23.282
1834 15. Dezember 11.234 12.266 23.500 7076 8323 15.399 3400 3591 6991 10.476 11.914 22.390
1837 15. Dezember 11.419 12.470 23.889 7359 8504 15.863 3322 3575 6897 10.681 12.079 22.760
1840 15. Dezember 11.609 12.576 24.185 7328 8533 15.861 3444 3593 7037 10.772 12.126 22.898
1842 15. Dezember 11.679 12.642 24.321
1843 15. Dezember 11.786 12.714 24.500 7321 8338 15.659 3430 3784 7214 10.751 12.122 22.873
1846 3. Dezember
a) nach der jährl. Zählung 12.057 12.990 25.047
b) nach der 14jähr. Zählung 11.856 12.787 24.643 7476 8420 15.896 3550 3885 7435 11.026 12.305 23.331
1849 3. Dezember 12.081 12.948 25.029 7449 8474 15.923 3536 3774 7310 10.985 12.248 23.233
1852 3. Dezember 12.219 13.080 25.299 7287 8331 15.618 3527 3873 7400 10.814 12.204 23.018
1855 3. Dezember 12.147 12.996 25.143 7052 8130 15.182 3505 3809 7314 10.557 11.939 22.496
1858 a) nach der jährl. Zählung 12.254 13.054 25.308
b) nach der 12jähr. Zählung 11.996 12.954 24.950 7165 8235 15.400 3386 3569 6955 10.551 11.804 22.355
1861 3. Dezember 12.155 13.150 25.305 7715 8628 16.343 3285 3436 6721 11.000 12.064 23.064
1862 3. Dezember 12.179 13.092 25.271
1864 3. Dezember 12.446 13.319 25.765 7522 8432 15.954 3289 3530 6819 10.811 11.962 22.773
1867 3. Dezember 12.417 13.308 25.725 7219 8192 15.411 3206 3460 6666 10.425 11.652 22.077
1870 3. Dezember 12.509 13.299 25.808
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II. Übersicht über den Stand der Bevölkerung in sämtlichen Gemeinden des Bezirks in den Jahren
Gemeinden. 1813 1821 1834
15. Dezbr.
1846
3. Dezbr.
1858
3. Dezbr.
1867
3. Dezbr.
1. Nov. 1. Nov. Ortsan-
gehörige.
Ortsan-
wesende.
Ortsan-
gehörige.
Ortsan-
wesende.
Ortsan-
gehörige.
Ortsan-
wesende.
Ortsan-
gehörige.
Ortsan-
wesende.
01. Neresheim 979 937 1213 1174 1258 1253 1307 1168 1384 1161
02. Auernheim 524 683 572 530 619 538 643 531 680 530
03. Aufhausen 610 675 771 771 923 811 896 856 949 781
04. Baldern 677 692 686 686 711 695 722 625 701 583
05. Ballmertshofen[2] 653 680 698 773 705 718 373 359 390 369
06. Bopfingen[3] 1849 1454 1569 1502 1701 1721 1593 1483 1728 1566
07. Demmingen 495 477 471 459 606 534 529 463 525 462
08. Dirgenheim[4] 235 246 234 226 235 202
09. Dischingen 994 1040 1115 1182 1141 1141 1316 1063 1367 1105
10. Dorfmerkingen[5] 1178 1213 907 868 907 886 1001 865 1003 803
11. Dunstelkingen 592 675 662 702 681 577 688 578 667 542
12. Ebnat 1071 1152 1291 991 1307 1125 1264 1107 1285 1135
13. Eglingen 726 779 851 783 879 762 872 743 872 743
14. Elchingen a. d. Herdtf. 919 756 768 733 809 733 843 732 815 708
15. Flochberg[6] 612 743 699 897 786 456 421 504 441
16. Frickingen 660 642 702 723 680 589 671 574 704 570
17. Goldburghausen[7] 769 789 901 853 919 853 357 336 366 340
18. Großkuchen 673 661 664 621 741 704 791 738 804 719
19. Hülen[8] 388 380 412 422 397 373 439 399
20. Kerkingen[9] 917 878 683 653 681 651 743 684 733 632
21. Kirchheim i. Ries[10] 1149 1139 1373 1289 1179 1032 1132 990 1125 861
22. Kösingen 455 477 487 438 491 426 502 441 495 431
23. Neresheim Schloß 149 142 161 198 144 176 145 169 179 160
24. Oberdorf 1026 1120 1234 1089 1364 1234 1284 1129 1372 1162
25. Ohmenheim 756 757 801 733 685 685 837 747 895 778
26. Pflaumloch[11] 541 482 565 495
27. Röttingen 503 547 540 521 588 544 571 527 606 522
28. Schloßberg[12] 518 473 585 507
29. Schweindorf 336 333 346 353 347 333 392 389 406 371
30. Trochtelfingen 967 982 1016 862 1094 959 1052 885 1005 856
31. Trugenhofen[13] 302 329 306 240
32. Unter-Riffingen[14] 428 428 474 415 480 462 482 462
33. Utzmemmingen 846 702 732 679 739 715 679 638 697 622
34. Waldhausen[15] 1126 1093 727 717 726 727 819 769 856 819
21.599 22.087 23.500 22.390 24.643 22.991 24.950 22.355 25.725 22.077
| Gemeinden eine Abnahme von zusammen 12.596 auf 11.423 Personen oder um 9,31% während nur 14 Orte eine Zunahme von 9264 Personen auf 10.124 Personen im Ganzen oder um 9,28% aufzuweisen haben[16] und die der Gemeinde Auernheim gleichgeblieben ist.

Hält man sich überhaupt an die faktische oder ortsanwesende Bevölkerung, so bildet der Bezirk Neresheim einen auffallenden Gegensatz zu dem anstoßenden Oberamtsbezirk Heidenheim, dessen Bevölkerung sich in den 54 Jahren von 1813 bis 1867 von 23.599 auf 34.527 Personen oder um 46,31% im Ganzen oder durchschnittlich jährlich um 0,86% vermehrt hat.

Beide Oberämter erstrecken sich mit dem größten Theile ihres Gebiets über die Hochebene und den südöstlichen Abhang der Alb, jedoch ist der letztere in landwirthschaftlicher Beziehung ergiebiger (s. Jahrgang 1866 der württemb. Jahrbücher S. 176 und 178) und hat hauptsächlich eine bedeutende industrielle Bevölkerung, welche ersterem abgeht, indem neben anderen Industrizweigen namentlich die Gewebeindustrie im Bezirk Heidenheim sehr entwickelt ist. Ohne Zweifel hat daher gerade dieser Umstand vorzugsweise dazu beitragen, daß die Bevölkerungszunahme beinahe das 7fache der des Bezirks Neresheim ausmacht. Dieß geht namentlich auch daraus hervor, daß nach neuerer Zeit angestellten Berechnungen[17] ein guter Theil der Zunahme der Bevölkerung des Oberamts Heidenheim auf die Oberamtsstadt selbst kommt, denn es war z. B. die Zunahme der ortsanwesenden Bevölkerung von 1864 gegenüber von 1843: 34.128 – 29.416 = 4712 Personen oder im Ganzen 16% und nach jährlichem Durchschnitt 0,76. Hievon kamen aber auf die Stadt Heidenheim: 4329 – 2941 = 1388 oder im Ganzen 47,2% und durchschnittlich jährlich 2,25%; während die ortsanwesende Bevölkerung des Oberamts Neresheim im gleichen Zeitraum nicht nur nicht zugenommen sondern sich um 100 Personen nehmlich von 22.873 auf 22.773 Personen vermindert hatte im Ganzen also um 0,4% und jährlich um 0,02%. Es fällt aber gerade in diese letztere Periode die Zeit des Aufschwungs der württembergischen Industrie.

Auch die vorliegenden anderweitigen Berechnungen über den Zuwachs der Bevölkerung im Ganzen und namentlich über den natürlichen Zuwachs durch den Überschuß der Geborenen über die Gestorbenen in beiden Bezirken zeigen denselben erheblichen Gegensatz. Es betrug nämlich der Zuwachs im Ganzen auf je 1000 Einwohner der ortsangehörigen Bevölkerung:

|
in der Periode      im ganzen     
Land
im Jagst-
kreis
im Oberamt
Neresheim
OZ. im Oberamt
Heidenheim
OZ.
1812–22 5,50 4,64 3,73 53 05,63 33
1822–32 9,16 8,29 6,40 58 10,15 21
1832–42 8,58 8,00 4,46 63 11,30 12
1842–52 5,59 5,05 4,02 47 09,76 06

der natürliche Zuwachs durch den Überschuß der Geborenen über die Gestorbenen aber hat nach jährlichem Durchschnitt auf je 1000 Personen betragen

in der Periode
von
     im ganzen     
Land
im Jagst-
kreis
im Oberamt
Neresheim
OZ. im Oberamt
Heidenheim
OZ.
1812–22 6,14 3,89 4,00 48 5,60 39
1822–32 9,54 7,80 6,65 50 9,49 35
1832–42 8,92 7,50 5,29 55 9,92 25
1842–52 9,04 8,28 8,91 36 11,99 06
[18] 1846–56 6,41 6,39 7,48 22 11,22 01
1858–66 8,92 8,51 8,18 40 12,24 08.

