Der alte Teutsche Zahnbrecher

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: unbekannt
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der alte Teutsche Zahnbrecher
Untertitel:
aus: Vorlage:none
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1632
Verlag: Vorlage:none
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: im VD17 unter der Nummer 14:003854B
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]

Editionsrichtlinien:
  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien
  • Die Wiedergabe folgt in der Schreibweise der Vorlage.
  • Abkürzungen sind aufgelöst.
  • Überschriebene e über den Vokalen a, o und u werden als moderne Umlaute transkribiert.



Der alte Teutsche Zahnbrecher /
Welcher die verlogene exsincerirte Auffschneider vnnd Confect-Fresser / (weil sie
schwartze / stinckende / wurmstichtige / böse Zähne darvon bekommen /) Allamodisch vnd
besser dann kein Charlantan cujoniret, oder wolt ich sagen curiret.



WIe nun jhr Herren / wie? Wie stets mit ewern Zähnen?
Wolt jhr dann werden doll? Wornach thut ihr euch sehnen?
     Verbeist ein wenig doch! Ich wil euch helffen bald /
     Ich bin der rechte Mann: Halt lieben Söhne halt!
Ich kont vor Zeiten ja die Zähne stracks außpfeiffen /
Wann ich sie angerührt mit eim Stück meiner Seiffen /
     Die ich nicht also bald eim jeden machte weiß:
     Jetzt wil sie helffen nichts / was mach ich armer Greiß?
Ihr müst zuviel Confect ja jrgend habn gefressen /
Die Zähne sind so schwartz / die Stifft hinein gesessen;
     Ich kan sie fassen nicht mit keinem Zängelein:
     Ihr werdet setzen Euch hier zwischen meine Bein.
Ob ich dann besser solt jhn können gehn zu Leibe /
Damit ich Euch darauß das Wüten recht vertreibe.
     Ey halt! Ich habe jhn nun gegeben einen Stoß:
     Was gilts / sie sind erschreckt / vnd jhr des Wesens loß.
Die Stiffter stecken Euch doch Marter-tieff im Fleische /
Das auffgeschwollen ist. Streicht doch / ehe ich es heische /
     Ihr Mönch vnd Pfaffen hier! Seht wie jhr euch nur stellt?
     Da ewerthalben Till jetzt gar in Ohnmacht fellt.
Ey tröstet Ihn doch was / könt jhr Ihm nichts zureden?
Ich glaub jhr seid nun gar erstaunet von den Schweden.
     Hör alter Corporal / hilfft dieser Kropf-Stoß nicht /
     So sol noch ein Recept dir werden zu gericht.

Das Zahn-Fleisch ist gar roh / Ihr habt zuviel gekawet /
Auch ists noch nirgendt nicht im Magen recht verdawet:
     Es giebt der Dünste viel vnd Flüsse mancherley /
     Davon Zähn Wehtag kömpt vnd andre Hudeley.
Auch entspringt dannenher das Sausen vnd das Brausen
In Ohren / ja die Haut fängt einem an zu grausen:
     Dafür braucht Schmauch-Taback / die Pfeiffen ligen hier /
     Der Schwede bracht sie mit / der leget sie euch für.
Die alte Sachsen-Magd dort vnten an der Elbe.
(Weil diesen Handel erst ewr Volck gelehrt dieselbe /
     Da euch der böse Feindt das Fewer stracks auffschlug;)
     Die schnitt’ euch den Taback / vnd Pulverweis’ vmbtrug /
Da vber jhrer Glut das edle Kraut getreuget /
Das auch die Asche sich an manchen Ort eräuget.
     Gebraucht euch dieser Asch / gebraucht doch gleichen Rauch /
     Wem schwartz von Zucker seynd die Zähn’ vnd wüten auch.
Seid jhr dann gar zu fest / braucht vngebrandte Asche /
Das man mit solcher Laug die Köpff’ euch sauber wasche:
     Zanstocher schawet hier / Ohrlöffel auch darbey.
     Doch hoff’ ich der * Thu-weg sol euch noch helffen frey / * Taback
Wann euch der Dampff außgeht zur Nasen / Augen / Ohren /
So sol der Schmertzen bald seyn gantz vnd gar verlohren:
     Kein Zahn thut euch mehr weh / Ihr kämpt dann an den Ort /
     Da stets Zähnklappern ist vnd Heulen fort für fort.


Gedruckt im Jahr 1632.