Der Ackermann aus Böhmen

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Textdaten
Autor: Johannes von Tepl
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Titel: Der Ackermann aus Böhmen (Cod. Pal. germ. 76)
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Entstehungsdatum: um 1400
Erscheinungsdatum: um 1470
Verlag: Werkstatt Ludwig Henfflin
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Erscheinungsort: Stuttgart
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Quelle: UB Heidelberg und pdf auf Commons
Kurzbeschreibung: Das Werk behandelt ein Streitgespräch zwischen einem Ackermann und dem Tod. In 32 Kapiteln beklagt der Ackermann den Verlust seiner geliebten Frau.
Schwäbische Fassung
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[IIr] [I]N disem Büschlin Ist Beschriben ain Krieg Wie ainer Dem sin wip gestorben ist beschiltet den tot / so verantwurt sich der tott Also setzet der ÿe ain cappittel vnd der tot das ander biß an dz ende Der cappitel sint viervnddressig dar inen man hübsches sines gedichtes behendikait wol findet vnd beginnet also der ackerman mit siner clag anzufahen

[G]Rimger tilger aller lütte Schedlicher echter welt fraissamer aller lütte ir tott üch sie verflüchet Gott euir tirmer hasse üch vnsälden merunge wone üch bÿ vnglück husse gewaltiklich zu vch zu male geschandet sÿt ÿmer Angst not vnd Jamer [IIv] Verlaß euich nit wo Ir wandert / lait betrübnuß vnd komer / die laitten vch allenthalben / laidigen anfechtungen, schentlich zuversicht vnd schemliche ferzunge die bezwinge vch gropplich an aller stat / Hÿmel / Erden / Sonne / Mon / gestirnne / Mere wäge berge gefilde talle owen / Der hellen abgrund ach alles das leben vnd wessen hat sie vch unholt vngunstig / vnd fluchent vch ewigklich In boshait versinck In jamerigen elende verschwindet / vnd in der vnwiderbangender schwaist / ächt gottes, aller lütte vnd jeglicher schöpffunge / aller zu künfftige Zitt blibent vnverschampter bösebecht / üwer bösse gedencknuß lebe vnd tüwer hürende gawe vnd forchte schaiden von vch nicht Ir wont vnd Ir wonet von mir vnd aller menglich sie über uch ernstlichen Zetter geschrüwe mit gewonden henden.

[IIIr]

[H]ort hört horrent nüw wunder grusam vnd vngehört teddinge fechten vns an von wem die komen dz ist uns zu malle fremd doch tett tröwens flüchens zettergeschrais hende windes vnd aller vnkraitunge sin wir an allen enden vntz her wol genessen Dannoch sune wer du bist melde dich vnd lutbar was dir laides von vns wider faren sye Darumb du vns so vnzimlichen handelest das wir vormäls vngewon sin Allaine wir doch manigen könstrichen Edlen schönen mechtigen vnd hefftigen lütten / ser über den sin hant gegrüsset / da von witwen vnd waissen landen [IIIv] Vnd lütten laides genüglich ist geschechen Du tust dem glich als dir ernst sye vnd doch not schwerlich bezwinge / Din clag ist ane Rÿmmen da von wir brüffen du wellest vnd durch donnes vnd rimes willen dinem sinne nicht entwichen / Bistu tobent wüttende wallunge oder anderswa one sinne So verziehe enhalt vnd bis nicht zu schnelle so schwerlich zu flüchen Dan wartte dz du nit bekümert werdest mit afferrüwe / Wenne nit das du vnser herliche vnd gewaltige macht ÿmer mügest geschwechen Dannocht nenne dich / vnd verschwige nicht wellicher laÿ sachen dir sye / von vns so mit zwenglicher gewalt begeint / rechvertig wir wol werden rechvertig ist vnser gefert / wir wissen wes du vnß freuenlich zeihest

[IVr] [I]Ch Bins ain Ackerman von gewalte ist min pflüger / Ich wonne in behem lande Gehessig vnd widerwertig vnd wider streben sol ich vch ÿmmer wessen wan ir habent mir den zwelfften buchstaben miner fröden / hört vsz dem alphabet gar fraissamiklich enzuckett / Ir habent miner wonnen liecht sumer bluoemmen mir us mine herczen anger jemerlich uss gerüttet Ir habent mir miner selden hafft min vsserwelte Turtteltube arglistlichen enpfrömdet ir habent vnwirdiklichen roup an mir geton / wegent es selber / ob ich it billich zürne wütte vnd clage von vch / bin ich frödenrichs wessens beroebt Teglicher guetter / lebtage vnd aller wonnenbringender rentte güsset vch vnd fro was ich für maels zue aller stund kurtze vnd lustsam was mir alle wille tag vnd nacht Inglicher maeß / frödenrich geröidenrich sü baide Ain yeglich jaer wan mir ain frödenrichs jare / Nun wirt zu mir gesprochen schabe abe bÿ trürren getrancke uff dorrem aste betrübet schwartze vnd zerstörret blibe vnd hülle one vnder laß Also töbet mich der wint Ich stimme da hin durch des wilden merres flucht Die donnen habent überhand genomen [IVv] Min ancker hafftet minder her vmb Ich än ende schrien will ich tod üch verflüche

[W]Under nimpt vns söllicher vngehorter anfechtunge / die vns nie hatt begenit / Bistu es ain ackerman wonnender In behemer landt So duncket vns du tüest vns hefftigklich vnrecht / wan wir in langer zitt / Zu behem nit endlichs hond geschafft / sunder nun nüwelich in ainer vesten hübschen stat vff ainem berge werlich gelegen / der hon wir buchstaben der achtzechenden / der erste / der dritte / vnd druÿvndzwainzigist in dem alphabet ainen namen geflochten / do hon wir mit ainer seligen dochter vnser gnade gewürket ir buchstabens [Vr] Was der ßwelffte Si was gantz frome vnd wandelfrÿ / wan wir waren gegenwürtig da sy geboren ward / do sant ir frowe Ere ainen gerenmantel / vnd ainen eren krantz di brachte ir frowe selden vnzerrissen vnd vngemailigt / den mantel / vnd den eren krantz bracht sy gantz mit ir vntz in dz grabe vnser vnd ir gezuig ist der erkenner aller herczen Gutter gewissen frünthold töwe gewerre vnd zu male güttig was sy gen allen lütten werlich so stette vnd so gehürre / kam vns zu handen selten Es sye dan die selbig die du mainst anders wissen wir kaine

[J]A herre ich was ir fridel Sy min ammÿ Ir habent si hin min durchlewchtigeste [Vv] Augenwaide Si ist do hin min fride schilt für vngemach wart enweg ist min warsagende schilt trut hin ist Do ste ich armer ackerman allain verschwunden ist min liechter sterne an dem himel / Zu rast ist gegangen mine hailes sunne / vff get sy nÿmer merre / Nicht me gatt vff min lüchtender morgen sterren / gelegen ist sin schine kain laid vertrib hon ich me Die vinster nacht ist allenthalben vor minen ougen / Ich wene nicht dz si mir rechte fröwde nÿmmer mere muge wider bringen wann miner fröden achtber banner ist mir laider vndergangen / Zetter waffen vnd herczen grunde sye geschruwen über dz jare über den verworffen tag / vnd über die laidige stunde / Dar inne min stetter hartter denmantt ist zerbrochen / dar inne min rechter fürrender laid stapp vnbarmhercziklichen mir uß den henden wart gerucket Dar inen ist zu mines hailes vernüwenden jung bronnen mir der weg verhouwen Ach one ende we one vnderlaß vnd inneriges versinken gefelle sye üch tott Zu erbe aÿgen geben lastranlige schandung wunderlosse vnd [VIr] Grissgramig sterbent vnd in der helle versinckett Gott beroube uch vwer macht vnd lass zu bulffer zer stieben one zille habent ain tuffelichs leben