Da der natürliche Bevölkerungszuwachs im Oberamt Neresheim hienach – die einzige Periode von 1846–56 ausgenommen – stets hinter dem Landesmittel zurückblieb, so ist die geringe Zunahme der Bevölkerung ohne Zweifel in der Hauptsache diesem Umstand zuzuschreiben. Auch mag die Auswanderung Einiges dazu beigetragen haben. Diese ist zwar erst in den letzten Jahren relativ sehr stark geworden, so daß z. B. das Oberamt Neresheim allerdings im

Jahr 1866–67 mit 160 Auswanderern O.Z. 8
"
1867–68
"
147
"
"
3
"
1868–69
"
144
"
"
6

unter denjenigen Bezirken erscheint, welche die größte Anzahl aufweisen. Nach den über frühere Perioden vorliegenden Übersichten dagegen hat das Oberamt vergleichungsweise zwar nie eine sehr starke Auswanderung gezeigt, doch war dieselbe immer bedeutender als in einer großen Anzahl anderer Bezirke und namentlich auch als in dem benachbarten Oberamt Heidenheim. Es betrug beispielsweise das Mehr der Auswanderer über die Einwanderer in der Periode 1822–32 im Ganzen 118 Personen (O.Z. 32), im Oberamt Heidenheim dagegen nur 28 Personen (O.Z. 51), sodann kamen durchschnittlich auf 1 Auswanderer Einwohner:

in der Periode      im ganzen     
Land
im Jagst-
kreis
im Oberamt
Neresheim
OZ. im Oberamt
Heidenheim
OZ.
1842–52 322 415 303 33 603 52
im Jahr 1856 348 397 288 21 1206 60.
Dieß gilt auch für das Decennium 1832–42, in welchem der | Bezirk Heidenheim, mit 121 Personen, überhaupt die geringste Anzahl Auswanderer zählte. Von 1852–64 wurde gleichfalls keine vergleichungsweise erhebliche Anzahl Auswanderer gezählt und auch 1864–65 erscheint Heidenheim mit 39 Personen (O.Z. 53) noch einmal unter denjenigen Oberämtern welche die geringste Anzahl hatten; dagegen zählt dasselbe 1867–68 37 Auswanderer (O.Z. 30) und 1868–69 120 (O.Z. 18) gehört also unter diejenige Hälfte sämtlicher 64 Bezirke, in welchen dieselbe relativ stärker erscheint.

Die Auswanderung war also im Oberamt Neresheim immer zahlreicher als im Oberamt Heidenheim. Auch in Beziehung auf die Umzüge innerhalb Landes zeigen die vorliegenden Berechnungen für das Oberamt Heidenheim die günstigeren Ziffern, denn es kamen z. B. im Decennium 1842–52 auf 100 Hinausgezogene Hereingezogene

  in Württemberg   im Jagstkreis     im Oberamt Neresheim     OZ.   Heidenheim   OZ. 
101,32 97,65 86,31 59 96,15 31

und der Bezirk Neresheim hatte also auch in dieser Beziehung einen größeren Verlust an seiner Bevölkerung.

Hienach mußte der Bevölkerungszuwachs im Bezirk Neresheim zwar auch dieser Verhältnisse wegen hinter dem des benachbarten Heidenheim zurückbleiben; immerhin aber liegt die vorherrschende Ursache in dem aus obiger Übersicht deutlich ersichtlichen fortdauernd beträchtlich geringeren Überschuß der Zahl der Geborenen gegenüber der der Gestorbenen, und so kommt es, daß beide Oberämter auch in Beziehung auf die Dichtigkeit der Bevölkerung erheblich verschieden sind. Das O.A. Neresheim umfaßt 7,77, der O.A.-Bezirk Heidenheim 8,34 Q.-Meilen. Bei einer Bevölkerung von 22.037 beziehungsweise 24.984 Ortsangehörigen im Jahr 1821 kamen damals im ersteren O.Amt auf die Q-Meile 2842, im letzteren 2996 Einwohner. Im Jahr 1867 betrug die ortsangehörige Bevölkerung 25.725 und 37.356, es kamen somit auf die Q.-Meile

im O.A. Neresheim 3310
" " Heidenheim 4479.

Das richtige Verhältniß ist aber nach dem Obigen nur aus der faktischen oder ortsanwesenden Bevölkerung ersichtlich und, was diese betrifft, so kamen 1867 bei 22.077 und 34.527 Einwohnern im O.Amt Neresheim 2892 im O.Amt Heidenheim 4142 auf die Q.Meile. Das Landesmittel beträgt pro 1867 5020.


2. Geburten insbesondere.
Die Zahl der Geborenen verhielt sich zur Einwohnerzahl nach jährlichen Durchschnitten |
in der Periode in Württemberg im Jagstkreis im O.A. Neresheim OZ.
1812/22 wie 1:26,25 1:29,13 1:27,40 45
1822/32 wie 1:26,10 1:28,20 1:26,70 38
1832/42 wie 1:23,12 1:24,80 1:25,20 54
1842/54 wie 1:24,68 1:26,60 1:24,81 30
[19] 1846/56 wie 1:26,30 1:27,74 1:24,35 12
1858/66 wie 1:24,50 1:24,80 1:23,50 26
Durchschnitt 1:25,28 1:26,57 1:24,63 24

Mit der das Landesmittel übersteigenden Proportion von 1:24,63 gehört Neresheim zu denjenigen O.A.Bezirken Württembergs, welche eine relativ sehr große und das europäische Mittel übersteigende Geburtenzahl aufweisen, worin das Oberamt übrigens von seinem Nachbarbezirk Heidenheim, welcher mit der Verhältnißzahl 1:21,40 die 8. Stelle unter sämtlichen Oberämtern einnimmt, noch übertroffen wird.

Über das Verhältniß der unehelich Geborenen zu den Geborenen geben nachstehende Zahlen Aufschluß.

Das Verhältniß der unehelich Geborenen zu den Geborenen überhaupt war:

von      in Württemberg im Jagstkreis im O.A. Neresheim OZ. im O.A. Heidenheim OZ.
1812/22 1:9,08 1:7,57 1:7,90 12 1:6,71 6
1822/32 1:8,10 1:6,30 1:7,40 24 1:5,40 4
1832/42 1:8,68 1:6,70 1:6,80 11 1:5,60 3
1842/52 1:8,35 1:6,71 1:7,18 16 1:5,94 4.

Für die spätere Zeit fehlen noch umfassendere vergleichende Berechnungen hierüber; jedoch geht aus den alljährlichen Darstellungen über den Gang der Bevölkerung so viel hervor, daß der Bezirk Neresheim, wie von 1812–52, so auch in der Periode 1852–62 nie unter denjenigen 8–10 Oberämtern war, welche die ungünstigsten Verhältnißzahlen zeigten, während das anstoßende O.Amt Heidenheim mit seinem größeren Volkszuwachs in der ganzen 50jahrigen Periode von 1812–62 mit den Ordnungszahlen 4–10 auch in Beziehung auf die Häufigkeit der unehelich Geborenen im Verhältniß zu den Geborenen überhaupt stets voranstand.

Was das Geschlecht der Geborenen anbelangt, so kamen auf 100 weiblich Geborene männlich Geborene

in der Periode      in Württemberg im Jagst-
kreis
im O.A.
Neresheim
OZ. im O.A.
Heidenheim
OZ.
1842/52 106,28 105,54 101,89 64 106,60 30
und nach der Aufnahme des Medicinalkollegiums
1846/56 106,31 105,88 103,42 59 109,25 7

Ferner kommen auf 100 ehelich weiblich Geborene ehelich männlich Geborene

in der Periode      in Württemberg im Jagst-
kreis
im O.A.
Neresheim
OZ. im O.A.
Heidenheim
OZ.
1842/52 106,51 105,89 102,92 61 105,80 42
| und auf 100 unehelich weiblich Geborene kommen unehelich männlich Geborene
in der Periode      in Württemberg      im Jagst-
kreis
im O.A.
Neresheim
OZ. im O.A.
Heidenheim
OZ.
1842/52 104,57 103,54 95,75 58 110,65 11

Das Oberamt Neresheim bildete in der angegebenen Periode mit den Oberämtern Aalen, Ellwangen, Gaildorf, Hall und Oehringen einen zusammenhängenden Landstrich, der auffallend wenige männlich Geborene, höchstens 104,99 hatte. Das benachbarte Oberamt Heidenheim weist aber einen das Landesmittel übersteigenden Überschuß männlich Geborener auf, der im Gegensatz zu dem für das ganze Land sich ergebenden Resultat, daß das männliche Geschlecht bei den ehelich Geborenen vorherrscht, gerade bei den unehelich Geborenen ziemlich stärker ist (um 5%) als bei den ehelich Geborenen, während sich im Oberamt Neresheim die Regel bestätigt durch den um 7% stärkeren Überschuß der ehelich männlich Geborenen gegenüber der Zahl der unehelich männlich Geborenen.

