Die Laus (1856)

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Textdaten
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Autor: Brüder Grimm
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Titel: Die Laus
Untertitel:
aus: Kinder- und Hausmärchen.
Große Ausgabe.
Bd. 3, S. 267–268
Herausgeber:
Auflage: 3. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Dieterich
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Erscheinungsort: Göttingen
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: ULB Düsseldorf und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung: 1812: KHM 85b; ab 1822: Bruchstück Nr. 2
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Begriffsklärung Andere Ausgaben unter diesem Titel siehe unter: Prinzessin mit der Laus.


[267]
2.
Die Laus.

Es war einmal eine Königstochter die war so reinlich, daß es gewiß keine reinlichere auf der Welt gab: sie duldete nicht den kleinsten Schmutz oder Flecken an sich. Doch ihrer Reinlichkeit zum Trotz geschah es, daß man zu einer Zeit eine Laus auf ihrem Kopfe fand. Ein jeder rief „das ist ein großes Wunder, die Laus darf nicht getödtet, sie muß mit Milch groß gefüttert werden“; sie ward also mit Sorgfalt herabgenommen. Von der guten Nahrung wuchs sie [268] und ward viel größer als sonst wohl eine Laus wird, ja am Ende so groß wie ein Kalb. Als sie gestorben war, ließ ihr die Königstochter das Fell abziehen, gerben und zubereiten und sich ein Kleid daraus machen. Kam nun ein Freier, so gab sie ihm auf zu rathen von welchem Thier das Fell wäre, das sie zum Kleid trage. Da aber keiner so glücklich war es herauszubringen, so mußten sie nach einander wieder abziehen. Endlich aber kam einer doch hinter das Geheimnis.

Ohne Zweifel aus einem Märchen das mit dem ital. vom Floh im Pentamerone (1, 5) verwandt ist.