[A]In fuchs schlug Ainen schlaffenden lowen an den backen darumb wart im sin back zerrissen Ain hasse zwaget ainen wolffe / noch huit ist er zagellosse / darumb ain katze kröwet ainen hundt der da schlaffen wolt immer müssen sÿ der huntte veintschafft tragen Also wiltu dich an vns riben Doch glaube wir knecht knecht herre blibt / here wir wellen bewissen dz wir recht wegen recht richten vnd recht farren in der welt nÿemants adel noch grosser kunst nicht achten kainerlaÿ schöne [VIv] Nit ansechen Gabe liebe alder laides Jugent vnd allerlai sachen nicht wegent / wir tün als die sonne die schint über gutt vnd böße wir nemen gutt / vnd bösse in vnser gewalt Alle die maister die do gaiste künnen twingen die mussen vns ir gaiste vff geben vnd antwurten die wildwiss vnd die zuebrerin künnen vor vns nicht bliben So hilffet nit das sie rütten vff den krucken das sie ritten vff den böcken die ercze die den lütten das leben legen / müssen vns zu tail werden / worcze krutt salben vnd allerlay abpotekenpulffer künnen sie nicht gehelffen Solten wir allain den zwifalten vnd den heiweschrecken rechnunge tun vmb ir geschlechte An der rechnunge wurde sie nicht benugen O solten wir durch vff saczes durch liebe oder durch laides willen die lütte lassen leben Aller der welt kayssertum wer nun vnser Alle könige hetten Ire kronnen vff vnser houpt gesetzet ire zeppter in vnser hand geantwurt des babstes stule mit siner drygekrönter infell werren wir nun gewaltig laß stuon din fluchen Sage nicht von pfapofels nuiwe mere / howe nich über dich so ruerren dir die spenne nicht vnder die augen

[VIIr]

[K]Vnde Ich geflüchen künde Ich geschelten kunde ich vch verspien das vch wiers würde das hetten ir schultlichen wol verdient an mir / wan nach grossem laide gross clage sol folgen vnmenschlich tett ich söllich lobelich gottes clage die nieman dan gott geben mag nicht bewainte Zwarre trurren sol vch Iemer empfolchen ist mir min erentricher schatze min tugenthaffte frow billich clage Ich wan sie was edel der geburte Rich der eren vnd über alle ir gespillen gewachssamer personen warhalfftig vnd züchtig der worte / küsche des leibs gutter vnd frölicher mit wonunge Ich schwige als mere ich bin zu schwach alle ire ere vnd tugent die gott selber mit ir hatt getailt Zu volsagende Herre tott ir musten es selber vmb sollichs groß herczen lait Solt ich vch nit recht zu suchen werlich wer icht [VIIv] Guttes an vch mit recht zu suchen Es solt vch selber erbarmen Ich wil keren voch vch nit güttes sagen Mit allen meinen vermügn wil ich vch ewigklich wider streben Alle gottes Zierunge sol mir bÿ stendig wessen wider vch zu würcken vch midet alles das der ist in himel vff erden vnd in der hellen

[D]Es himels tron den gutten gaisten der helle abgrunt den bössen irdisch land hat gott vns zu erbtail gegeben Dem himel fride vnd lone nach tugenden der helle pin vnd straffunge Nach sünden der erden kloss vnd meres sturrme mit aller irer behaltunge hatt vns der mechtig aller welt Herzog bevolhen den worten das wir alle über flüssikait vns vnderwinden vß rütten vnd [VIIIr] Aus Jetten söllen Nim vur dich dumer man prüffe vnd grabe mit sines grabe stickel in die vernunfft So vindestu hetten wir amersten von laime gelecket mannes zitt lit vff erden Tier vnd würmen in wessunge vnd in wilden haiden / Schupentragender vnd schlupfender visch in dem wage zu wachssunge vnd merunge nit vß gerüttet von clainen mocken möchte nun niemant beliben vor wolffen törste nun niemant vß Es würde fressen ain menschen daz ain tiere Ein jeglich lebentig behafung die andren / wan narung würd in gebrechen / die erde würd in zu enge Er ist dum wer bewinnt die töttlichen / laß abe die lewendigen mit dem lebendigen / die totten mit den totten Als vncz her ist gewessen Bedenck was du domer was du clagen sollest

[VIIIv] [U]Nwiderbringenlichen mine Höchsten hortte hon ich verloren / sol ich nit wessen trurig vnd jemerig müß ich biß an min ende harren entwennet aller fröden Der milte gott der mechtig herre gerech mich an vch argen truren macher / getaÿgentt habent ir mich aller wonnen beroebt lieber lebtage entspsenet[WS 1] micheller erren Michiler het ich für die guete die rain du herre engelt mit iren kinden in rainen festen geuallen Tot ist die henne die do vß gezogen hatt sölliche hönner der gott gewaltiger herre wie liepsich ich mir / wan sie so züchtigklichs ganges pflag vnd alle ere / vnd sie menschlichs geschlechtes do lieplich sechent sprechen Dancke lobe vnd ere die zarte ire und irren nestlingen guene Gott alles guetes kunde ich darumb gott gedancken / werlich ich tet es billich / wellichen armen hat er bald so rilich begabet / Man rede was wan welle wen gott mit ainem rainen züchtigen wÿbe begabet die gabe haisset vor aller vswendiger irdischer gabe O aller gewaltigster himel graue / wie wol ist dem geschechen / den du mit ainem rainen vnuermailigten geton hast begabet fröwe dich versamer man aines rainen wibe Ersames manes / gott gebe vch fröden baide / was waist da von ain domer der vß [IXr] Dissem Junckbronnen nie hatt gedruncken / allaine mir zwencklich herczen laid ist geschechen Dannoch danck ich gott innigklich das ich dÿ vnverruckten dochter hon erkant sicher bösser tot aller lütte fint sint gott ewigklich gehessig[WS 2]

[D]V hast nit uß der wisshait bronnen gedruncken das brieff ich an dinen wortten / in der natur gewürcken hastu nit gesechen in die müschunge werentlicher schanden hastu nit geluget / in irdische wandelunge hastu nit gegutz / ain vnuerstendig wolff bistu Mercke wie die lustigen rossen / vnd die starckriechenten lilien in dem garten / wie die krefftigen wurczen / vnd lustgebenden blumen in den owen / wie die festenden stain / vnd di hochgewachssen böm in dem wilden gefilde wie die crafft haben vnd die starckwaltigen [IXv] Leowen In entrieschen wuestunge / wie die[WS 3] hochgewachssen rocken Behenter abentuirlichen hochgelerrtten vnd allerlay maisterschafft / wolvermügenter lütte / vnd wie alle irdische creature wie künstig wie lustig wie starck sie sind Wie lange sie sich enthalten / wie lang sie es triben müssen zu nicht werden allenthalben / vnd wan nun alle menschliche geschlechte die gewessen sin oder noch werden / müssen von wessen zu nicht wessen komen / wes solt die globte die du bewainest geniessen / das ir nicht gescheche als den andren / Als ir / du selber würdest vns nit entrinen / wie wenig du yeczunt getruiwest alljernach vwer ÿeglicher sprechen din clage ist entwiket sie hilffet dich nicht si gett vß toben sinnen

[G]Ott der min vnd vwer gewaltig ist getruiwe Ich wol Er werde mich vor vich [Xr] Beschirmen vnd[WS 4] vmb die[WS 5] vorgenant übel tat die ir an mir begangen habent strenglich an vch gerochen sol werden Gowckelwisse tragt ir mir vor vnder falsch tragt ir mir inne / vnd welt mir min gehüre sinen lait vernofft lait vnd herczen laid / vß den ovgen vß den sinnen vß dem mutte schlagen / ir schafft nicht wann mich ruiwet min serige verlust / die ich nymmer wider bringen mag fur als we vnd vngemach Mein hailsam arczetum gottes diennerin mins willens pflegerin / mins libes vffwerterin vnd miner eren vnd irer eren teglich vnd nechtlich warterin / was sie vnuertrossen / was ir empfolchen wart / dz wart von ir gantz rain vnd vnverserett offt mit merunge masse sorge vnd beschaidenhait wontten stette / vnd an irem hoffe die scham trug sie stette der erenspiegel vor iren augen / gott was ir günstiger handheber Er waz auch mir gunstig vnd genedig durch iren willen / dz het sie als vmb gott erworben vnd verdient / die raine hussere lone / vnd gnedigen solt Gibt ir der milte loner aller truren Soldenner aller richster herre tu ir genedig wan ich ir nit kan gewünschen Ach ach ach vnver schampten mörder Her tot bösser lasterbalg der Züchtiger sÿ vwer Richter vnd binde vch sprechent vor mir in sien wiegen

[Xv]