Aus den im Jahr 1856 der württembergischen Jahrbücher veröffentlichten Berechnungen über Zahl und Verlauf der Geburten in dem Decennium 1. Juli 1846/56 sind noch folgende Verhältnißzahlen hier vorzumerken:

Die Zahl der Geburten verhält sich zu der Zahl der über 14 Jahre alten Personen weiblichen Geschlechts

im ganzen Land       im Jagstkreis       im O.A. Neresheim       OZ.
9,39 9,98 8,95 22.
Dabei sind unter 100 Geburten
     im ganzen Land      im Jagstkreis      im O.A. Neresheim      OZ.
Zwillingsgeburten 1,28 1,41 1,42 14
Es kamen ferner unreif Geborene
     im ganzen Land      im Jagstkreis      im O.A. Neresheim      OZ.
auf 100 Geborene überhaupt 3,43 3,36 3,44 38
auf 100 männlich Geborene 3,70 3,68 3,64 34
auf 100 weiblich Geborene 3,16 3,04 3,23 40
und kamen Todtgeborene
auf 100 natürliche Geburten 02,90 02,75 02,04 14
auf 100 künstliche Geburten 26,25 27,67 28,10 27
auf 100 Geborene überhaupt 04,07 03,86 03,52 19
Von 100 Gebärenden wurden künstlich entbunden:
05,26 04,67 05,88 50
Von 100 Gebärenden starben Mütter:
bei natürlichen Geburten 00,14 00,19 00,54 64
bei künstlichen Geburten 00,22 00,22 00,35 62
unentbunden 00,03 00,05 00,04 48
bei Geburten überhaupt 00,39 00,46 00,93 64
| Die Sterblichkeit der Gebärenden erscheint somit im O.A. Neresheim gegenüber von allen andern Bezirken als die bedeutendste.

Auf 100 Geburten kamen

im ganzen Land       im Jagstkreis       im O.A. Neresheim       OZ.
Kaiserschnitte 0,02 0,02 0,01 22
Zerstückelungen 0,04 0,03 0,02 24
Zangengeburten 2,09 1,79 2,71 50
Manuelle Operationen 2,09 1,84 2,18 39
Nachgeburtslösungen 1,98 1,99 2,00 48
Geburtshilfliche Operationen überhaupt      6,22 5,67 6,92 49.


3. Todesfälle.

Das Verhältniß der Gestorbenen zu der Bevölkerung nach jährlichen Durchschnitten der Gestorbenen (einschließlich der Todtgeborenen) und der Bevölkerung war:

in der Periode im ganzen Land       im Jagstkreis       im Oberamt Neresheim       OZ.
1812/22 1:31,30 1:33,00 1:30,75 46
1822/32 1:34,20 1:35,60 1:32,20 50
1832/42 1:28,80 1:30,20 1:29,00 33
1842/52 1:31,78 1:34,10 1:31,86 40
1846/56 1:31,64 1:33,72 1:29,77 51
1858/66 1:31,39 1:31,60 1:29,10 50
Durchschnitt 1:31,52 1:32,85 1:29,94 51.

Hienach war das Oberamt Neresheim in den sämtlichen Perioden von 1812/66 immer unter derjenigen Hälfte von 32 Bezirken, in welcher die stärkere Sterblichkeit herrschte; auch steht dasselbe in dieser Beziehung dem benachbarten Oberamt Heidenheim, dessen Sterblichkeitsmittel von 1812/66 1:29,49 mit der O.Z. 55 ist, ganz nahe.

In beiden Oberämtern wie überhaupt in den meisten Bezirken der Alb und Oberschwabens ist nämlich die Kindersterblichkeit relativ sehr bedeutend, denn es starben im ersten Lebensjahr

in der
Periode
im ganzen
Land      
im Jagst-
kreis      
im O.A.
Neresheim      
OZ. im O.A.
Heidenheim     
OZ.
von 100 Geborenen
inclus. Todtgeborenen
1812/22 34,66 33,86 39,50 55 38,00 50
von 100 Lebendgeborenen 1846/56 34,78 31,51 38,53 50 39,29 51
1858/66 35,40 33,90 40,50 53 40,90 54.
In Beziehung auf das Geschlecht der Gestorbenen ergeben sich | für die zwei Perioden 1842/52 und 1846/56 folgende Verhältnißzahlen: Es kommen
in Württemberg im Jagstkreis im O.A. Neresheim
v. 1842/52 v. 1846/56 v. 1842/52 v. 1846/56 v. 1842/52 O.Z. v. 1846/56
1) auf 100 weibliche Gestorbene
männliche Gestorbene
104,66 103,08 103,36 102,84 100,54 07 098,59
2) auf 1 männlich Gestorbenen
männliche Einwohner
030,46 030,18 032,93 032,11 030,57 41 028,26
3) auf 1 weiblich Gestorbene
weibl. Einwohner
033,15 033,16 035,33 035,39 033,15 41 031,27

Da die Zahl der im ersten Lebensjahr Gestorbenen einen großen Prozenttheil sämtlicher Gestorbenen bildet, der Überschuß der männlich Geborenen aber nach obiger Übersicht (v. S. 67) im Oberamt Neresheim ein sehr geringer ist, so trägt dieser Umstand ohne Zweifel viel dazu bei, daß die Zahl der männlich Gestorbenen von 1842/52 die der weiblich Gestorbenen nur um weniges übertrifft und von 1846/56 hinter derselben sogar zurückbleibt. Über das Alter der Gestorbenen sind für die Periode 1. Juli 1846/56 folgende Verhältnißzahlen ermittelt worden:


Von 100 Gestorbenen exclusive Todtgeborenen standen
  1) in Württemberg 2) im Jagstkreis 3) im O.A. Neresheim
im     1. Lebensjahr 42,18 38,54 47,44
 "      2–7.      " 09,99 09,68 07,77
 "      8–14.      " 02,39 02,31 01,60
 "     15–20.      " 01,91 01,84 01,01
 "     21–45.      " 10,83 10,98 09,37
 "     46–70.      " 20,69 22,91 19,20
über dem 70.      " 12,01 13,74 13,61.

Die Sterblichkeit des Bezirks bleibt somit in sämtlichen hier zusammengefaßten Altersklassen mit Ausnahme der im ersten Lebensjahr stehenden und der Klasse der über 70jahrigen hinter dem Landesmittel zurück. Auch in der Periode 1858–66 war die Sterblichkeit in diesen beiden Altersperioden über dem Landesmittel, denn von 100 Todten incl. Todtgeborenen starben

in Württemberg      im Jagstkreis      im O.A. Neresheim
pr. 58–66 im 1. Lebensjahr 43,4 41,3 48,9
waren über 70 Jahre alt 10,4 11,2 11,6.

Von 100 Gestorbenen incl. Todtgeborenen kommen ferner in der Periode 1ter Juli 1846–56 auf die Monate

April bis Juni      Juli bis Sept.      Okt. bis Dez.      Jan. bis März     
in Württemberg 23,63 24,16 24,76 27,45
im Jagstkreis 23,95 23,22 24,68 28,15
im O.A. Neresheim 25,64 24,28 24,19 25,89
| Die Mehrzahl der Todesfälle fällt somit nicht wie im ganzen Land und im Jagstkreis in die 6 Monate Oktober bis März, sondern in die erste Hälfte des Kalenderjahrs.

Von 100 Gestorbenen excl. Todtgeborenen haben im Zeitraum 1. Juli 1846–56

in Württemberg im Jagstkreis im Oberamt Neresheim
ärztliche Hülfe genossen 45,36 44,11 38,60
keine solche genossen 54,64 55,89 61,40.
Ferner waren unter 100 Gestorbenen excl. Todtgeborenen
in Württemberg im Jagstkreis im Oberamt Neresheim
Verunglückte 0,85 0,87 1,01
Selbstmörder 0,36 0,34 0,23
und kamen Einwohner
auf 1 Unglücksfall 3872 4052 3069
auf 1 Selbstmord 9270 10.381 13.541
und es trifft
1 Selbstmord auf
über 14 Jahre alte Einwohner.
6291 7076 9208


4. Trauungen.

Nach der im Jahr 1858 stattgehabten Aufnahme der Trauungen war die Gesamtzahl der in den 20 Jahren 1838–57 im Oberamt Neresheim getrauten Paare 3194. Hievon sind einschließlich 18 gemischter Ehen 2388 durch die katholische Kirche und mit Einschluß von weiteren 21 gemischten Ehen 663 durch die protestantische, sodann durch die israelitische Kirche 143 getraut worden. Unter den 39 gemischten Ehen sind ferner begriffen 24, bei denen der Bräutigam evangelisch und 15 bei denen er katholisch war.

