Kritisches zur vergleichenden Märchenforschung

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Autor: August von Löwis of Menar
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Titel: Kritisches zur vergleichenden Märchenforschung
Untertitel:
aus: Zeitschrift des Vereins für Volkskunde, 25. Jahrgang, S. 154–166
Herausgeber: Fritz Boehm
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Erscheinungsdatum: 1915
Verlag: Behrend & Co.
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Michigan-USA*, Commons
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[154]
Kritisches zur vergleichenden Märchenforschung.
Von August von Löwis of Menar.

Die historisch-geographische, vergleichende Märchenforschung, deren Methode nach ihrem Erfinder und ihren Hauptvertretern auch den Ehrennamen der finnischen trägt, hat jüngst in Antti Aarne ihren berufenen Darsteller gefunden. Sein ‘Leitfaden[1] ist eine vortreffliche Einführung in das wogende Leben der Märchen; denn Aarne geht besonnen zu Werke, stellt sich allenthalben auf den verlässlichen Grund der Tatsachen und vermeidet dadurch Hypothesen. Die Darlegung ist kristallklar, gleich dem Meerwasser der finnischen Schären, vielleicht hier und da von spröder Härte, dem heimatlichen Granit nicht unähnlich, immer aber zeichnet sie sich durch eine ruhige, selbstverständliche Sicherheit aus, die den zwingenden Ergebnissen des als wahr Erkannten entspringt.

Soll sich daher die Kritik mit dieser im Positiven so zuverlässigen Methode beschäftigen, so wird sie im allgemeinen weniger auf Behauptungen, als auf Übersehenes oder Übergangenes zu achten haben. Die Mährchenforschung ist aber trotz ihrer Jugend doch schon so reich und stark an inneren und äusseren Beziehungen geworden, dass es nicht zum Verwundern ist, wenn auch Aarnes Einführung Lücken aufweist, die man gerne ausgefüllt sähe.

Es darf vor allem nicht vergessen werden: Julius Krohn gab der Methode die erste Anwendung, und zwar ausschliesslich auf die Kalevalalieder, Kaarle Krohn folgte mit den Tiermärchen, und erst Aarne untersuchte mit ihrer Hilfe die sogenannten Zaubermärchen. In diesen Tatsachen liegt unleugbar eine Entwicklung und ein Fortschritt, aber hat man jeweils immer die gebührende Rücksicht auf die zu untersuchenden Texte genommen? Müssen nicht die langen, zusammengesetzten Märchen anders behandelt werden als kurze Tiergeschichten oder Lieder? Seiner festen Form wegen bietet das Lied Veränderungen gegenüber den stärksten Widerstand und lässt der individuellen Betätigung des Vortragenden [155] weniger Raum. Leichter schon verändern sich die Tiermärchen trotz ihrer knappen Geschlossenheit und scharfen Pointierung, doch sind sie immerhin noch weit stabiler, als die lose komponierten, ewig wandelfähigen Zaubermärchen. Rechnet die finnische Methode mit diesem Umstand? Man muss darauf mit einem Ja und einem Nein erwidern. Freilich beruht sie auf sorgfältiger Beobachtung der Veränderungen in den Märchen, aber nur das Stoffliche, das rein Konstruktive interessiert sie daran, nicht das individuell-künstlerische Moment. Sie arbeitet nur mit dem Schema eines Märchens und lässt die Verbindung, die Ausführung, die Haltung, kurz, die Elemente der inneren Form fast unbeachtet. Währenddessen gehn Axel Olrik und ein Teil der deutschen Forscher gerade darauf aus, die künstlerische Formung der Märchen für die Erkenntnis nutzbar zu machen. Ihnen bleibt eines der Hauptprobleme immer dieses: wieweit sind unsere Märchen Kunstprodukte und Schöpfungen eines Einzelnen, und welchen Anteil an ihrer Gestaltung haben der Erzähler und das lauschende Publikum? Die finnischen Forscher dagegen interessieren sich nur wenig für den einzelnen Träger der Überlieferung, den sie hinter dem Stofflichen fast verschwinden lassen. Sie spüren dem Individuellen nicht nach, denn nur das Typische nimmt ihre Aufmerksamkeit in Anspruch. Es hat den Anschein, als stünden sie zu sehr unter dem Eindruck des ungeheuren heimischen, im wesentlichen einheitlichen Materials, um den Eigenheiten der anderen Märchenkomplexe ganz gerecht werden zu können. Bei den Liedern und Märchen Finnlands ist dank der sorgfältigen Sammeltätigkeit die Feststellung wohl möglich geworden, dass eine ‘jede Gegend ihre eigene Sanges- und Erzählart hat’[2], und ähnlich dürften die Verhältnisse auch in Estland liegen, wo die riesigen Hurtschen Sammlungen darüber Aufklärung geben könnten. Für das übrige Europa ist man jedoch entweder auf Vermutungen angewiesen oder nur ganz allgemein orientiert. Lediglich grosse geographisch oder ethnisch geschlossene Komplexe lassen sich hier mit einiger Sicherheit unterscheiden, innerhalb dieser aber nur Erzählerindividualitäten mit bestimmten Stoffinteressen, technischen Ausdrucksmitteln und Ideenkreisen, die man genau kennen müsste, um die ‘Veränderungen’ in den Märchen richtig zu beurteilen.

