Einzug

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Autor: Gustav Schwab
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Titel: Einzug
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aus: Gedichte. 1. Band, S. 51–52
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1828
Verlag: Cotta
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Erscheinungsort: Stuttgart und Tübingen
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Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Einzug.

Da bin ich nun, ihr Berge blau
Du fremdes Dorf, du neues Gau!
Ich hab’ das Alte gar vergessen,
Mir ist, als hätt’ ich’s nie besessen.

5
Empfangt mich freundlich, Wald und Feld,

Als käm’ ich eben erst zur Welt.
Tief hinter mir in Duft und Schaum
Liegt die vergang’ne Zeit als Traum;
Der Sommer fällt mir kaum noch ein

10
Mit seinem lieben Sonnenschein:

Damit ich ihn nicht sollt’ vermissen,
Verschied er unter Regengüssen;
Der Herbstwind nahte mit Gebraus,
Und löschte rings die Blumen aus;

15
Auf weht’ er selber mir die Thür,

Und ging die staub’ge Bahn mir für.
Ich ließ die Hütte ruhig stehen,
Ich habe mich nicht umgesehen;
Und daß es mich nicht sollte reu’n,

20
Schlug hinter mir der Blitz darein.

Mein Liebchen auch mit Vorbedacht
Hat mir das Scheiden leicht gemacht;
Um allen Gram mir zu ersparen,
Weil ich nun sollte von ihr fahren,

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Daß ich mich könnt’ so leichter fassen,

Hat sie mich selbst zuvor verlassen.

So sey es! hier im frischen Schnee
Vergrab’ ich all mein altes Weh,

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Und will es wieder Frühling werden,
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So keimt auch mir Lust aus der Erden;

Ein neues Hüttlein läßt sich bau’n,
Ein neuer Sommer läßt sich schau’n,
Und unter Euch, ihr fremden Kinder,
Ein neues Schätzlein auch nicht minder!