[K]Vndestu recht messen wegen vnd zellen oder tichten vß ödem köpffe liessestu nicht sölliche rede du flüchest vnd bittest vnverschiklich vnd one notturfft / was tugett söllich esserlaÿ / wir haben vor gesprochen Kunstlrich edel erhafft frayding ertig vnd alles was bylebent ist / muoß von vnsren henden abehendig werden Dannocht claffestu vnd sprichest als din glücke sy an diner rainen fromen wyb gelegen Sol nach diner mainung glücke an wyben ligen / so wellen wir dir wol ratten / das du by glücke belibest wart nun das es nit zu vnglück geratte / sage vns do du an dem ersten din liebe husfraw nemest fundestu si frumme / oder machstu si frome hastu die fröme gefunden so suech vernünfftigklich Du vindest noch wol rainer vnd fromer frauwen vff der erden / der dir [XIr] Aine zu der ee werden mag Hastu sie aber from gemacht so fröwe dich du bist der lebentig maister der noch ain from wyb geziechen vnd machen kan Ich sage dir aber ander mere / ye mer dir liebes wirt ye mer dir laides wirt vnd widerfert Hestu du dich vor lieb überhaben so werest du laides überhaben ye grösser lieb zu bekennen ye grösser laid zu enporren / liebe wybe kinde schacze vnd als irdisch guett / mueß etwas fröden am annefang / vnd mere laides am ende bringen / alle irdische liebe muß zu kiessen laide / laid ist liebes ende / der fröden ende ruwen ist / nach lust verlust muoss komen / willens ende vnwillen Zu söllichem ende / loffen alle lebentige dinge lerne es waß sit du von glück wilt sagen

[XIv] [N]Ach schaden[WS 6] folget spotten das[WS 4] Empfinden die betrübtten wol Also geschicht von vch mir beschädigten mane / liebens enspent laides gewent / habt ir mich also lang got / wil / mueß ich eß von vch leiden / wie schompff ich bin wie wenig / ich hon zu sinnenrichen maister wishait gezukett Dannoch waiß ich wol das ir miner eren rober miner fröden / dieb miner guettn lebtage steller miner wunne / vernichter vnd alles des das mir wonsam leben gemacht vnd geliebt hatt zerstörer / sit weß sol ich mich nun fröwen / wo sol ich nun troste suchen / wo hin sol ich nun flucht hon / wo sol ich hailstett finden / wo sol ich nun truiwen ratt holen hin ist hin al min fröd sint mir verschwunden Zu früe ist si mir entwischet alzu schier habt ir si mir enzucket / Die getruiwe vnd gehuire / wan nun ich zu witwar / vnd mine kind zu wessen so vngenegklich / habt ir gemacht Ellende allaine vnd laides vol / Blib ich von vch vnergetzett besserunge bekunde mir von vch noch grösser missetat / noch nie widerfaren Wie ist dem herre tot aller eren brecher an vch kan yemant ichtz guettz verdienen noch finden wolt ir yemant genueg tuen niemant welt ir ergetzen / ich brueffe barmherzikait wonne bÿ vch nicht / fluchens sit ir gewonnen Gnadenlosse sit ir an allen orten Sollich guett [XIIr] Hait die Ir Bewessen An den Lütten sölliche gnade so die lütt von vch empfachen / söllich lone so ir den lütten gebent / söllich ende so ir den lütten schickent tuet / schicke vch der todes vnd lebendiges gewaltig ist / fürst himlischer massen ergetze mich vngehüre verlust michels schadens / vnseliges trübsals / vnd jemerlichs waffenthums / Do by gerech mich an dem ertzschalk tot / gott aller vntat gerechter

[O]Ne nucze gerecht als mere geschwigen wan törlich gerett Nach kriege fintschafft vnruege nach vnruege ferunge nach ferunge wetag nach wetage affter raw muess idem verweren man beginnen krieges muetest du vns an Da clagest wie wir laides haben geton an diner Zu mal lieben frowen / ir ist guetlich vnd genedtiklich geschechen bÿ frölicher [XIIv] Jugent bÿ stolczen libe In besten lebtagen In besten wirden an besser zit mit vngekrenckten eren haben wir si in vnser gnad genomen / das haben gelobt das haben begert / alle wissagen wo sy sprachen[WS 7] am besten zu sterben / wan ain leben zu leben Er ist nit wol gestorben / wer sterben hat begert Ee zu lang gelebtt Wer vnß vmb sterben hat angeruefft we vnd vngemach ime wer mit alters burde wirt überladen By allem richtum / muess er arm wessen Des jares da die himelfart offen was an des himels torwertels kettenfuertage Do man zalte von anfang der welt / sechs tussent fünffhundert nün vnd nünzig jar bÿ kindes geburt Die selgen merterin hieß mir raumen dz kurtz mende ellende vff die mainung dz die solten zue gottes erbe in ewig fröde in ÿmer werentz leben vnd zu vnendiger ruewe nach guettem verdienen gnedigklichen komen / we hessig du vns bist / wir wellen dir wüschen vnd günden das din selle mit der iren Dört pin pin pin Alhie in der erden grufft wessen solten / Bürge wolt wir werden ir guotdaut würdestu geniessen Schwig enthalt als wenig du kanst Der sonnen ir liucht Dem mon sin kelt / Dem fur sin hicz oder dem wasser sin netze benemen mag Als wenig kanstu vns vnser macht beroben

[XIIIr]

[B]Eschonter vssrede betarff wol schuldig man Also tuet ir ouch Süsse vnd suer linde vnd hertte güttig scharpff pflegent ir och zu bewissen den ir maint zu betriegen Datz ist an mir schein worden wie ser vch beschönt daz waiß ich das ich der eren wol vnd schonen von üwer schwinden vngenat wegen komerlich enberen mueß Auch waiß ich wol dz söllich gewaltz sunder gott vnd üwer niematz ist gewaltig so bin ich von gott also nit gepflaget wan hett ich nichtz gewart gen gott Als laider dick geschechen ist das habt ir an mir gerochen oder es hat mir wider bracht die wandels ane ir sit der übelltteter hervmb wist ich geren Wer ir wert daz er also vil gewaltz habt vnd anentsagen mich [XIIIv] Also gefodert min wonnrichn anger geödett miner starcken dorn vndergreberin Troste mich vnd ergetze mich armen betrübten ellenden selbsitzenden mann Gib herre pfag tue vnderwerteling ane clemnuss vnd vertilge den grüntlichen tod Der din vnd vnser aller findt stetz ist Herre In dein bürckunge ist grülichers nit schützlichers nicht schedlichers nicht herwers vnd vnuerrürtt Dir alle din Irdische herschafft Ee das düchtig wan das vndüchtig nipt er hin Schedliche alte sieche vnütze lesst er alhie die guutten vnd die nützen zuckt er alhin richt her richt über den falschen richter

[W]As bösse ist das nemen guett was guett ist dz nemen bösse sinnlosse lütte den glich tuestu ouch falsch gerichtes zichest du vns tuest du Vnrecht das wellen wir dich vnderwissen Du [XIVr] Fragest wer wir sin wir gottes hand[WS 4] herre tott ain rechter würckender meder Boom[WS 8] graß broen gren bla grau gelle vnd allerlay gantz bluemen howent sich vor sich nider Irs glantzes Jres krafft ire tugent nicht geachtet So genüsset der fiel nicht siner schönen farwe syns richen geruochs sich dz ist rechtuertikaitt vns hat gerechtuertiget getailt die romer vnd die peten wan sie vns baß dan du bekanten Du fragest wer wir sin / Wir sin nichtz / Wan wir Weder leben weder Wessen noch gestalt noch vnderstond hond nicht gaist sin nicht sichtig nicht offenlichs sin deshalben etwaß wan wir sin deß lebens ende dis wessens ende deß nicht wessens anfang ain mittel zwischen In baiden wir sin ain geschicht die alle luett fellent / die grossen hünen müssen Von Vns fallen alle wessen die leben haben müssen verwandelt vor Vns werden in hochen schulden werdn wir gezigen dufragest wie wir werden vnschedlich sin wir doch wan vnser figur ßu rome In aim tempel an ainer wandt gemalet was als ain man vff ainer ocssen den die augen verbundens Warnen siczent der selb man ain howen in seiner rechten hand vnd ain schüffel In seiner lincken hand do mit facht er vff dem ocssen Gegen Im schlueg warff vnd straide ain michel mengin volks aller lay lütte ÿglichs mensche mit sins [XIVv] Handwercks gezuige do was och die nonne mit dem psaltter die schluegen vnd wurffen den man vff den ocssen In vnser betüttnuß bestraitt der tott vnd begrueb sie alle Pitegeras glicht vns zu ains manes schein der hatt bassiligen augen wandelten in allen landen vnd enden der welt vordeß gesicht sterben müsst alle lebentige creatur Du fragst wonnen wir weren wir sin von dem Irdischen baradise Do dirmet vns gott / vnd mant vns mit vnssern rechten namen Do er sprach wellichs tages Ir der frucht enbist des todes wert ir sterben Darumb wir vnß also schriben Wir tot herre vnd gewaltig vff erden In der luff vnd meres storme Du fragst warzue wir düchtig sind vnd weren du hast vor gehört dz wir der welt me nutzes dan vnnuczes bringen hör vff laß dich benügen / vnd danck vns dz dir von vns so güttlich ist geschechen

