Herbstgedanken

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Herbstgedanken
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 42, S. 685, 695
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1885
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[685]

Herbstgedanken.
Nach dem Oelgemälde von Helene Stromeyer.

[695]  Herbstgedanken.
 (Mit Illustration S. 685.)

Hart an der Mauer, halb im Grün verborgen,
Fand ich ein Kreuz an einem Frühlingsmorgen.
Ein längst vergess’nes Grab schien’s. Zarte Pflege
Schützt nicht die Blumen, ebnet nicht die Wege.
Die Sonne kommt allein es zu behüten,
Sie weckt am Rosenstrauch die duft’gen Blüthen,
Bis lieblich sie in holden Farben glühen,
Sie läßt noch andre Blumen darauf blühen.

Dann ist’s geschmückt, als brächten fromme Gaben
Noch sie, die einst ihr Liebstes drin begraben. –
So blumenduftig, sonnenhell geschmückt
Hab’ ich das stille Grab im Lenz erblickt.
Da ist mir’s plötzlich in den Sinn gekommen:
Wenn Herbstesstürme all die Pracht genommen,
Wenn Winterflocken eisig drüber schnei’n,
Wie traurig muß das Grab, wie einsam sein!