Gefrorene Schellfische

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Textdaten
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Autor: Bn.
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Titel: Gefrorene Schellfische
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 3, S. 51–52
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1894
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[51] Gefrorene Schellfische. Eine Frage von höchster Wichtigkeit für die Volksernährung ist seit vorigem Jahre befriedigend gelöst: es ist möglich geworden, die ungeheuren Massen von Schellfischen in der Nähe des Nordkaps dadurch auszunutzen und auch dem deutschen Markt zuzuführen, daß man sie steif und hart gefrieren läßt und sodann in Kühlräumen großer Dampfer nach Hamburg schafft. Das bekannte Mißtrauen gegen derartige Neuerungen machte sich dort zwar anfangs so stark geltend, daß es trotz des sehr niedrigen Preises (11 Pfennig das Pfund) nicht gelang, die erste Ladung abzusetzen. Aber sowohl die Hamburg-Altonaer Großhändler, als die norwegische Gesellschaft, von welcher die Unternehmung ausging, verloren den Mut nicht. Die anfangs noch mangelhafte Kühlung der Schiffsräume wurde verbessert, die Fischereizeitungen wurden für die Sache interessiert, Proben der gelieferten Fische an Institute, Professoren und Privatleute versandt, und der Erfolg erwies sich als ein glänzender. Geheimrat v. Ziemssen in München schreibt, auch als Referent der sämtlichen, mit den gefrorenen Fischen versorgten Krankenhäuser: „Die Fische sind von vorzüglichem Geschmack und haben die appetitliche Beschaffenheit, wie sie sonst nur Fische besitzen, welche, frisch aus dem Wasser kommend, gekocht werden. Die Nordkapgesellschaft erwirbt sich ein großes Verdienst um die Versorgung der ärmeren Klassen mit einem so billigen und zugleich so nahrhaften und schmackhaften Nahrungsmittel.“

Es ist nun dringend zu wünschen, daß von diesem der ausgiebigste Gebrauch gemacht werde. In allen großen Städten des Nordens waren die Fische im vorigen Winter zum Preis von 15 Pfennig das Pfund bereits auf dem Markt. Nach den kleineren und den süddeutschen Städten muß der Versand, dem gar keine Schwierigkeiten entgegenstehen, wenn [52] die Eisenbahnverwaltungen für die Zeiten des Tauwetters Wagen mit Kühlräumen zur Verfügung stellen, erst organisiert werden.

Anfragen sind zu richten an den kaufmännischen Vertreter der Nordkapgesellschaft in Hamburg, Rudolf Kanzow, Brookthorquai. Derselbe vermittelt die Sendungen und giebt alle gewünschten Aufschlüsse und zweckdienlichen Anweisungen. Bn.