[XVr] [A]Lter man Nüwe merre Geleret man vnbekant mere ferre gewandelt man vnd ainer wider den nieman reden tar gelogen mer wol sagen torren wan sie von vnwissent sachen wegen vnstrefflich sind / so mügent Ir wol tichten allain Ir In dem paradiss gefallen sit Ain meder vnd rechtz remet Doch howet üwer segesse nechen recht mechtig bluemen teett sie vß den tistel lest sie schon dÿ ston vrkunt blibt die guetten crütter müssen verderben Ir iecht ewer segesse howe für sich / wie ist den dem dz sie mere tistlen dan guett bluemen / mer missung vnd müsse dan kamelen / mere bösser lüte dan guetter vnuerseret lajss bliben / Nenet mir mit dem finger wissent mir wo sy hin Mit In Ist ist ojch min lieben Die vseln sint ojch über bliben Wo sint si hin die vff erden wonntten mit gott retten An Im hulde gnade richtung erworben / Wo sint si hin die vff erden sassen vnder dem gestieren vmbgengen vnd entschieden die planetten / Wo sint si hin die sinrichen maisterlichen die gerechtigen die früchtigen lütte von den die kannonica so vil sagen Ir habt si all vnd min Zartte ermörttet Die sind noch alda wer ist daran schuldig Törst ir die warhait bekennen her tott Ir württ vch selber nennen Ir sprecht vast / Wie recht ir richtet niemantz schont vwer segesse howe nach ain ander fellet Ich stund da by vnd sach mit meinen augen Zwo vngehuire [XVv] Schar volks ÿede hat über druitussent man mit ain ander stritten vff ainer grüenen haide die wuntten in dem blütte biß vnder den waden darvnder wart Ir vnd waren gar gehefftig an allen enden her tott Ir ettlich liest ir sten mere knecht dan der heren sach Ich tot ligen Do klupt Ir ainen vß den andren als die taigen biren Dz recht gemewet ist dz recht gerichtet So üwer segesse für sich wol her lieben kinder wol her ritten wir engegen Enbiet vnd sagen wir lob vnd ere dem tode der also recht richtet Gotes recht ist kum also gerecht

[W]Er von sachen nit entbaiß der kan von sachen nit gesagen Also ist vns och geschechen Wir wusten nicht dz du als ain richtiger man werest Wir haben dich lang erkant Wir hetten aber din vergessen Wir waren daby da fraw weisshait / dir dy weishait [XVIr] Mit getailt do her Salomon an dem tottbett dir sin weishait vor recht do gott alle die gewalte / Die er het moÿsses In egipten land verluhen hette dir verlehe Do du ainen leowen bÿ dem baine nambst vnd in an die wand schluegest Wir sachen dich dÿ steren zelen / des meres grieß vnd sin fisch echten / der Regentropfen rajtten / wir sachen geren den wetloff an dem hassen Zu babilon vor kunig soldan da du dz banner for alexander fortest Do er do In bestrait do lugt wir zu vnd gunden dir der eren Do du zu achadamar vnd zu achems mit hohen kunstrichen maistern die ojch In die gothait maisterlich sprechen kunden auentuire kundent oblagest Do sechen wir vns ßu male liept do du neronem vnderwissest dz er guett tet vnd gedultig wessen solt do hort wir göttlich zu / vns wundert Do du kaisser Iulium In ainem ronen schiff über das wilde mer furtest vnd one danck aller sturm Winde / gewand von regen bogen bürcken / darinnen wurden engel fogel tierre fisch vnd allerlaÿ gestalt Do was auch die vle der affe vnd wiss wifl getragen Zu male sere lacht / were vnd wurden des für dich ring Do du zu pariss vff den glocken knopff sassest vff der hutte danczest In der schwarczen kunst würckest / vnd bannest die tuiffel In ain selczam glabe / do dich gott berofft In sinen Ratte Zu spreeche vmb frow eua falle aller erst wurden wir deiner weisshait Inne Het wir dich [XVIv] DIch vernomen vnd[WS 5] erkandt wir hetten dir gefollget Wir hetten din wib vnd alle lütt ewig lassen leben Wan du bist zu majl ain cluger essel

[G]Espötte vnd übelhandlunge müsse dicke vff halten durch warhait willen die lütte glicher wiss geschicht mir vnmuolgelicher dinge rüemet Ir vch vngehorte werck würcken gewaltz tribt Ir zu vil gar übel het ir an mir gefaren dz müwet mich also sere Wan Ich darumb rede so sit Ir mir hessig vnd werdent ßorntz vol wer übel tuet der wil nit vnderton vnd straffung liden Sunder mit übermuet alleding vertriben Der sol gar eben vff sehen dz Im nicht vnwille darnach beginne / Nempt byspil [WS 9] by mir wie Zu kurtz wie Zu lang Wie vngüttlich wie vnrecht Ir an mir habt gefaren Dannocht dulde ich vnd riche es nicht als Zu recht solde Noch hütte wil Ich der besser sin Hon Ich icht vnglichs oder vnhübschs [XVIIr] Gegen vch bewejrret das vnder wissent mich Jch wil sin geren vnd willigklich wider komen ist dz icht so ergetzt mich oder vnder wissent mich wie ich wider kome mins grossen hertzen laides Werlich also kurz geschach niemane über das alles min beschaidenhait solt Ir ye sehen Aintdtweder Ir wider bringt was Ir an miner trurenwenderin an mir vnd an minen kinden arges habt begangen oder kumbt des mitt mir an gott der da ist min vnd vwer vnd aller welt recht richter Ir möcht mich licht erbitten / Ich welt es zu vch selber lassen Ich truwet vch wol Ir würdent vwer gerechtikait selber erkennen Darnach mir genügen tuen nach grosser vndate begertt Die beschaidenhait anderst es müst der hamer den anboss treffen hert wider hertt wessen es komen zu wo eß kome

[XVIIv] [M]Itt gütter Rede werden[WS 10] gesenfft die[WS 5] lutte weschaidenhait behelt die lütt bÿ gemach Gedult bringet lütte Zu eren zorniger man kan nicht entschiden Hettestu vns formals götlichs zusprechen wir hetten dich guttlich vnderwissen Das du nicht billich Den tod dins wibes clagen soltest vnd bewainen Hajst du nicht gekant den wissegen Der in dem bade sterben wölt oder sin buecher gelessen Dz nieman sol clagen Den tott Der töttlichen wassust Du nicht so wiss Das als balde so hat es den winkoff drunken Das es sterben sole Anfangs geschwisterdigz ist Das ende Der vssgesant warÿt[WS 11] Der ist pflichtig wider Zu komen Was ie gescheen sol dz sich niemant widren Was alle lütt liden müssen Dz sol ainer wider sprechen Was ain Mensch entlechent das sol er wider geben Ellende buwen alle lütt vff erden von icht zu nicht müssen si werden vff schnellen fussen lofft hin der menschn Leben yetz mit leben In ainer hantwilen gestorben mit kurtzer wile beschlossen yeder mensch ist ainst ains sterben schuldig vnd ist In angeerbt Zu sterben / Bewainstu aber dins wibs Iugent / du tuest vnrecht als schier als ain mensche lebentig wirt Als schiere ist es ant gnug zu sterben Du mainst licht das alter sÿ ain edel hort Nain es ist sichtig an gestalt arbait kalt vnd allen üblen gefallen Es töge nicht / vnd ist zu allen sachen entwicht [XVIIIr] Zittig appfel fallen gerne In das Kotte rissend biren fallen geren in die pfuczen Clagestu dan Ir schöne Du duest kindlich ains ÿglichen menschen schöne mueß aintweder Der tot oder die weltsamen alter vernichten / alle rossenuarben mündelin müssen blaich werden Alle lichte augen muessen dunckel werden Hastu nicht gelessen wie hermess der wissage lernet wie sich ain man hütten sol vor schonen wiben / vnd spricht was schöne ist mit togelicher bÿsorge selber Zu halten wan si alle lüte begeren wellichs schultes es ist Daz ist laitlich Zu halten wan eß misfelt allen lütten / La faren clage nicht verlust / die du nicht kanst wider bringen magst

