Kleiner Briefkasten (Die Gartenlaube 1887/15)

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Titel: Kleiner Briefkasten
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aus: Die Gartenlaube, Heft 15, S. 256
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1887
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[256] P. H. in Breslau. Ihr Gewährsmann hat durchaus Recht. Es giebt in der That transportable Krematorien, das heißt fahrbare Feuerbestattungsöfen. In Nr. 8 der „Neuen Flamme“, einer Zeitschrift zur Förderung der Feuerbestattung, befindet sich eine Abbildung des Wagen-Feuerbestattungsapparates, welchen Kapitän Domeniko Rey zu Alessandria konstruirt hat. Die Anhänger der Feuerbestattung treten darum für die Einführung dieser Neuerung ein, weil durch dieselbe die Kosten bedeutend ermäßigt werden. Der Transport des Wagens ist billiger als der eines Sarges mit der Leiche. So betrugen z. B. sämmtliche Transport- und Feuerbestattungskosten in einem Falle, wo der Wagen auf eine Entfernung von 96 Kilometer von Mailand transportirt werden mußte, nur 60 Mark, während eine Leichenbeförderung von Wien nach Gotha nebst Verbrennung in dem dortigen Krematorium zur Zeit etwa 800 Mark kostet.

B. H. in Wien. Der Trabersport ist allerdings in Amerika am meisten ausgebildet, und die amerikanischen Traber sind den russischen überlegen. So viel wir wissen, ist das schnellste Tempo eines amerikanischen Trabers mit 2 Minuten 11¼ Sekunden angegeben worden, das heißt, das Pferd legte in jener Zeit im Trabe eine englische Meile zurück. Die Königin des Traberturfs ist jetzt Maud S., welche sich im Besitz von Rob. Benner in New-York befindet. Vor Kurzem sollen ihm für dieselbe 100 000 Dollars (gleich 420 000 Mark) geboten worden sein.

B. in K. Um ein Zimmer gründlich zu lüften, genügt es durchaus nicht, die unteren Fensterflügel zu öffnen. Die verdorbene, wärmere Luft sammelt sich an der Zimmerdecke und man muß darum den oberen Fensterflügel öffnen. Die Konstruktion unserer Fenster ist leider derart, daß es recht umständlich ist, auf diese Weise für die Ventilation zu sorgen. Die Rouleaustangen bilden ein lästiges Hinderniß für das Oeffnen der oberen Fensterflügel. Wir rathen Ihnen darum, eine der obersten Scheiben in eine sogenannte Glasjalousie verwandeln zu lassen. Durch einen Zug an der herabhängenden Schnur können Sie die Jalousie nach Belieben öffnen oder schließen.

R. R. in Neustadt a. O. Wie viel elektrische Lampen jetzt auf der ganzen Welt leuchten, das können wir Ihnen nicht sagen. Die Zeiten sind längst dahin, wo alle elektrischen Beleuchtungsanlagen als Seltenheit aufgezählt werden konnten. Einen Begriff von der Verbreitung des elektrischen Lichtes möge Ihnen die Mittheilung geben, daß in den Vereinigten Staaten von Nordamerika allein gegen 400 000 Edisonlampen im Betrieb sind. Dies entspricht einem Konsum an Leuchtgas von 1 630 000 Kubikmeter für den Tag. In Berlin befinden sich zur Zeit 20 900 Glühlampen in Thätigkeit.

P. R. in Berlin. Sie fragen, ob auch bisweilen Preise für wissenschaftliche Arbeiten ausgesetzt werden? Das ist erst neuerdings geschehen. Herr Privatmann Jenny in Dresden hat 10 000 Mark zu einer „August Jenny-Stiftung“ gegeben, deren Zweck die wissenschaftliche und litterarische Förderung und Verbreitung der Lessing’schen Anschauungen über die Erziehung des Menschengeschlechtes ist. 1500 Mark resp. 1000 Mark werden für die beste, resp. zweitbeste Abhandlung ausgesetzt, welche die letzten sieben Paragraphen in Lessing’s Schrift „Die Erziehung des Menschengeschlechts“ mit der Tendenz der eindringlichsten, überzeugenden Vertheidigung ihres Inhalts behandelt, und 2500 resp. 2000 Mark für die beste, resp. zweitbeste Erzählung von gleicher Tendenz. Die Erzählungen sollen in Bezug auf Geist, Komposition und Sprache litterarische Kunstwerke sein.

E. F., St. Petersburg. Nicht verwendbar; die Manuskripte stehen zu Ihrer Verfügung.

S. M. in Frankfurt a. M. Wir bitten um Angabe Ihrer genauen Adresse.

F. F. in Zürich. Nicht geeignet. Besten Dank!