Unter den 3194 getrauten Paaren oder unter 6388 Personen waren

Überschuß der
Bräutigame,
welche alt waren
weniger als
Summe der
Bräutigame,
die alt waren
weniger als
1 a) Bräutigame von weniger als 25 Jahren   145
   b) Bräute           "       "       "  20      "   092     25 J.     53
2 a) Bräutigame von             25-30 Jahren 1139                        30 J.      1192
   b) Bräute           "             20-25     " 752     30 J.     440
3 a) Bräutigame von             30-40 Jahren 1334                        40 J.      1774
   b) Bräute           "             25-30     " 1071     40 J.     703
4 a) Bräutigame von             40-50 Jahren   409                        50 J.        1112
   b) Bräute           "             30-40     "   1009     50 J.       103
5 a) Bräutigame von über             50 Jahren   167                                       270
   b) Bräute           "                   40     "   270                  
|
a) Jungfrauen      b) Wittwen      c) geschied.
Frauen
     zus.
1) Trauungen von Junggesellen mit 2435 160 2 2597
2) Trauungen von Wittwern mit 0546 048 0594
3) Trauungen von geschiedenen Männern mit 0003 00 0003
––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
2984 208 2 3194.

Das Lebensalter der mittleren Verheirathungswahrscheinlichkeit ist nach der vorgenommenen besonderen Zählung der ortsanwesenden Bevölkerung Württembergs von 1861 nach Altersklassen und den hienach gefertigten Berechnungen:

für männliche
Personen
      für weibliche
Personen
im Bezirk Neresheim 32 29
im Jagstkreis 31 29
in Württemberg 31 29

Es waren ferner damals unter 1000 Personen verheirathet oder verheirathet gewesen:

in Württemberg im Jagstkreis im Oberamt Neresheim
375 370 372
Es waren verheirathet unter 100 25–30 Jahre alten
männl. weibl. männl. weibl. männl. weibl.
Personen. Personen. Personen.
31,3 44,7 26 44 22 42.
Es waren unverheirathet[b 1] unter 100 40–45 Jahre alten
männl. weibl. männl. weibl. männl. weibl.
Personen. Personen. Personen.
12,2 17,4 14 18 16 19.
Das mittlere Lebensalter der Verheiratheten war bei den
männl. weibl. männl. weibl. männl. weibl.
Personen. Personen. Personen.
46,4 42,8 46,9 43,0 47,4 44,0.
und die Altersdifferenz der Verheiratheten betrug somit
3,6 3,9 3,4.

Schließlich folgt noch eine Tabelle über die Häufigkeit der Ehen in der 20jährigen Periode 1838–57, wonach in dieser ganzen Zeit eine fortwährende Abnahme der Zahl der Ehen stattgefunden hat, obgleich Neresheim keiner von denjenigen Bezirken war, die von der Anfangs der 1850er Jahre zum Ausbruch gekommenen wirthschaftlichen Krisis besonders hart mitgenommen worden sind, denn es kam damals

in Württemberg im Jagstkreis im O.A. Neresheim O.Z.
1 Gantfall auf Familien 076 082 105 20
1 Gantfall auf Einwohner 352 987 474 21.
|
Es war: I. in der 8jährigen
Periode von 1838-1845

die durchschnittliche
Zahl der jährlichen
II. in der 5jährigen
Periode von 1846-1850

die durchschnittliche
Zahl der jährlichen
III. in der 4jährigen
Periode von 1851-1854

die durchschnittliche
Zahl der jährlichen
IV. in der 3jährigen
Periode von 1855-1857

die durchschnittliche
Zahl derr jährlichen
V.
i. d. ganzen
Zeitraum
von
1838-1857
die Summe
der
Trauungen.
Trau-
ungen.
ortsan-
gehörigen
Einwohner.
das Ver-
hältniß
beider.
Trau-
ungen.
ortsan-
gehörigen
Einwohner.
das Ver-
hältniß
beider.
Trau-
ungen.
ortsan-
gehörigen
Einwohner.
das Ver-
hältniß
beider.
Trau-
ungen.
ortsan-
gehörigen
Einwohner.
das Ver-
hältniß
beider.
im
Oberamt
Neresheim
172 24.349 1:142 163 24.954 1:153 145 25.245 1:174 139 25.181 1:181 3194
im
Jagst-
kreis
2758 379.247 1:137 2579 393.487 1:153 2033 399.584 1:197 2103 398.349 1:189 49.396
in
Württem-
berg
12.737 1.705.431 1:134 11.921 1.776.671 1:149 9077 1.803.066 1:199 9660 1.788.170 1:185 226.787
|
5. Vertheilung der Bevölkerung nach Religion, Familien-Verhältniß, Staatsangehörigkeit, Alter, Geschlecht, Beruf etc.

Die Bevölkerung des Oberamts ist vorherrschend katholisch. Nur in der nordöstlichen Ecke des Bezirks, in der weiteren Umgebung der vormaligen Reichstädte Bopfingen und Nördlingen, sitzt eine größere Anzahl Protestanten.

Im Ganzen wurden gezahlt:

Lut-
heri-
sche.
Refor-
mirte.
Zusam-
men Evan-
gelische.
Katho-
liken.
Von andern
christlichen
Bekennt-
nissen.
Israe-
liten.
Zusammmen Orts-
Angehörige.
1. Nov. 1813 4316 1 4317 16.548 734 21.599
1. " 1822 4473 3 4476 16.836 - 859 22.171
10. " 1832 (unbekannt) 1022 23.282
3. Dez. 1846 5115 18.338 - 1190 24.643
3. " 1858 4961 18.997 20 972 24.950
Ortsanwesende
3. " 1867 4550 16.784 8 735 22.077

Die Zahl der Israeliten war immer eine vergleichungweise sehr große; denn 1832 z. B. fällt nur in die 3 Oberämter Horb (1461), Mergentheim (1061) und Künzelsau (1049) eine noch größere Anzahl, 1846 allein in das Oberamt Horb mit 1664, und 1867 in die 6 Bezirke Stuttgart Stadt (1314), Horb (1054), Mergentheim (1029), Künzelsau (817), Laupheim (788) und Riedlingen (740).

In Beziehung auf den Familienstand vertheilte sich die Bevölkerung folgendermaßen. Es wurden gezählt:

am Unverheirathete Verheirathete Verwittwete Geschied. Zusammen
3. Dez. männl. weibl. männl. weibl. m. w. m. w. männl. weibl.
Ortsangehörige
1846 15.929 7350 441 912 11 24.643
1858 7842 8400 3700 3695 448 851 6 8 11.996 12.954
Ortsanwesende
1858 6573 7379 3545 3578 428 835 5 12 10.551 11.804
1861 6941 7593 3618 3634 438 824 3 13 11.000 12.064
1864 6570 7367 3793 3779 442 807 6 9 10.811 11.962
1867 6189 7037 3786 3781 442 823 8 11 10.425 11.652

Unter 1000 ortsanwesenden Personen waren verheirathet

in Württemberg im Jagstkreis im O.A. Neresheim
1861 310 310 314
1864 319 319 333
1867 317 328 343.
Obgleich die Zahl der Verheiratheten im Verhältniß zur Bevölkerung in den letzten 6 Jahren beträchtlich zugenommen hat, so | war doch Neresheim 1867 der einzige Bezirk, in dem gegenüber von 1864 die absolute Zahl der bestehenden Ehen abgenommen hatte.

Das Verhältniß des männlichen und weiblichen Geschlechts war folgendes. Es kamen auf je 100 männliche Einwohner weibliche

in Württemberg im Jagstkreis im O.A. Neresheim
1832 105,38 105,30 109,95
1846 104,00 103,80 107,90 Ortsangehörige.
1858 107,48 107,50 111,88
1861 107,30 107,00 109,70
1864 107,00 106,00 110,00 Ortsanwesende.
1867 107,00 107,00 112,00

Das Vorwiegen des weiblichen Geschlechts war somit von jeher im Oberamt Neresheim bedeutend und den Landesdurchschnitt weit überschreitend. Dieß ist zwar schon aus der oben S. 67 ersichtlichen geringen Anzahl männlich Geborener erklärlich; da aber das Verhältniß bei der ortsanwesenden Bevölkerung noch mehr hervortritt als bei der ortsangehörigen, so trägt ohne Zweifel zugleich der Umstand dazu bei, daß der Bezirk viele der in ihm geborenen männlichen Einwohner an andere Oberämter abgibt, wie z. B. in der Periode 1842–52 das Oberamt Neresheim mit einem jährlichen Durchschnitt von 85 hereingezogenen auf 106 hinausgezogene männliche Personen dasjenige war, welches durch Umzüge innerhalb Landes den größten Verlust an der männlichen Einwohnerschaft erlitten hatte. Was den neuesten Stand von 1867 anbelangt, so waren es neben dem Oberamt Neresheim noch die 14 Bezirke Gaildorf, Backnang, Waiblingen, Schorndorf, Welzheim, Göppingen, Kirchheim, Riedlingen, Balingen, Sulz, Oberndorf, Horb, Nagold und Herrenberg, in welchen der Überschuß des weiblichen Geschlechts über das männliche mit 112 bis 115 weiblichen auf 100 männliche Personen am größten war.

Unter den 22.077 Einwohnern des Bezirks waren 1867

a) im Wohnort heimathberechtigt
männl. weibl. zusammen
09108 10.343. 19.451.
b) in anderen Gemeinden des Landes heimathberechtigt:
01121 01126 02247
Zus. Inländer 10.229 11.469 21.698
Ausländer 00196 00183 00379
zus. 10.425 11.652 22.077.