[M]Itt straffung guettlich vffnemen Darnach tuen sol wisman Höre Ich die wissen jehen vwer straffunge ist ouch lidenlich / Wan dan ain guetter [XVIIIv] Straffer auch ain guetter an wisser wessen sol / So rattent vnd vnderweissend mich wie Ich so vnfueglich lait / so jemerlich kemer / so vßdermassen groß betruebnuß / vß dem herczen vß dem muete vnd vß den sinen vßgraben vßtilgen vnd vßjagen sollen By gott vnuollesegelich herczen laid ist mir geschechen Do min zuechtige frawe / vnd stete hussere mir so schnele ist entzucht[WS 12] / So tot Ich witowe min kinde waissen worden sind O her tot alle welt clagt über üch / vnd och Ich dz nie bösser man wurde Er wer an etwar guett / rattent helffent vnd stuirent / wie Ich so schweres laid / von herczen werffen müge vnd min kinder immer söllicher rainer muetter ergetzet werden Anders Ich vnmuttig vnd si trurig ymmer wessen muossen / vnd dz solt Ir mir nitt in übel veruachen / Wan Ich sich dz vnder vnuernünfftigen tierren ain gütte vmb dz ander tuett truret von vngeboren zwange / Hilf rates vnd wider bringens Sit Ir mir pflichtig / wan Ir Habt mir den schaden Wo das nit gescheche Dan got herre in seiner almechtigkait nindert rachunge Gerochen müst es werden wider / vnd solt darumb howen vnd schufflen noch ainst gemüwett werden vnd gepruchen sin

[XIXr]

[G]A ga ga schnadert die gans / man bredige was man welle / söllich faden rechtt spinst auch du / Wir haben vor entborffen das vncleglich wessen sol der tott / der totten Sit dem mal das wir ain Zolner sin / dem alle menschen dz leben Zollen müessen / wes widrest du dich Wan Werlich wer vns tüschen wil der tüschet sich selber la dir ingen vnd verneme / das leben ist durch sterbens willen beschaffen / wer leben icht wir weren nicht / vnser geschefft wer nichtz / do mit wer ouch nicht der welte ordnunge Aintweder du bist ser laidig oder vnuernonfft husset In dir / Bistu vnuernünfftig So bitte gott vmb vernunfft Zu verleichen Bistu aber laidig so brich ab vnd la faren / Nim daz für Dich dz ain windt ist der lütte leben vff erden Du bittest rajtte wie du laid vß dem herczen [XIXv] Bringen soltest Aristotiles hatt dich es vor gelertt / dz fröde lait forcht vnd hoffenunge die vire alle welt bekümern / vnd Jeglich die die sich nicht künnen hütten Fröde vnd forcht kurczen lait focht vnd hoffnung legen die wile Waren die fier nicht / gantz vß dem muete tribtt Der mueß alzeit in sorgen wessen / nach fröde trübsall / nach lieb laid / mueß hie vff erden komen / lieb vnd lait muß mit ain ander wessen Ains ende ist ains anfang Des andren laidt ist liebe ist nicht anders Dan wan icht ain menschen in sin sinne verfasset / vnd dz er vß triben Wil / gleicher weiß als mit gnuegen niemant arme / Vnd mit vngenueg niemant Rich wessen mag / wan gnuegen vnd vngenügen nicht an hab noch on Vßwendig sachen sint Sunder In dem mujtte / Wer alle liebe / Vß dem Herczen triben wil Der mueß kain wirdigs lait alzeit tragen / Tribe Vß herczen sinne vnd vß dem muette / liebes gedechtnuß alzuhant wirstu trurens über haben / Als balde Du icht hast verloren / vnd dz nit kanst wider bringen Tuoe als ob eß din nie sy worden / hin fluicht alzuhant / din truren würdest du nicht ton / So Hest mere laides Vor dir / Wan nach jeglichs kindes tod / wider fert dir herczen laid in allen hercze laid dir vnd ine / Wan ir vch schaiden solt Du wilt dz si wider ir muetter ergetzet werden kanstu vergangen jare gesprochen wort vnd verruckten magtum widerbringen So wider [XXr] Bringst du die muetter deiner kinde Ich hon dir genueg geratten kanstu es versten schompfer pitel so vernim

[I]N die lenge wirt man gewar der warhait Als lang gelernet etwas gekünt / v̈wer sprüche die sind suesse vnd lustig Des Ich nun etwas empfinde / Doch solt liebe fröde wonne vnd kurtzwille vß der welt vertriben werden v̈bel würd eß ston die welt Dz wil Ich mich Ziechen an die Römer die haben eß selber geton Vnd haben das Ir kinder gelernet / Das si lieb in eren haben Tornieren stechen tantzen wedloffen springen vnd allerlaÿ züchtige Hübchikait triben solten die müssiger wile vf die rede Dz sy die wile böshait v̈berhaben / Wann menschlichs muettes sinne kan nicht mussig sin / wurden / no wessen / Aintwetter guett oder bösse muß alzeit würcken sinne guet bedencken [XXv] Benomen So würden In böss In gon / guet vß böß in / böß vß guett in Die wechsselunge muß biß an das ende Der welt werren Sider fröd zucht scham vn ander hübschait sint vß der welt vertriben / Sider ist si boshait schanden vngetruiwe gespötte vnd verrettereÿ zu majle vol werden Dz sehent Ir teglichen solt ich Dan die gedechtnuß meiner aller liebsten frawen vß dem sine triben / Bösse gedechtnuß wurde mir in den sine kome als mer wil Ich meiner allerliebsten albeg gedencken / wan groß herczenlait in groß herczen lieb wirt verwandelt wer kan des vergessen / bösse lütte tunt selb / guett fruinde stette gedencken an ain ander / ferre wege lange jare schaiden nicht liebe fruinde ist si mir liebplichen tot in miner gedechtnuß lebt si mir noch ÿmmer Herre tot ir müst truilicher ratten Solt vwer ratt icht nutzes bringen Anders Ir fledermüss müsst als vor der vintschafft tragen

[XXIr] [L]Iieb nicht alzu lieb lait nicht alzu laid Sol vmb gewin vnd vmb verlust wisse man wessen dz tuest du nicht wer vmb rat bittet / vnd rat nicht volgen wil Dem ist och nicht zu ratten Vnser güttlich geratten kan an dir nicht gehelffen Es sey dir nun lieb oder lait / Wir wellen dir die warhait an die sunnen legen / Es höre wer da welle / Din kurcze vernufft din abgeschnitten sinne Din holes hercze welle vß buten me machen wan si gewessen mügen Do machst auß ainem menschen reid du wilt Es mag nit mersein Dan als Ich dir sagen wil / mit vrlab aller fromer frawen Ain mensch wirt in sünden enpfangen mit vnrainen vngenatten vnflate in mütterlichen leibe generet ain vnraine lust nackent geboren / vnd ist ain gesmirtter win stok / Ain gantzer vnflat ain vnraine lust ain kalt fasse ain vnraine spisse ain stanckhusse Ain vnlustiger spülzuber ain fules esse ain schimelkast Ain bodenlosser / sackhe Ain locherte tesch ain blaßbalg Ain geittiger schlont Ain stinckkender lin tiegel Ain übelrichender haren kug Ain übel schmeckenter aÿmer Ain betriegter tottenschein Ain laimi raubhauss ain vnstetig leschrock Ain gemalte betrübnuß Es merke wer da welle Ain yglichs gantz gewurcktes mensch hatt Nun locher In sinem lib Vß dem allen [XXIv] Flaisset also vil vnlustiger Vnrainer vnflate daz[WS 4] Nicht vnrains gewessen mag So schönes mensche gesachstu nie Hestu ain lintzen augen vnd kündest inwendig sehen dir wurde darüber gruwen / Benim vnd zuhe ab der schönen frawen deß sinders frawe So sichstu ain schemlich docken Ain schir schwelhende blomen vnd kurtz trurent schein / vnd ainen Bald fallenden erden knollen / Wisse mir ain hantfol schöne Aller schonen frawen Die vor Hundert jaren haben gelebt Vß genomen der gemalten an der wende Vnd habe dir des kaÿssers krone zu aigen la hin fliessen liep la fliessen lait la rinen den Rin / als ander wasser Esseldorff wisser göttling

