Die Friedenskirche in Potsdam

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die Friedenskirche in Potsdam
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 26, S. 451
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1888
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[451] Die Friedenskirche in Potsdam. An dem stillen Spiegel eines der Seen, welche die Gärten von Sanssousi beleben, erhebt sich im lauschigen Grün der Bäume die Friedenskirche, die Kaiser Friedrich zu seiner letzten Ruhestätte gewählt hat. Sie ist von Friedrich Wilhelm IV. in den Jahren 1845 bis 1848 erbaut und der Kirche von St. Clemente in Rom nachgebildet worden. Der Grundstein wurde am 14. April 1845, hundert Jahre nach der Gründung von Sanssoisi, gelegt. König Friedrich Wilhelm IV. wollte damit seinem Wunsche Ausdruck geben, daß gegenüber dem Schlosse, das ein Symbol eines sorgenfreien Lebens sein sollte, sich ein Gotteshaus erhebe, welches an den inneren Frieden der Seele gemahne.

Der Weg zu der Kirche führt durch das sogenannte Atrium, den Vorhof, an dem sich eine lange Säulenhalle aufschließt. Inmitten des Vorhofs steht über einem Kunstbrunnen ein kolossales Christusbild von Thorwaldsen.

Das Innere der Kirche selbst macht den Eindruck ernster Schönheit. Das Mittelschiff wird von ionischen Säulen aus dunklem Marmor mit weißen Kapitälen getragen; die Apsis ist mit einem kostbaren Mosaikbilde geschmückt, welches König Friedrich Wilhelm <t>IV. auf einer italienischen Reise aus der Kirche St. Cipriano de Murano gekauft hat. Wahre Kunstwerke sind die Kanzel, das Gebetpult und der Altar, sämmtlich aus pentelischem Marmor gehauen. Ueber dem Altar breitet sich ein vergoldeter Baldachin mit Säulen von grünem Jaspis, welche Kaiser Nikolaus von Rußland dem Könige geschenkt hat.

In der Friedenskirche wurde ihr Erbauer König Friedrich Wilhelem IV. nebst seiner Gemahlin Elisabeth begraben. Später wurden in der links vom Altar gelegenen Sakristei die im frühen Alter verstorbenen Söhne Kaiser Friedrichs, Siegismund und Waldemar, beigesetzt.

Der Sarg Kaiser Friedrichs ist nur vorläufig in der Friedenskirche niedergelegt worden; denn schon in nächster Zeit soll neben diesem Gotteshause ein Mausoleum für Kaiser Friedrich und seine Familie errichtet werden.

Die Friedenskirche in Potsdam.
Originalzeichnung von F. Wittig.