Auf je 1000 Einwohner kamen somit 1867 im O.A. Neresheim 17,17 Ausländer, im Jagstkreis 16,14, in Württemberg 19,38.

| Die Gesamtzahl der Einwohner vertheilt sich auf die verschiedenen Gemeinden des Oberamts folgendermaßen:
Einwohner in Proc.
Die meisten Einwohner hat die Stadt Bopfingen, nämlich 1566 = 07%
Die Oberamtsstadt Neresheim (1161 Einw.) mit den 3 größeren
Dörfern Oberdorf, Ebnat und Dischingen, 4 Orte
von 1000–1500 Einwohnern, zählen zusammen
4563 = 21%
Es folgen sodann 17 Ortschaften von 500 bis 1000 Einwohnern, zus. mit 11.576 = 52%
und 12 Orte von weniger als 500 Einwohnern mit 4372 = 20%
22.077

Die Bevölkerung der beiden Städte Neresheim und Bopfingen mit zus. 2727 Einwohnern macht nur 12% der ganzen Bevölkerung des Bezirks aus, diese ist daher so vorherrschend Landbevölkerung, wie es nur noch in 8–10 weiteren Bezirken Württembergs der Fall ist und unterscheidet sich hiedurch hauptsächlich auch von dem benachbarten Oberamt Heidenheim. Nach der Gewerbeaufnahme von 1852 betrug

A. die Anzahl der in Gewerbe u. Industrie beschäftigten Personen
nach der Aufnahmetabelle.
B. Die Zahl der
ausschl. Landbau
treibenden
Personen
C. die Zahl der
unter 2 begriff.
Pers. die neben
Gewerbe auch
Landbau trieben.
D. die Zahl der
freien Hand-
arbeiter
1. Ueber Fab-
rikations-
anstalten
2. Über
Handwerker
und
Künstler
Zus.
ad. 1
und 2.
in Prozenten
der Bevöl-
kerung
m. w.
im
Oberamt
Personen
Neresh. 0460 2111 2571 11,00 1094 1093 0696 359
Heidenh. 4148 3464 7612 24,14 0791 2618 1115 508
worunter 1923 an Webstühlen
Beschäftigte, incl. 614 weibl.
Nach den angeordneten besonderen Zählungen der ortsanwesenden Bevölkerung Württembergs vom 3. Dezember 1861 und 1867 nach Altersklassen war im Oberamtsbezirk Neresheim |
am 3. Dezember 1861
die Zahl der
am 3. Dezember 1867
die Zahl der
im Alter
von Jahren
Ledigen Verheirathet od.
Verheirathet gewes.
Ledigen Verheiratheten od.
Verheirathet gewes.
männl. weibl. männl. weibl. männl. weibl. männl. weibl.
00–05 1356 1457 1256 1377
05–10 1030 1177 1070 1175
10–15 1134 1207 1085 1095
15–20 1057 1213 0007 0855 1021 0007 0011
20–25 0782 0849 0005 0117 0701 0822 0026 0158
25–30 0577 0466 0171 0345 0476 0423 0216 0388
30–35 0325 0272 0401 0474 0276 0239 0371 0502
35–40 0217 0236 0557 0572 0131 0173 0500 0498
40–45 0102 0132 0528 0549 0074 0138 0561 0562
45–50 0079 0121 0565 0541 0060 0102 0503 0506
50–55 0056 0124 0533 0556 0052 0085 0496 0497
55–60 0032 0119 0425 0455 0058 0114 0489 0513
60–65 0022 0072 0366 0362 0032 0107 0410 0406
65–70 0023 0061 0233 0229 0021 0065 0280 0285
70–75 0010 0034 0164 0142 0021 0035 0168 0155
75–80 0003 0012 0082 0088 0002 0021 0104 0081
80–85 0005 0028 0028 0002 0005 0027 0031
85–90 0002 0006 0000 0002 0023 0011
Über 90 0004 0000 0000 0003 0002
6805 7557 4060 4475 6172 6999 4184 4606
22.897 21.961

Auf je 10.000 Einwohner kamen ferner Personen nach der Zählung vom

3. December 1861: 3. Dezember 1867:
von
Jahren
zus. in
Württemberg
zus. im Oberamt-
Neresheim
zus. in
Württemberg
zus. im Ober-
amt Neresheim
00–05 1261 1229 1212 1199
05–10 0939 0964 1027 1023
10–15 1028 1022 0906 0993
––– 3228 ––– 3215 ––– 3145 ––– 3215
15–20 1090 0994 0940 0863
20–25 0910 0765 0897 0777
25–30 0718 0681 0832 0684
––– 2718 ––– 2440 ––– 2669 ––– 2324
30–40 1244 1334 1277 1225
40–50 1100 1143 1116 1141
––– 2344 ––– 2477 ––– 2393 ––– 2366
50–60 0944 1005 0908 1049
60–70 0535 0597 0630 0731
70–80 0199 0234 0217 0267
80–90 0031 0030 0036 0046
über 90 0001 0002 0002 0002
––– 1710 ––– 1868 ––– 1793 ––– 2095
| Nach den beiden Zählungen von 1861 und 1867 sind die Altersklassen der 15- bis 30jährigen gegenüber dem Landesmittel sehr schwach besetzt, während die Zahl der über 50 Jahre alten das Landesmittel erheblich übertrifft. Auch schon bei der 12jährigen Aufnahme des Standes der ortsangehörigen Bevölkerung im Jahr 1846 trat letzterer Umstand wenigstens bei der Klasse der 60–70jährigen hervor, die hier sowie in den benachbarten Oberämtern Ellwangen, Hall, sodann in den meisten Bezirken Oberschwabens verhältnißmäßig am meisten angefüllt war. Zugleich erschien aber damals auch die Klasse der 20–25jährigen im Oberamt Neresheim nächst Tettnang gegenüber von allen andern Bezirken am stärksten besetzt, während sie nach obigen Ziffern im Gegentheil doch sehr weit gegen das Landesmittel zurücksteht. Der Unterschied dieser Zählungsresultate beruhte aber ohne Zweifel auf der Verschiedenheit der Aufnahmen, denn 1846 wurde die Zahl sämtlicher Ortsangehörigen, auch wenn sie nicht im Orte anwesend waren, nach Alterklassen aufgenommen, wogegen das Alter der Anwesenden aber nicht Ortsangehörigen gar nicht berücksichtigt worden ist. Die neueren Zählungen von 1861 und 1867 dagegen beziehen sich auf die ganze anwesende Bevölkerung ohne Rücksicht auf Ortsangehörigkeit. Da nun aber insbesondere auch die Altersklasse der 20–25jährigen Anwesenden in den Jahren 61–67 sehr schwach war, während die gleiche Altersklasse der Angehörigen 1846 zahlreich erschien, so dürfte hieraus nicht sowohl auf einen wirklichen Abmangel in der entsprechenden Jahresklasse der Geborenen als darauf zu schließen sein, daß ein namhafter Theil der arbeitskräftigen jüngeren Einwohnerschaft in anderen Gegenden dem Erwerb nachgeht, in späteren Jahren aber wieder in die Heimath zurückkehrt. – (s. auch oben S. 75.)

Bei der angeordneten besonderen Zählung der ortsanwesenden Bevölkerung pro 3. Dezember 1864 nach Familienstand waren im Oberamt 5077 Haushaltungen, und nach der Zollvereinszählung 5178 Familien.

Unter jenen 5077 Haushaltungen sind nun begriffen:

1) Solche, die nicht mehr als 5 Personen zählen 3556 = 70%
2) Solche deren Vorstände verheiratete Männer sind 3669 = 72%
3) Haushaltungen mit Kindern unter 14 Jahren 2833 = 56%
4) Haushaltungen mit nicht mehr als 2 Kindern unter 14 Jahren 1765 = 35%
5) Haushaltungen mit Personen über 14 Jahren, ausgenommen den Hausherrn und die Hausfrau 3311 = 65%
6) Haushaltungen mit nicht mehr als 2 solcher Personen über 14 Jahren 2308 = 45%
7) Haushaltungen mit Dienstboten 0937 = 18%
8) mit nicht mehr als 2 Dienstboten 0772 = 10%

Ferner kamen nach dieser Zahlung auf 100 Haushalte

in Württemberg 0 0 im Oberamt Neresheim 0 0 O.Z.
Personen überhaupt 477 448 52
Vorstände nebst Ehefrauen 173 172
Kinder (Pers. unter 14 Jahren) 138 134 43
Erwachsene Hausgenossen (Personen über 14 Jahren) 166 142 46

Die Zahl der auf eine Haushaltung kommenden Personen bleibt somit weit unter dem Landesmittel, wozu auch die relativ nicht erhebliche Zahl der Dienstboten beiträgt, denn in den Oberämtern Leutkirch, Ravensburg, Wangen z. B. haben 31% Procent aller Haushaltungen Dienstboten.

Nach der im Jahre 1853 veranstalteten Aufnahme der Geisteskranken kommt

in Württemberg 0 0 im Jagstkreis 0 0 im O.A. Neresheim 0 0 O.Z.
auf Einwohner
1 Irre auf 0943 1030 1488 06
1 Kretine 0484 0353 1405 04
1 Taubstummer 0962 0824 1807 13
1 Blinder 1194 1218 1179 31

Die Verhältnisse des Bezirks erscheinen somit in Beziehung auf die ersten 3 Kategorien ganz günstig, während die Zahl der Blinden das Landesmittel etwas überstieg.