[P]Fÿ vch Bösser schaden sacke wie vernichtest übelhandelst vneret ir den werdenen [XXIIr] Menschen Gottes allerliebste creature da mit ir ojch die gotthait schmecht Aller erst brujff ich Daz ir lugenhefftig sÿt / vnd in dem paradiss nicht getirmet / als ir sprechent wert ir in dem baradiss gefallen / so west ir dz gott den menschen / vnd alle ding beschaffen hat Der über sü alle gesetzet hat / als dz der mensch den tierren / dz ertrich den fögeln des himels des meres vischen / vnd allen fruchten der erden herschen sol / als er ooch tuet solt dan der mensch so schnöde bösse vnrain sin / als ir sprechent / Werlich so hett gott so gar Vnrainlich vnd gar Vnnützlich gewürcket / solt gottes almechtige wirdige Hand / so vnrainiges vnd so vnfletiges mensche wercke Haben gewurckt Als ir schribt schefflichen vngemalter würcker wer er So stünde och dz nichtz dz gott alle dinge vnd den menschen über sich zu malle gott Het beschaffen Herre tott lat vwer Vnnutzes claffen ir schendett gottes aller huebschtes wercke Engel tuiffel schrettlÿ clag muter Dz sintt gaist in gottes Zwange wessen Der mensch ist der aller achtwerst Das aller behendist vnd dz aller stiffest Gottes wercke stucke Im selber hat es gebildet als er och selbs in der ersten würckunge der welt hatt gesprochen / wo hat ÿe werckman gewurckett so behendes vnd wirkens [XXIIv] Stucke ainen so werckberclichen clainen clös als ains menschen hopt In dem ist kunstrich allen gottern verborgen abentuir verborgen Do ist in des augesapfel dz gesicht dz aller gewist zwige maisterlich in spiegels wisse verworrcht bis an des himels clare wirkett es Do ist an den oren dz fere würckende gehorren gar durchmechtigkliche mit ainem dinnen felle vergittrett vnd zu vnderschait mangerlai süsses gedons Do ist in der nassen der ruch oder nack durch zwailöcher in vnd vß genden gar sinniclichen verzirmet zu beheglicher senfftikait alles lust sames vnd wonnsames riechens Do ist narung der selle Do sind in dem munde Zene als lipfuttres teglichs malende insticker Darzu der zungen dunns blat den lütten Zu wissen bringt gantz der lütte mainungen auch ist des schmackes do allerlaÿ costelötsam prüfunge Do by sint in dem kopfe vß herczen grund gende Sinne mit don ain mensch wie ferre er wil gar schnelle raicht in die gotthait vnd dar Über gar climmet ist der mensche mit den sinnen Alaine der mensch ist empfachende der vernonfft des edlen hordes Er ist alain der liebplich clös dem glichen niemant wan gott gewurcken kan dar inne alle behende wercke alle kunst vnd maister schafft mit Weishaitt sin gewirkett la faren Her tot ir sind des menschn find darumb Ir kain guettes von in sprechent

[XXIIIr]

[S]Chelten fluchen wünschen wie vil[WS 13] der ist können kainen sacke / wie claine der ist gefüllen da wider vil lütte reden ist nicht wider zu kriegen mit worten Es ge nun für sich mit deiner mainung Das ain mensche aller konste hübschait vnd wirdikait vol sÿ Dannocht mueß eß in vnser netz fallen mit vnsern garen mueß eß gezuchkt werden alhie Gramatica grundfeste Aller guetten rede hilffet damit nicht Rechtorica blauenter liebe kossunge hilffet Do nicht / Loyca der warhait vnd vnwarhait für sichtige entschaiderin hilffet do nicht mit irem verdacktem verschlagen mit der warhait verlaitunge krönen geomatrica der erden pfifferin schatzerin vnd messerin Hilffet do nicht mit irer vnfolendet masse / mit iren rechten abgewicht Arismetrica der zalle behende vsrichterin hilffet nicht da mit irer Rechnungen mit irer raitungen [XXIIIv] Mitt Iren Behenden[WS 4] Ziffern Arostromonia des gestierns maisterin hilffet da nicht / mit in fluß der planetten / Musÿca des gesanges vnd der stymme geordentte hantwaicherin hilffett da nicht mir iren süessen gedone mit iren finen stimmen Philosophia acker der weishaitt in Zwirche oder in naturlichen orcken tnisse vnd in gutter sitten würckunge geackert vnd gesait vnd vollekomenclichen gewachsen phisica mitt ir mangerlaÿ stiermden trencken Geromancia mit der satzunge der planetten vnd des himels risens Zaichen vff erde allerlaÿ frage behendikait verantwurtterin Piromancia slewung vnd warhafftige warsagens fürbürckerin Inbramancia in wasser gewürcke der zukünfftikait entberfferin Astroloia mit oberlendischen sachen des irdischen kouffs vslegerin Exramancia Nach hende vnd nach tetten irs kraissen Hübsch warsagerin Ingramancia mit totten opferfingerlin vnd mit sigel der gaiste gewaltige Wandelunge nottenkunste mit iren süssen gebetten mit iren stracken beschwere Auger der fogel kiesse vernemerin vnd dar vß zu künftiger sachen warhafftiger Zu sager Aruspex nach alter opfers Rauche In Zu konfft tuende vsrichtunge Pedomancia mit kinder gedirme vnd aromancia durchenderin luplerin jurist der gewissen losse crist hilfet nicht do mit Rechtes vnd vnrechtz für sprecheunge vnd mit sinen krumen vrtailen die [XXIVr] Vnd andern der vorgeschriben anhande kunste helffen nicht Zu malle yederr mensch ye von vns abgestürczett in vnsrem wacktroge gewalken vn in vnsrem rolfasse gefeget werden dz globe üpischer gajbknechtt

[M]An sol nit übel mit übel rechen gedultig sol ain man wessen gebietten der tugende lere den pfade wil ich nach tretten ob ir licht nach vngeldult geduldig wertt Ich vernim an Vwer rede ir maint ir rattent mir gar getruilich bonnet truiwe vnd stette bÿ vch So rattent mir mit truiwen in geschworns aidz wisse in was wessens sol Ich nun min leben richten Ich bin vermallen in der lieben lustigen ee gewessen war Zu sol ich mich nun wenden in weltliche oder gaistliche ordnunge die sind mir baide offen Ich nem für mich In den sinne [XXIVv] Allerlay lütte wessen schatze vnd wige si mit flesse vnd volkomen brüchig vnd ane zwiffel mitt sünden fande ich si alle In zwiffel wie wol ich hin keren solle / Mit gebrechen ist bekömert aller lütten anstal ist not in minem sinne wene / vnd globe ich fur ware / das nie so raines göttliches neste vnd wessen komen nÿmmermere by der selle / Ich sprech west ich dz mir ÿndert ee gelingen solt als ee / In der welt ich lebende wille loben were / min lieben wonsam luschsam vnd weltsam vnd weltguettige / Ist ain man der ains bÿderbs wip hatt Ee wonder wo er wander Ain yeden söllichen man ist auch lieb nach narunge zu stellen / Vnd zu trachten Ime ist auch lieb vnd ere / mit eren mit truiwen guett mit gujet widergelten Er bedarff ir nit huetten / wan si ist die beste huette Die irem fromen wib selber tujtt wer sol sun wib nicht gelojben vnd trujwen globen wil der muess stecken in stetten sorgen Her von oberlande fürste von fily Solten wol inen wen du mit so rainer bettgenessen begabest Er sol den himel an sehen dir mit vffgereckten Henden dancken alle tag tue dz beste her tot vermügender herre

[XXVr]

[L]Oben ane Ende schenden ane zil was sie fuerfassen pflegen etlich luett by loben vnd by schenden / sol fujg vnd masse sin ob man ir aines betarff dz man sin stat habe / du lobst sunder masse ettlich leben / vngerart aller rainer frawen Alsbalde als ain man / ain wip nimpt als balde ist er selb ander in vnser geuencknusse Zu hant Haott er ainen hantschlag einen anhang ain hantschlitten Ain joche im kumpt ain burde ainen schweren laste ainen fegen tuiffel ain teglich rotfiln Der er nit recht nit entberen mag die wille wir mit im nicht tuent vnser gnade Ain bewipter man Hatt dannocht schujr fühs schlangen alletage in sinem husse Ain wib stellet dar nach alle tag das si man werde Züchet er vff so Züchett sy nider / wil er sol so wil si sunst / wil er da Hin so wil si tordhin / Söllichs spils wirt er [XXVv] Satt vnd sigelosse alletage Triegen listen smeichen spinnen liebkossen wider burren lachen vnd wainen / kan si wol in ainem ougen blicke Angeborn ist es sie Siech zu arbait Gelust gesunt zu wollust dar Zu Zam vnd wilde ist sie wan sie des bedarff vmb werwort finden / betarff sie kains raottmaß / Gebetten dinge nicht tuen / verbotten dinge tuen fliesse si sich / vnd des ist zu wenig nun ist es zu fru nun ist es zuspatte Also so wirt es alles gestrafft / wirt dan icht gelaobt Das mueß mit schanden in ainen trechsel stulle gerret werden / Dannocht wirt dz leben dicke mit gespötte gemischet Ain man in der ee lebt kan kain mittel vff haben Ist er Zu gujttig ist er Zu scharff An in baiden wir er mit schaden straffen Er seÿ mir habguettig scharff Dannocht ist da kain mittel schaidellich oder strefflich wirt es alle tag hie nüwe one mittunge oder kiessen Alle wochen frömde vffsatzunge oder wurfln Allen monat nuwen vnlustige vnflate oder gajwe Alle jare nüwens claiden oder teglichs straffen mueß ain gewibter man Haben Er gewinne es wo er welle Der nacht gebrechen / si aller vergessen / von alters wegen schemen wir vns Schontten wir nicht der byderben frowenn von den vnbyderben künden wir me singen vnd sagen / Wiß was du lobest Du kennest nit golt bÿ blÿe

