Die Teufelsmühle und die Zwergmühle

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Heinrich Pröhle
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die Teufelsmühle und die Zwergmühle
Untertitel:
aus: Kinder- und Volksmärchen. S. 77-78
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1853
Verlag: Avenarius und Mendelsohn
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[77]
24. Die Teufelsmühle und die Zwergmühle.

I.

Es war einmal ein Vielfraß, der aß, um satt zu werden, einen Braukessel voll Erbsen und drei Neunpfundbrote. Er hatte aber nichts als tolle Streiche im Kopfe. Zuerst vermiethete er sich zu vier Pferden bei einem Bauer, der jagte ihn aus dem Dienste, weil er beim Holzfahren mit den übrigen Knechten, die am Morgen früher in den Wald gefahren waren als er, seinen Schabernack trieb. Darauf kam er in eine Teufelsmühle, die noch kein Mühlknappe lebend wieder hatte verlassen dürfen. Der Müller nahm ihn als Mühlknappen an, sagte ihm aber alsobald, daß es in der Mühle nicht richtig sei. Der Vielfraß machte nun in der Nacht ein großes Feuer um die ganze Mühle herum an. Plötzlich treten zwölf Personen ein und stellen sich um das Feuer. Der Mühlknappe bestellt seine Mühle und erstaunt, als er die vielen Personen um das Feuer herum vorfindet. Nun ist es Zeit, sagen die. Antwortet einer: Meister muß den Angriff thun. So greift der zu mit dem dreieckigen Hute und auch mit dem großen Pferdefuße. „Wollt ihr hier mir etwas thun, so geht euch eure Lende drauf“, sagt der Mühlknappe. Er setzt Den, der ihm etwas thun will, auf einen Mühlstein und schleift ihm die Lende ab. Alle verschwinden sie vom Feuer zum Schornstein heraus und schreien laut: Der ist mehr als wir Teufel alle zusammen!

[78]
II.

In einer andern Mühle konnte der Müller keinen Mühlburschen behalten und versprach dem, der die Mühle von zwölf Zwergen befreite, die alle Nacht dort hinkamen, seine Tochter zur Frau. Da kam ein alter Soldat, als der die erste Nacht in der Mühle wachte, erschienen auch gleich die zwölf Zwerge, die hatten ihren Sitz da, wo Korn aufgeschüttet wurde, speisten aber um Mitternacht am Mühltische, der auf einmal mit den schönsten silbernen und goldenen Geschirren gedeckt war. Da warf der alte Soldat mit einem Trumm[1] nach ihnen, da waren auch gleich vier Zwerge todt. Die andern ergriffen die Flucht, hinter denen schoß er drei Pistolen ab und hörte, wie sie einander zuriefen: Laßt nur den alten Großvater Trutram nicht im Stich! Seit dieser Zeit sind die Zwerge nicht wieder in die Mühle gekommen und der alte Soldat hat des Müllers Tochter geheirathet.


  1. Ein Stück von einem Baumstamm.