B. Stamm und Eigenschaften der Einwohner.[20]

Die Einwohner des Bezirks waren ohne Zweifel ursprünglich Sueven, welche später den Römern weichen mußten und nachdem auch diese wieder von dem Herdtfeld und aus dem Ries vertrieben waren, nahmen die Allemannen Besitz von unserem Bezirk. Spätere Kriege verheerten und entvölkerten namentlich das Herdtfeld, das z. B. nach einem Einfall der Ungarn von 950–954 ganz menschenleer gewesen sein soll. Im 30jährigen Kriege giengen ganze Ortschaften zu Grunde. Diese Lücken wurden zum Theil durch neue Geschlechter aus anderen Gegenden wieder ausgefüllt, indessen hat das schwäbische Element immer die Oberhand behalten.

Die Bewohner des Bezirks sind meist von mittlerer Größe, kräftig, zäh und ausdauernd. Schöne blühende Gestalten mit weichen abgerundeten Formen trifft man selten, dagegen hagere, abgehärtete, | wetterfeste um so mehr. Schon in früher Jugend werden die Kinder zu Haus- und Feldgeschäften vielfältig herangezogen, was der Entwicklung von schönen gefälligen Körperformen gerade nicht günstig ist, daher sehen auch die Leute in der Mehrzahl etwas älter aus als sie wirklich sind.

Nach einer 24jährigen Durchschnittsberechnung von den Jahren 1834–1857 waren in dem Bezirk unter 100 Konscriptionspflichtigen 9,39 wegen mangelnder Körpergröße untüchtig, so daß derselbe unter den 64 Oberämtern des Landes die 30. Stelle einnimmt und somit zu den mittelgünstigen gehört (die günstigsten Verhältnisse lieferte Wangen mit 4,22, die ungünstigsten Weinsberg mit 18,83). Wegen Gebrechen waren unter 100 Pflichtigen 38,82 untüchtig, so daß in dieser Beziehung der Bezirk unter den 64 Oberämtern die 20. Stelle einnimmt und somit zu den günstigen gehört (die günstigsten Ergebnisse lieferte Saulgau mit 32,99 und die ungünstigsten Sulz mit 49,78). Überhaupt untüchtig waren 48,21, so daß in dieser Beziehung der Bezirk die 23. Stelle einnimmt (die günstigsten Resultate lieferte Saulgau mit 37,76, die ungünstigsten Freudenstadt mit 63,86). Unter sämtlichen der ärztlichen Visitation unterworfenen Konscripirten (von 1834–57: 3323) waren 312 wegen mangelnder Größe, 1290 wegen Gebrechen, im Ganzen 1602 untüchtig (s. Württ. Jahrb. 1857, Heft I. Seite 157 und 158). Von 364 Konscripirten waren im Jahr 1870 212 tüchtig.

Was die Gesundheitsverhältnisse betrifft, so sind geschlechtliche Krankheiten sehr selten und in der Regel von Außen eingeschleppt; ebenso verhält es sich mit der Krätze und andern Hautkrankheiten. Die scharfe, reine Luft ist der Entwicklung von endemischen und epidemischen Krankheiten nicht günstig. Hauptsächlich finden sich Erkrankungen der Athmungs- und Verdauungsorgane, wie Katarrhe der Luftwege, Bronchiten, Brustfell- und Lungenentzündungen, Magenkatarrhe und im hohen Sommer Durchfälle. Rheumatismen sind nicht selten, Croupfälle nicht häufig, dagegen hat sich in den letzten Jahren Diphtheritis in manchen Orten eingestellt. Schwindsuchten und Scropheln kommen nicht häufig vor, Typhus meist vereinzelt, selten in größeren Epidemien, in wenigen Orten nur einigemal in 12 Jahren, dagegen trat in Utzmemmingen im Jahr 1866 eine Cholera-Epidemie auf, die ziemliche Ausdehnung gewann, jedoch von außen eingeschleppt wurde. Die Blattern kamen mehreremal zum Vorschein, immer aber von auswärtigen Orten eingeschleppt. Kretinismus und die damit verbundenen Kröpfe fehlen im Bezirk. Hohe Lebensalter gehören nicht zu den Seltenheiten und Leute von 80–90 Jahren trifft man bei verhältnißmäßiger körperlicher und geistiger Rüstigkeit in vielen Orten. Dagegen ist die Sterblichkeit der Kinder in den ersten Lebensjahren immer eine große, was seinen Grund theils in der | unpassenden Nahrung und in der mangelhaften Pflege der Kinder findet, theils in dem weit verbreiteten Glauben, daß bei Kinderkrankheiten ärztliche Hilfe nicht viel ausrichten könne. Ein Zug zum Besseren zeigt sich jedoch seit einigen Jahren, indem die Ernährung durch Muttermilch mehr und mehr Eingang und Verbreitung findet. Das Impfwesen ist in geordnetem Zustande und findet keinen Widerstand; auch die Revaccination wird in den meisten Orten vorgenommen.

Die Lebensweise der Landleute ist im allgemeinen einfach, nüchtern und der Wirthshausbesuch nicht bedeutend, auf dem Herdtfeld sogar meist nur an Sonn- und Festtagen. Die gewöhnlichen Nahrungsmittel bestehen in Mehl- und Milchspeisen, Kartoffeln, Sauerkraut. Milch wird viel genossen, auf dem Herdtfeld jedoch meist süße, weniger gestandene. Eine besonders beliebte Speise sind die sog. Nudeln (eine aus Mehl, Milch und Schmalz gebackene Speise), die beinahe täglich zu jeder andern Speise auf den Tisch kommen und zuweilen sogar in das Weißbier gebrockt werden; sie führen je nach ihrer Form besondere Benennungen, wie Wespenstecher, Bruckhölzer, Sperrhacken, Stangennudeln etc. Fleisch kommt selten, meist nur an Sonn- und Festtagen, sowie bei Hochzeiten und Kirchweihen auf den Tisch. In der Riesgegend werden – neben dem Kraut – viele Sommerrüben gebaut und den ganzen Herbst über gespeist, auch eingehobelt und mit Salz eingemacht und so den Winter über gekocht. Wein wird meist nur bei festlichen Gelegenheiten getrunken; das Hauptgetränke ist Bier, früher hauptsächlich weißes Bier, jetzt nur im Sommer zur Erntezeit. Branntwein wird im allgemeinen nicht viel getrunken und eigentliche Gewohnheitssäufer giebt es sehr wenige.

Was den moralischen Charakter der Bezirkseinwohner betrifft, so haben die Herdtfelder und die Rieser gleich anderen Menschen auch ihre Fehler, im Ganzen aber sind Fleiß, Sparsamkeit, Nüchternheit, religiöser und Wohlthätigkeitssinn hervorragende Eigenschaften der Masse. Besonderen Fleiß hat auf dem Herdtfeld das weibliche Geschlecht; es unterzieht sich den schwersten Arbeiten, die in anderen Gegenden nur von den Männern verrichtet werden, dafür hat es nach dem Sprichwort meist auch die „Hosen“ an. Offene Widersezlichkeiten und persönliche Rohheiten kommen selten vor. Der Herdtfelder zieht die Heimath allem vor; er arbeitet gerne auswärts, wenn er nur Abends wieder unter eigenem Dache sein kann und da auf der „Bruck“ ruhend die sog. „Hoirlesgesellschaft“ plaudernd um sich hat, während Mutter und Tochter spinnt und spult. Der ackerbautreibende Theil der Bevölkerung zeigt solidere Eigenschaften in physischer und moralischer Beziehung und steht auch finanziell besser als die Bewohner der Orte mit Kleingewerben, die dem augenblicklichen Genusse und Vergnügen mehr opfern als für ihr Alter und für die Zukunft ersprießlich ist. In geistiger Beziehung stehen die | Bezirksbewohner den übrigen Schwaben nicht nach und es geben die meisten Schulen ein rühmliches Zeugniß von leichter Fassungsgabe und dem Fleiß der Kinder. Musikalische Anlagen finden sich auf dem Herdtfeld weit häufiger als im Ries; die Orte Neresheim, Katzenstein, Dunstelkingen, Dischingen und besonders Dorfmerkingen stehen hier voran, letzteres durch die große Anzahl seiner Musikanten und namentlich dadurch, daß dasselbe die Heimath von zwei bekannten Virtuosen, der Brüder Beerhalter, ist. Die „Pfeiffer“ von Ebnat waren ehedem weit hin bekannt.