[XXVIr]

[F]Rowen schender müssen geschend werden Sprechen der warhait maister wie geschicht vch dan Her tott üwer Vernonfftig frowen schenden Wie wol es mit frowen vrlob ist Doch ist es werlichen noch schendlich vnd den frowen schandlich in manigen wissen maistters geschrifft findet man das mann one wibes stuire niemantz mag mit selden gestuiret werden wan wibes kinder habe ist nicht dz minste tail der irdischen selden Mit söllicher warhait hat den trostlichen maister vnd Römer boecium hin gelegt philosophia durch wis maisterin Ain yeder abenttuirlicher vnd sinig man ist mir des zuke kain man kan kain wessen Er si dan gemaistret mit frowen Zucht Es sage wer es welle Ain Züchtiges schönes wÿb ist vor aller irdischer ougenwaide So menschlich man gesach ich nie Der recht muettig wurde dan [XXVIv] Mit mit frowen trost gestuiret Wo dan der gutten sammenunge ist Do sicht man es alle tag vff allen plonen vff allen höffen / bÿ allen turnierren in allen herfartten duend die frowen je das beste Wer in frowen dienst ist der muess sich aller misstat anan / mit recht zucht vnd erre lerren / die werden in irrer schuben irdischer fröden sint gewaltig aller hübschait vnd kurczwille vff der erden Ainer rainer frowen finger trowen strafft vnd Züchtigt für alle waffen Ain from man ain liebkossen mit korczer rede aller welt vffhaltunge vestunge vnd merunge sint die werden frowen / ÿe doch by golde bÿ waisse rajtten bÿ allerlaÿ montze Dannoch die guetten sollen der bossen nitt engelten dz globe hoptman von priege

[E]Inen kolben von ainen klocz goldes Ain [XXVIIr] Kotten für ain thopassin Ainen kissling vor ainen Rowein / minpt ain nare Die howe schurren ain burck / die donowe des mere den müssare ainen falken nemet der tore Also lobest du der augen lust Der ursachen scheczest du nicht Wan du waist nicht Das alles was in der welt ist Ainttweder begerunge des flaisch oder begerunge der augen oder hochfart des leibes Zu ere sint genaigt Das guett bringet gierunge oder geittikait Die wollust macht geittigkait vnd vnkeüschait der ere / Bringet hochfartt vnd rüme dz guett Dorstikait vnd forcht von wollust bosshait vnd sünde / von ere gettikait müssen ie komen kundestu dz vernemen Du würdest / ittelkait in aller welt finden vnd gescheche dir dan lieb oder lait das würdestu dan güttlich liden Auch vns Vngestrafft lassen Aber als vil ain essel liernen kan als vil banstu die warhait vernemen Dar vmb sin wir so ser mit dir bekümert do wir Piramim den jungling mit tibsen der maide die paide ain sellen hetten vnd willen schieden Do wir künig allexander aller welt herschafft entenigten Do wir parÿss von troyen vnd heleman von kriechen Zerstörtten do wurden wir nicht also ser als von Dir gestrafft vmb kaisser karle margraff wilhalm diettrich von peren den starcken recken vnd vmb den hörnen [XXVIIv] Sifrid haben wir nicht also vil müwe gehabt Aristolem vnd auicennam clagen noch hütte vil lütte dannocht sint wir vngemüt davit der gedultig vnd salamon der weishaitt schrine sturben Da wart vns me gedanck dan geflucht Die da vor waren die sind al da hin du vnd alle die noch sind oder noch werden müssen allehin nach Dannoch blip wir tod hie herre Vntz vß gang der welt

[E]Igen rede verurttailt dick ainen man vnd sunderlich ainen der iezunt ains vnd darnach ain anders redt Ir Habt vor gesprochen ir sit etwas vnd doch nit ain gaisst / vnd sit des lebens ende / vnd vch sint alle irdische lütt enpfolchen So sprechn ir nun wir müssen all da hin Vnd ir herre tot belibtt Hie Herre Zwo widerwertige rede / mügen mit [XXVIIIr] Ander nit war sagen sollen wir von leben alle da hin schaiden / vnd irdisch leben sol als ende Haben So mercke ich wan nimer leben ist So wirt nimmermer sterbens vnd tods War kompt ir dan hin Her tot Im himel möcht ir nicht wonnen Der gaist gegeben den gujtten gaisten kain geist / sit ir nach üwer rede wan ir dan nimmer vff erden Zu schaffen Habt / vnd erde nummer werdent So müst ir gerichtz in die helle Do muest ir ane end krachen Da werden auch die lebenden vnd die totten In vch gerochen Nach vwer wechsel rede kann sich niemant gerichten Solden alle irdische dinge so bösse schnöde vnd vnguettig sin beschaffen vnd gewürcket Das ist er von anfang der weldt nie gezigen tugent liebe halt boshait geschafft sünde über sehen vnd gerechen hat got bis her Ich globe hin nach tuwe er och dz selbe Ich hon von iugent vff gehortt lessen vnd gelernet Wie alle ding beschaffen Habe wie alle irdisch leben wessen söllen ende nemen So spricht plato vnd ander wissagen dz in allen sachen ains Zerrüttunge dz ander werunge seÿ / vnd wie alle sachen vff üwer kinder sint gebuwet vnd wie des himels loffe aller vnd der erden von ainem in das ander verwandelt werden darvff niemant buwen sol wolt ir mich von miner clage schrecken Daz brüffe ich mich mit vch zu gott minen [XXVIIIv] Haillant verderber do mit gebe vch gott ain bösses

[O]fft ain man wendet der anhebt zu reden Ime werde dan vnderstossen / nicht vff gehören kan du bist ouch vß dem selben stempfel gewürckett Do mit wellen wir ende machen / die erde vnd ire behaltunge ist vff vnstettikait gewübett In diser zit ist si wandelbere worden Wann alle ding haben sich verkertt Dz hinder herfür dz foder hin hinder daz vnder gegen berge / das oben gegen talle / daz ebich an dz recht / Hat die maist menge volks gekertt In fuirres flamenn stettikait Hon ich alle menschlich geschlecht getretten / ainen schine zu griffen An guetten truiwen bestendiger fruindt zu vinde ist nochent glich iungelichs vff erden werden Alle menschen sind mere Zu Boshait dan zu guettem genaigt tuett nun niemantz ichtz guetz dz tuut er vß besorgunge / alle lütte mit allen irem gewercke sind vol ittelkait geworden / Ir libe ir wibe ir kind ir ere [XXIXr] Ir guett vnd[WS 14] all Ir vermügung fluisset alls da[WS 15] hin mit ainem ougen blicke verschwindet es mit dem winde verwist es / Noch kan der schine noch der schade nit bliben / Mercke brüffe siche vnd schowe was nun der mensch künde vff erden haben / Wie sie berge vnd talle stöcke stain vnd gefilde alpen wildnisse des meres grunt der erden tieffe durch irdisch zu betrübnuß in jammer vnd in komer in ellende vnd in manicherlaj widerwerdikait begint Noch ist dz allergröst dz ain mensch nit wissen kann / wan wo oder wie wir iss ürbliczlingen überfallen / vnd es jagen zu loffen den weg der töttlichen die burden müssen tragen herren vnd knechte manne vnd wibe riche vnd arme gujt vnd bösse O laide zuversicht wie wenig achten die domen was zu spatte ist / so wellen si alle frome werden das ist alles ittelkait vnd beschwerunge der sele Darvmb laß din clagen sin vnd trit in wellichen orden du wilt du findest gebrechen vnd ittelkait dar inne ye doch kerre von dem bössen vnd thue dz guett Suche den friden vnd tuu in stette über alle irdische ding habe lieb rain vnd lütter wessen vnd das wir dir recht geratten haben des komen wir mit dir an gott den ewigen den grossen vnd den starcken

[XXIXv]

