Hilff got wie ist der menschen not

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Autor: Paul Speratus
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Titel: Hilff got wie ist der menschen not
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aus: Eyn Enchiridion oder Handbuchlein/ eynem yetzlichen Christen fast nutzlich bey sich zuhaben....
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Erscheinungsdatum: 1524
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Erscheinungsort: Erfurt
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Quelle: Scan auf Commons
Kurzbeschreibung: Kirchenlied
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[15]

Eyn gesang Doct. Sperati / zu bitten vmb folgung der besserung auß dem wort gots
zu syngen yn dem vorigen thon.


Hilff got / wie ist der menschen not /
so gros / wer kan es als ertzelen.
Gantz tod / leit er on allen radt
weißlos. Er kent auch nit seyn elend.

5
Hertz mut vnd synn / ist gar dohyn /

verderbt mit allen krefften /
weis nit wo ers sol hefften.
Kent nit das gut / noch minder thut /
was gott gefelt / hat sych gestelt /

10
widder allen gottis willen.

O herre Gott /
hylff vns dysen yamer stillen

[16]
Nit rast / fyndt er auff erd wie fast /

er sucht / keynn macht will yhn doch redden.

15
Seyn last / yhn als der hellen glast /

verflucht / Ach Got hylff yhm aus nödten.
Wir ruffen al / aus dysem quall /
zu dir dem höchsten gute /
du kanst vns geben mute.

20
Zu deiner gnad ehe kumpt der todt /

ders als hynnimpt / das nitt mer tzympt /
deyner gnaden huld erwerben.
O herre Got /
laß vns nicht also verderben.

25
Ach wie / was nun dein zoren hie /

so grym / do deyn wort lagen[1] verborgen.
Nun sye / wider geben zu frue /
yhr stymm / wann niemant will yhr sorgen.
Man hort sye wol / die kirch yst vol /

30
noch wil sych niemant massen /

der tzorn yst noch zu grosse.
Vil besser wer gehort nymmer /
dan so man hört / vnd nit nachfert.
Ach es yst eyn grawsam straffe.

35
O herre Got

mach vns widder new erschaffen.

Sych an / durch deinen lieben son /
auff vns daryn dein wolgefallen.
Der schon / fur vns hat gnug gethon /

40
vmb sonnst / hat reichlich wöllen tzalen.

Das wir gefreyt von allem leyt /
deyner gnaden mochten gniessen /
seyn plut solt vns entspriessen.
Laß zoren nach / richt nit so gach /

45
vergyß der schuld / gib vns dein huld.

Wir erkennen doch die sunnde.
O herre Got /
nym vns an fur deyne kynde.

Dieweil / du hast / so kurtzer eyl /

50
dein wort wider gesant auff erden.

Vns heyl / von new durchs teufels pfeyl /
ermordt / gib das wir frommer werdenn.
Es leyt an dir / das kennen wir /
mit vns ists gar verloren /

55
[17]
wir stehen ynn deynem zoren.

Nicht sych vns an / noch vnser thon /
erken dein wortt / der gnaden hort.
Darumb yst es mensch geworden /
O herre Got

60
fur vns laß es seyn gestorben.


Frew dich / mit grosser zuuersycht /
seyn volck / Er wurd dich nit verschmehen
Nur sych / wie du nit gar vernichten solt /
den schatz denn er hat gebenn.

65
Es yst seyn wortt / darauff stehe hart /

Es mag vns nit außweichen /
sein kraft ist also reiche.
Wem ers beschert / da wurts gemehrt /
Nur glawb daran / laß zweiffel stan.

70
Hoff ynn den der yst dort oben /

O herre Gott /
von vns sey dir ewig lobe.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. In der Vorlage überstrichenes n statt e.