Von Volksbelustigungen, Sitten und Gebräuchen nennen wir in erster Linie das allgemein übliche Kegelschieben, das Schießen bei Taufen und Hochzeiten; auch das Scheibenschießen wird in einigen Orten getrieben. Der Tanz an Hochzeiten und Kirchweihen ist noch ziemlich allgemein, während der früher allgemein übliche Huttanz nur noch in einzelnen Ortschaften, wie in Frickingen, Kösingen, Ohmenheim, Unter-Riffingen etc. abgehalten wird. Bei dem Huttanz wird von den Ledigen ein Hut und ein Tuch aufgehängt, um die je ein Paar tanzt; neben wird eine geladene Pistole mittelst langsam brennenden Luntens angezündet und wenn der Schuß endlich losgeht, dann trägt das gerade um die ausgehängten Preise tanzende Paar den Sieg davon, der Bursche den Hut, das Mädchen das Tuch. In Hülen wird Hut und Tuch jetzt herausgewürfelt. In Dorfmerkingen wird der sog. Katharinentanz 8 Tage nach der Kirchweih abgehalten. Das Pfingstreiten, das Eierlesen und die Johannisfeuer, welche letztere früher auf dem Ipf angezündet wurden, sind abgegangen.

Die Taufen werden einfach gehalten; Gevatterleute und Verwandte haben dabei ihr Mahl. Nach 8–14 Tagen wird die sog. „Schenk“ gehalten, wobei diejenigen, welche an dem Taufschmauß sich betheiligten, der Wöchnerin Geschenke bringen. Die Herdtfelder und Rieser haben wenig Abwechslung in den Namen ihrer Kinder, jedes Haus muß seinen Joseph und Johannes, seine Maria oder Anna haben; auf einen Namen aus der Verwandtschaft wird sehr gesehen.

Die Hochzeiten werden sämtlich im Wirthshaus gehalten. Nach der zweiten Verkündigung wird zur Hochzeit geladen, früher von dem Schulmeister und dem Bräutigam, jetzt von dem Bräutigam mit einem Verwandten oder Freund, beide sind mit Rosmarinstrauß und farbigen Bändern im Knopfloch geziert. Die nächsten Anverwandten werden von dem Brautpaar selbst geladen. Am Heirathstag, „Ansing,“ kommt die Verwandtschaft des Bräutigams in seinem Haus oder im Wirthshaus zusammen und schmaust auf seine Kosten in fröhlicher Laune, wobei meist auch gesungen wird. Bei der Hochzeit versammelt sich sodann die Gesellschaft im Gasthaus, wo sie vom Geistlichen im Zuge abgeholt wird; nicht selten mit Musik bis zur Kirchthüre und wieder zurück. Mit dem Hochzeitszug gehen nicht nur die Anverwandten und Freunde, sondern | häufig die ganze Gemeinde in die Kirche. An vielen Orten wird die Braut von zwei Führern (Hochzeitsknechte) begleitet, die blanke Degen tragen und Röcke und Hüte mit Rosmarinsträußen geschmückt haben. Sie begleiten die Braut an den Altar, stehen hinter ihr während der Kopulation und geleiten sie wieder in ihren Stuhl zurück. Bei Tisch und Tanz haben sie die Braut zu überwachen und wenn sie Jemand wegführen kann, ohne daß es die Führer merken, so müssen diese die Braut mit Musik abholen und derjenige, dem der Spaß gelungen, darf auf Kosten der Brautführer nach Herzenslust Wein trinken. An einzelnen Orten wirft man den Hochzeitgästen beim Austritt aus der Kirche Süßigkeiten zu, was alsdann durch Etwas vom Hochzeitstische erwiedert wird. Nach der Kopulation hält der Schulmeister auf dem Tanzboden eine Rede und auch der Ortsgeistliche wünscht Glück und Segen; der letztere bleibt anwesend, bis die drei Brauttänze geschehen sind. Während des Hochzeitmahls sitzen die Brautleute und die nächsten Anverwandten am Ehrentisch. Was die Gäste nicht verspeisen, nehmen sie nach Hause. Bei jeder feierlichen Hochzeit mit Kirchgang findet eine „Schenk“ statt, wobei gewöhnlich 24 bis 30 kr. den Brautleuten geschenkt wird; das Geschenk reicht man bei der ersten Begrüßung, dabei darf man aus dem Glas der Braut oder des Bräutigams trinken und erhält einen Wecken. Die Schenkleute kommen erst Nachmittags. Um 12 Uhr Nachts gehen die Brautleute unter Musik nach Hause, die Gäste aber tanzen und zechen noch fort. In Goldburghausen werden die Hochzeiten nur am Dienstag gehalten.

1

Die Leichenbegängnisse werden der kirchlichen Vorschrift gemäß unter großer Betheiligung der Ortseinwohner mit Ernst und Würde begangen, wobei der Geistliche und der Schulmeister mit seinen Schülern vor das Trauerhaus kommen und begleiten von da den Leichenzug, während die Schuljugend geistliche Lieder singt, bis auf den Gottesacker. Der Leichenschmauß oder Leichentrunk ist beinahe ganz abgegangen und nur in Goldburghausen und Umgegend zuweilen noch üblich. Daselbst wird auch, wenn Jemand stirbt, auf 2–3 Stunden im Umkreise von armen Frauenspersonen gegen eine Gabe an Geld oder Brot zur Leiche gesagt, wenn auch der Hingeschiedene ganz unbekannt im Orte war. Die Anverwandten kommen vor dem Leichenbegängniß in das Trauerhaus und klagen das sog. Leid mit den Worten: „Gott verleihe dem Verstorbenen eine sanfte Ruh und eine fröhliche Auferstehung am jüngsten Tage zum ewigen Leben.“ Die in der sog. Klage gehenden weiblichen Personen tragen zum Zeichen der Trauer weiße Tücher über die gefalteten Hände und schwarze Radhauben. Früher heftete man, ebenfalls in Goldburghausen, im Trauerhaus den Männern lange schwarze Flöre an die Hüte, die später als Halstücher von ihnen getragen wurden. In Schweindorf | werden die Särge der Kinder und der nicht gefallenen Ledigen mit einer Krone von Flittergold geschmückt.

Am letzten Advents-Donnerstag ist die sog. „Anklopfet“, an der die Kinder ein reiches Kornjahr wünschen und dafür Nüsse, Marzipan etc. erhalten. In Goldburghausen singt der Schulmeister bei der Anklopfet, die je am Thomasfeiertag stattfindet, mit seinen Schülern vor dem Pfarr- und dem Wirthshaus, worauf ein jedes Kind auf Kosten des Pfarrers und des Wirths eine Bretzel erhält.

An der sog. „Sichelhänge“, wie auch an der „Flegelhänge“ werden Küchlein im Schmalz gebacken und den Dienstboten gereicht. Wer auf dem Herdtfeld zuerst ausdrischt, bringt andern, die noch nicht fertig sind, einen Strohwisch, d. h. er wirft solchen ihnen heimlich zu. Dieß nennt man den „Mokel“ und ist ein Schimpf; daher der Mokelbringer sich schnell aus dem Staub machen muß, wenn er nicht eine Tracht auf den Rücken bekommen will.

An Martini wird die „Martinsgans“ verspeist. An dem Knechts-Montag (der erste Fasten-Montag) kommen die dienstlosen Knechte in ihren Blousen und mit der Geisel in der Oberamtsstadt zusammen, um sich neu zu verdingen. Die Mägde „schlänkern“ (d. i. wandern) an Lichtmeß.

Besondere Vergnügungen gewährt die aus der ganzen Umgegend vielfältig besuchte sog. Ipfmesse, die jetzt nicht mehr wie früher auf dem Ipf, sondern am Fuß desselben abgehalten wird (s. hierüber die Ortsbeschreibung von Bopfingen); ferner der sog. Bauernsonntag, an dem jeder Hausvater mit seiner Familie auf die Nördlinger Messe geht. Überdieß fährt er mit den Seinigen auf seinem Bernerwägelchen in der zweiten Meßwoche dahin.

Die Neresheimer halten an Peter und Paul ein Kinderfest im Wald „Eschert“.

Das alte Gildenwesen hat noch einige Überreste gerettet; es bilden nämlich die Holzhauer einen eigenen Verein, Gilde, und haben den St. Vincenz zu ihrem Patron, an dessen Fest sie einen eigenen Gottesdienst halten lassen. Hierauf versammeln sie sich im Wirthshause zur sogenannten „Auflage“, zechen, spielen und sind vergnügter Dinge.

Früher war das „Steffeln“ gäng und gäbe; es wurde nämlich am St. Stephanstag Allerlei (Bretzeln, Ringe etc.) gebacken und im Wirthshaus herausgespielt. Auch der „Fladen-Ritt“ (Osterfladen), ein großer Kuchen, den meist der Pfarrer backen ließ, und um welchen die ledigen Bursche dann um die Wette ritten, ist abgegangen. Der Kuchen wurde gemeinschaftlich verspeist und dabei tüchtig getanzt und gezecht.

| Die kleidsame Volkstracht beginnt auch in unserem Bezirk einem charakterlosen Gemische von moderner und ländlicher Tracht allmählig zu weichen; doch trifft man immer noch in den eigentlichen Bauernorten und bei der älteren Generation ein gewisses Festhalten an der Kleidung der Voreltern, während in Orten, die mehr von kleinen Handwerkern, Söldnern und Taglöhnern bevölkert sind, oder in solchen, die in der Nähe von ehemaligen Klöstern und standesherrlichen Wohnsitzen liegen, die städtische Tracht die Oberhand gewinnt.

