Gibt es Menschenleder?

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Textdaten
Autor: Walther Kabel
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Titel: Gibt es Menschenleder?
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aus: Bibliothek für Alle, 4. Jahrgang, 8. Bd., S. 177
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Erscheinungsdatum: 1912
Verlag: Verlag der Bibliothek für Alle
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Erscheinungsort: Dresden
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Quelle: Commons
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[177] Gibt es Menschenleder?

Menschenleder, d. h. gegerbte Menschenhaut, ist schon wiederholt hergestellt worden. Im Königl. Anatomischen Institut in Berlin befindet sich z. B. die zu Leder gegerbte Haut eines Verbrechers. Sie stellt sich als ein ziemlich dickes, gekörntes, weiches Leder von weißlicher Farbe dar. Eine weitere Menschenhaut existiert auf der Welt nicht, wohl aber gibt es noch verschiedene Bücher, die tatsächlich in Menschenhaut eingebunden sind. So besitzt ein Millionär in Cincinnati ein Werk, das in die Haut einer Negerin eingebunden ist, und ein zweites, das mit der Haut einer Chinesin überzogen wurde. Der russische Anatom Askew hat eine ganze Reihe anatomischer Werke in Menschenhaut binden lassen, die von der Mörderin Mary Raimann herrührte. Die Nationalbibliothek in Paris besitzt sogar eine in Frauenhaut gebundene Bibel aus dem 13. Jahrhundert. Auf seltsame Weise ist auch der Astronom Flammarion zu einer Menschenhaut, und noch dazu zu der Haut einer Gräfin, gekommen. Er traf mit ihr oft in Gesellschaft zusammen, bewunderte dabei ihre schönen Schultern, und als die Gräfin gestorben war, wurde ihm laut testamentarischer Bestimmung die Haut der Schultern zur Verfügung gestellt. Der Gelehrte nahm das merkwürdige Erbe auch an. Es existiert noch heute als Bucheinband.