[D]Er lentze der somer der herbst vnd der wind(t)er die fiere erqwikert vnd hond heller des jars die wurden zwaitzerchtig mit grossen kriegen Ir yedweder römet sich sins guetten willen In regen winden donner schur schne vnd allerlaÿ vngewitter / wie si sich schowen vnd dieffe grund grube In die erde durchgraben der erden Ander durch buwen glantz erdern suchent die sich durch selzemkkait willen für alle ding lieb haben wie si holtz wollen gewende zimes hüsser den schwalben glich klocken plantzen vnd beltzen boomgarten ackern dz ertrich buwen win wachsen machen mülwelk zu tuen zinsse bestellen fischerunge waidgenge vnd wilprett grossen herren siechs zusamen triben vil knecht vnd maide haben hoche pferde ritten Golde silbers edelgestains riches gewandes vnd allerlaÿ ander habe hüsser vnd kisten voll [XXXr] haben wollust vnd bluomen pflegen darnach si tag vnd nacht stellen vnd trachten was ist das alles Alles ist ain ittelkait vnd vsserung der selle vergencklichait Als der gestrig tag der vergangen ist mit kriege vnd mit rob gewinnen si es wan ie me gehabt ye manlichley gehebtt vnd gerobt zu kriegen vnd zu werren lassen si es noch in O du tottlich menschait ist stettiklichen in engsten in trübsal in lait in sorge in forchte in schuchunge in wetagen in siechtagen in truren wirkunge vnd wolt der böste sin Der lentze sprach erqwicke vnd macht güftig alle frucht Der somer sprach Er machte zittig vnd riff alle frucht Der herbst sprach er brechte vnd züchte in baide in stedel oder schuren vnd in keller vnd in hüsser alle frucht Der wintter sprach er verzartte vnd vernutzte alle frucht vnd vertribe alle gifftragende würme Si ruempten sich vnd kriegten vast Si hetten aber vergessen dz sie sich gewaltiger herschafft ruemtten Ewigklich tuet in baiden der clager clagt sin verlust als ob es sin erbrecht were Er wenet nicht dz si von vns wer verlichen der tott ruempt sich gewaltiger heroschafft die er doch allain von vns zu lehen hat empfangen der clagt dz nicht sin ist diser ruempt sich herschafft die er nicht von im selber hatt / ye doch der krieg ist nit gar one sache ir habt baide wol gefochten den do [XXXv] Zwingt laiden vnd clagen dissen den one fertigunge des clagers die warhait zu sagen darumb clager la her tot sit ÿe der mensche dem tod dz leben den lip der erden die selle vns pflichtig ist zu geben gott dem almechtigen

[I]merwachender wachter aller welt Gott aller gotte her wunderhafftiger aller gaiste fürste aller fürstendaum Bronne vß dem alle guetthait fluisset heyliger aller heÿligen kröner vnd die crone aller krone loner vnd der lone kurfürste der kurfürsten aller kure wol im wart wer manhait von ime empfacht Der engel fröde vnd wonne intruckt der aller höchsten forme alter grisser jungeling erhöre mich O liecht dz nit enpfacht ander liecht / liecht dz verfindstrett vnd erblendet alles vßwendige liecht Schine vor dem verschwindet aller ander schine Schine zu daz achtunge alle liecht vnd finsternisse zu dem aller schat erschinet liecht dz in der anbeginnisse [XXXIr] Begegen sprochen hatt vnd werde liecht fur das vnverloscher ewig brinnet anfang vnd ende Erhöre mich O haile vnd selden über alles haile Anne allen irsal zu dem ewigen leben Bessers ane dz dan nicht bessers ist / leben dem alle dinge leben über alle warhait vmbfluisset alle weisshait Aller stercke gewaltiger recht vnd gerechtet hont beschawwer vnd widerbringer aller gebrechen / Gantz vermögender stad vnd satunge Der türfftigen labunge Sigel der aller höchsten maiestatte Beschliessung des himels ainiger erkenner aller menschen gedencke vnglicher pilder aller menschen antlitz blanett gewaltiger aller blanetten gantz würckentter influsse alles gestierns des himels hoffes gewaltiger vnd wonnersamer hoffmaister zwange von allen himliche ordnunge vß irme ewigten angel nimer tretten mag / liechte son erhöre mich Ewige luczerne Ewigs jemerliecht / rechtt farender marner din kocke vnder get nimmer Pannerfüerrer vnder dem niemant sigloß wÿrtt Der helle stiffter der erden closse buwer des meres denner der luff vnderstikait / müscher dz füres hitze crefftiger aller elementte tirmer donners blixses nebels schurs schnes regens regenbogen miltowes windes / vnd alles irer mit bruchunge ainiger essemaister alles himlischen heres Gewaltiger herczog vnversegenlicher kaisserr aller senffticlichster aller sterckster vnd aller [XXXIv] Barmhertzigister schöpfer Erbarm dich vnd erhör mich schatze von dem alle schatze entspringen Vrsprung vß dem alle raine vßflüsse fliessen füerrer nach dem niemant ir wirt in allen crefften notthafft zu dem alle gütte dinge Als zu dem wiesel der pin nechent vnd halten sich vrsache aller sache erhöre mich Aller süchten widerbringer Artzet maister aller maister Allain vatter aller schöppfunge allewege vnd an allen enden Gegenwürttiger zu seher Vß der muetter in der erden grufft selbmöger gelaitter Bilder aller rainen gruntfest aller guotten wercke ollt warhait hasser aller vnfletikait / Loner aller guetten dinge allen rechten richter Ainig vß des anfang allen sach Eweglicher nimer wicher erhöre mich

[XXXIIr] [N]Ottheffer in allen angsten fester knodden niemant vffbinden mag Volkomes wesens das aller folkemhait mechtig ist Aller haimlicher vnd niemantz wissender sachen warhafftiger erkenner Ewiger fröden spenner irdischen wennen storret Wir ingesinne vnd hußgenoß aller guotten lütte Jäger dem alle spüre verborgen sind aller sinn ain sinner ingüs rechter vnd zu samen halter mittel aller zircell masse Gnedig erhöre aller Zu dir röffender erhöre mich Nachenter bÿstendiger aller betürfftigen trurrenwender Aller in dich hoffent der hungrigen widerfüller vß icht nichts allem vermügender würcker aller wissen wessen zit wessen vnd sinnen wessen Gnutz mechtiger erqwicker vffhalter vnd vermechter des wessen Ach als du in dir selber bist vsrichten fisierren entwerffen vnd obnemen Niemant kan gantz guett über alles guett Allerwirdigister ewiger herre Jhesu enpfache gnediclichen den gaist Enpfache guettiklichen die selle miner aller liebsten frowen Die ewigen rüwe gibe ir mit deiner gnaden touwe labe sie / vnd der den schaden gnügte den minsten als den grösten La si herre von dannen sie komen ist wonen in dinnem riche By den obenseligen gaisten / mich rüwet margret min vserweldes wib Gonne ir gnadenricher herr in deiner almechtigen ewigen gotthait spiegel sich ewiklich ersehen beschowen vnd erfröwen DarInne sich alle Englische köre Erlüchten alles das vnder des [XXXIIv] Ewigen fanen treger gehört Es sey wellicherlaÿ creatur es sy Hilff mir vs hertzen grunde sölich lachen mit innikait sprechen werd
A M E N

Hab gott lieb vor allen dingen
So mag dir nit missgelingen

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Lesung bei Günther Jungbluth: Johannes von Saaz: Der Ackermann aus Böhmen. Band I, Heidelberg 1969, S. 56.
  2. vom Bild angeschnittenes „gehessig“, außerhalb des Satzspiegels wiederholt.
  3. In die Schlaufe des „d“ eingeschrieben „fortuna“.
  4. a b c d e In die Schlaufe des „d“ eingeschrieben „m“.
  5. a b c In die Schlaufe des „d“ eingeschrieben „f“.
  6. In die Schlaufe des „d“ eingeschrieben „c“.
  7. „sprechen“ wurde handschriftlich korrigiert.
  8. „Bom“ handschriftlich ergänzt zu „Boom“
  9. „n“ handschriftlich gestrichen.
  10. In die Schlaufe des „d“ eingeschrieben „d“.
  11. „ÿ“ handschriftlich nachgebessert (wa[re]t zu warÿt).
  12. „entzuchlet“ handschriftlich gebessert (durch Streichung und darüber gestelltes „t“).
  13. „wil“ handschriftlich gebessert (durch Streichung) zu „vil“.
  14. In die Schlaufe des „d“ eingeschrieben „as“.
  15. In die Schlaufe des „d“ eingeschrieben „v“.