In der sog. jungen Pfalz tragen die Bauern schwarze kurze Lederhosen und hohe Stiefel, ein rothes Brusttuch mit silbernen Knöpfen (Drei- oder Sechsbätzner-Stücke), vorherrschend runde, seltener dreieckige Hüte, am Werktag weiße oder schwarze Zwilchröcke, an Sonntagen dunkle, vorherrschend braune Tuchröcke mit stehendem Kragen und breiten Knöpfen. Bei dem weiblichen Geschlecht sind die vielgefältelten Röcke meist schwarz, zum Staate aber roth; über einem „Kittel“ wird das „Mieder“ getragen unten mit Bäusten, an welche der Rock eingehängt wird mit Haften und Hacken, diese sind bei den Wohlhabenden von Silber. Auf der Brust werden die Mieder eingeschnürt, bei den Reicheren mit silbernen Ketten, woran Thaler oder sonstige Zierathen von Silber hängen, von den weniger Bemittelten mit seidenen oder wollenen Schnüren. Als Kopfbedeckung tragen gewöhnlich nur ältere Weiber runde Hauben, zum Staat aber werden Radhauben mit gold- oder silbergestickten Böden und breiten Bändern getragen. Die Zöpfe werden in Schnecken um lange Haarnadeln von Holz oder Bein gewunden.

Auf dem Herdtfeld sind ebenfalls kurze schwarze Lederhosen, hohe Stiefel und rothe Brusttücher noch sehr allgemein, dagegen an den Brusttüchern die silbernen Geldknöpfe seltener und die runden Kugelknöpfe von Zinn mehr beliebt; über das Brusttuch trägt man gekreuzt breite grüne Hosenträger. Dreieckige Filzhüte sind häufiger als runde. Die Röcke mit einer Reihe Knöpfe werden sehr lang, fast bis zur Ferse getragen, Sonntags von Tuch oder schwarzem Barchet, Werktags von schwarzem oder weißem Zwilch. Das weibliche Geschlecht trägt Sonntags rothe wollene faltenreiche Röcke, am Werktag von gestreiftem selbstgemachtem Barchet. Das feste Mieder ist besonders und wird der Rock mit Hacken daran gehängt; über dem Mieder wird gewöhnlich noch ein meist dunkelfarbiger Kittel getragen. Die Kopfbedeckung ist Sonntags ein schwarzes kleines Häubchen, von dem lange breite Bänder über den Rücken hängen, Werktags wird meist ein rothes oder weißes Tuch über den Kopf gebunden. Wenn der Kopf unbedeckt ist, dann hängen die beiden Zöpfe mit ihren Schnüren lang über den Rücken hinab; das ziemt sich aber nur für die Ledigen und noch nicht Gefallenen, die letzteren haben | wie die Weiber zu gehen. Nicht selten wird auch das Haar um lange Nadeln schneckenartig gelegt.

In der Sechta- und Riesgegend trägt der Landmann kurze schwarze Lederhosen, hohe bis über die Kniee reichende gesteppte Stiefel, schwarze lange Röcke mit kurzer Taille von Zwilch oder Barchet, selten von Tuch; Wämser sieht man nicht bei ihnen. Das dunkle Brusttuch ist meist von Manchester und mit silbernen oder zinnernen Rollknöpfen besetzt. Man trägt runde niedere, in einzelnen Orten auch dreieckige Filzhüte. Im Ries lassen die Männer gerne das Sacktuch weit zur Hosentasche heraushängen. Das weibliche Geschlecht trägt sich in der Hauptsache wie auf dem Herdtfeld, dagegen sind bei ihnen im Sommer schwarze gefütterte Strohhüte üblich. In Bopfingen werden zum Staat weiße oder schwarze Florhauben, oben mit einem großen mit Spitzen verzierten Rad getragen. Die Weiber der Wirthe und Müller im Ries haben das Recht, ebenfalls weiße Radhauben zu tragen.

Im allgemeinen ist die Tracht der katholischen Weibspersonen bunter als die der evangelischen.

Die herrschende Mundart ist die harte schwäbische mit leisen Anklängen an die bayerisch-fränkische, namentlich gegen das Ries hin, während auf dem eigentlichen Herdtfeld dieß weniger der Fall ist. Der Rieser hat eine eigenthümliche Beugung der Zeitwörter und Form der Fürwörter; er kennt kein wir, sondern spricht: ahns d. i. uns, kein ihr, sondern nir, z. B. ahns gonnt, nir goht, sie gonnt, d. h, wir gehen, ihr gehet, sie gehen. Sodann dehnt man im Riese viele im Hochdeutschen nichts weniger als gedehnte Worte. Endlich hat der Rieser ganz eigenthümliche Doppellaute, als: ia, äa, oa, ua, oi, öa; diese werden aber nicht als zwei Laute, sondern einsilbig ausgesprochen, z. B. Loach = Loch, droaben = droben. Der Herdtfelder hat die meisten Eigenthümlichkeiten in der Sprache mit dem Rieser gemeinsam, z. B. Tenne = Vorplatz, Zelten = Kuchen, Hausweib = tüchtige Hausfrau, gar feindle (der Rieser spricht feindling) = gar sehr, jo wägerle = o ja, wahrlich, Koorn = Korn, Mitte = Mittwoch, eben nie = hie und da, Ahnherr = Großvater, Ahnfrau = Großmutter, Pfarrhärle = Pfarrer, Jupp = Wamms, Krätzen = Korb, Schaff = Wasserbehälter, Aftermöntig (der Rieser sagt Aftermöting) = Dienstag, Köning = König (im Ries), Schrank = Schrein, Stümpf = Strümpf, schick de = geschwind, Bettschat = Bettstatt, Kanzlei = Stubenkammer (im Ries üblich), Todtendruh = Sarg, Kinderschocka = Kinderwiegen, dot = dort, Dotle – Taufpathe, wara = warm, saien = säen, Fusch = Fisch (auf dem Herdtfeld), extern = blitzen (ebenfalls auf dem Herdtfeld) u. s. w.

Als Beispiel folgt hier ein Vers aus einem Gedicht in der Rieser Mundart:

|

Schöa flahch liggts doh, des Riahs, voar Ohga,
Acht Schtonda lang ond fascht so broit;
Ond rengsum ennam blooa Bohga,
Lofft Böhrg ann Böhrg mit Lohbhohlz kloidt.

Die Bewohner der jungen Pfalz sind in ihrer Sprache etwas leichter und schneller als der Herdtfelder und der Rieser. Eigenthümlich ist hier, daß der Ausdruck „Bue“ als Anrede gebraucht wird.

Die Vermögensverhältnisse der Bezirksbewohner sind mit Ausnahme einiger Orte gut oder doch befriedigend; namentlich findet man in den eigentlichen Bauernorten Wohlhabenheit und ansehnlichen Grundbesitz, während in Bopfingen und in den israelitischen Gemeinden das Kapitalvermögen die Oberhand gewonnen hat (s. hierüber die Ortsbeschreibungen).



  1. Von Finanzassessor Kull.
  2. 1813, 1821, 1834, 1846 incl. Trugenhofen mit 270, 296, 306, 254 Einwohner.
  3. 1813 incl. Flochberg und Schloßberg mit 230 und 227 Einwohner.
  4. siehe Nr. 20 und 21.
  5. 1813 und 1821 icl. Ober- und Unterriffingen mit 341 resp. 375 Einwohner.
  6. 1821, 1834 u. 1846 incl. Schloßberg mit 254, resp. 339, 456 Einw. s. Nr. 6.
  7. 1813, 1821, 1834, 1846 incl. Pflaumloch mit 438, resp. 451, 539, 558 Einwohner.
  8. siehe Nr. 34.
  9. 1813 und 1821 incl. Dirgenheim mit 226 resp. 216 Einwohner.
  10. 1834 incl. Dirgenheim mit 227 Einw.
  11. s. Nr. 17.
  12. s. Nr. 6 und 15.
  13. s. Nr. 5.
  14. s. Nr. 10.
  15. 1813 u. 1821 incl. Hülen mit 303, resp. 295 und Michelfeld mit 15, resp. 11. Einw., letzteres jetzt zu Unterriffingen gehörig.
  16. Diese Ortschaften sind: Aufhausen, Bopfingen, Demmingen, Ebnat, Flochberg, Großkuchen, Hülen, Oberdorf, Ohmenheim, Röttingen, Schloßberg, Schweindorf, Unterriffingen und Waldhausen.
  17. Jahrgang 1864 der württemb. Jahrbücher S. 90, 91, 96 und 97.
  18. Die Verhältnißzahlen für die Perioden 1846–66 sind auf die ortsanwesende, die für die früheren Perioden auf die ortsangehörige Bevölkerung berechnet.
  19. Die Zahlen von 1812–42 sind auf die ortsangehörige, die von 1846–66 auf die ortsanwesende Bevölkerung berechnet.
  20. Die Beiträge über Gesundheitsverhältnisse lieferte Oberamtsarzt Dr. Klein.
Berichtigungen
  1. Korrektur nach Beschreibung des Oberamts Brackenheim Fußnote S. 64: Lies in der Beschreibung des Oberamts Neresheim Nr. 54 S. 72 Zeile 19 von unten anstatt verheirathet „unverheirathet“.


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