Die vergleichende Märchenforschung geht bewusst auf diese Dinge nicht ein. Sie arbeitet mit einem so grossen Material, dass sie auf das Studium des vollständigen Märchentextes verzichten muss. Sie behilft sich mit dem nackten Gerüst, den einzelnen stofflichen Zügen, und – der Deutlichkeit halber übertreibend gesagt – sie zählt sie, aber wägt sie kaum. Auf das Häufige, Typische wird das Schwergewicht gelegt, die logisch ungenügenden Abweichungen aber, diese grundlegenden philologischen Merkmale für die Beurteilung der Verwandtschaft, der Herkunft [156] und ursprünglichen Bedeutung werden nicht oft nach ihrem vollen Werte eingeschätzt. Die finnische Methode erzielt schöne Ergebnisse, wo ihr eine Fülle von Material zu Gebote steht, und eine geschickte Auswahl des Stoffes hat gezeigt, wieviel sie unter günstigen Verhältnissen zu leisten vermag. Anders aber läge es bei den seltener belegten Märchen, wie etwa Dornröschen, Falada, den Brünhildmärchen oder bei solchen legenden- und sagenhaften Geschichten, die nur in wenigen, zerstreuten Fassungen vorliegen. Käme man da weit, wenn man sich auf das Gerippe der Erzählung beschränken wollte, ohne des Fleisches und der Muskeln zu achten, die über den Knochen liegen? Hier dürfte die Methode, die sich auf die Masse eines Materials stützen muss, versagen und könnte nur dann zu befriedigenden Ergebnissen gelangen, wenn sie sich fester, als es sonst geschieht, auf die bewährten Grundsätze der philologisch-historischen Forschung stützte.

Alles hier Berührte hängt nun mit den Zielen zusammen, die sich die vergleichende Forschung nicht ohne starke Einseitigkeit stellt: Rekonstruktion der Urform, Feststellung der Heimat, der Wanderwege und der Entstehungszeit. Dass darüber hinaus die wichtigsten Aufgaben noch ihrer Lösung harren, wird keineswegs verkannt, und es ist daher anzunehmen, dass die Äusserung Kaarle Krohns: „Erst danach beginnt eigentlich die Märchenforschung,“ nicht scherzhaft, sondern ernst gemeint war[3]. Sind aber alle diese Aufgaben wirklich nur der künftigen Forschung zu überlassen, wie Aarne meint? Ist nichts aus ihnen geeignet, die Methode, so wie sie jetzt angewendet wird, zu befruchten?

Gerade Aarnes ältere Untersuchungen – die neueren weisen auch darin einen entschiedenen Fortschritt auf – zeigen deutlich, wie die vergleichende Methode sich ärmlicher gibt, als sie sollte und brauchte. So ist es zweifellos richtig, dass jedes Märchen eine Erzählung von ursprünglich fester, bestimmter Komposition ist, die nur einmal an bestimmter Stelle und zu bestimmter Zeit vollzogen wurde, denn erst nach Erlangung dieser festen Form darf die Erzählung als ein Märchen betrachtet werden[4]. Die Motivforschung aber, die Aarne ganz beiseite schiebt, wird dadurch keineswegs überflüssig, denn nur mit ihrer Hilfe kann die Vorgeschichte des Märchens aufgehellt werden. Nicht durch willkürliche Mischung einzelner selbständiger Motive sind die Märchen gebildet, das behauptet heute kein ernst zu nehmender Forscher mehr, wohl aber schöpften die Dichter, die unter dem Zwang eines Unterhaltungsbedürfnisses standen, das nach bestimmter Richtung hin orientiert war, aus einem Vorrat primitiveren Erzählguts, das unter dem Volk umlief. Von ‘uralten’ Motiven möchte man freilich mit Aarne nur ungern sprechen, denn nur die Vorstellungen, [157] etwa magische und religiöse, auf denen sie beruhen, dürften von unberechenbarem Alter sein, nicht aber ihre anekdotisch-novellistische Gestaltung zu einer kurzen Erzählung, die stets deutlich verraten haben muss, dass sie die zugrunde liegende Vorstellung bereits dichterisch frei verwertet. Allein die selbständige frühe Existenz zahlreicher Motive in der Form sagenähnlicher kurzer Geschichten, die von den Märchendichtern aufgenommen, erweitert, umgeformt wurden, leugnet Aarne meines Erachtens zu Unrecht. Es sind nicht nur ‘einige Einzelzüge’ von alter Formung in die Märchen verarbeitet worden, sondern wahrscheinlich sehr viel mehr, als man heute weiss oder vermutet. Ist denn daran zu zweifeln, dass die Motive magisch-religiösen, sagenhaften und extrem heroischen Charakters nicht erst für das allem Geglaubten abholde, genrehafte und eher idyllische Märchen erfunden worden sind, sondern schon früher selbständig existierten? Wie gerieten sonst Motive hinein, wie die ‘Inkorporierung der Seele’, ‘Macht im Namen’, ‘Jephtas Tochter’, ‘Helden- und Drachenkämpfe’, ‘Streitende Riesen um Wunderdinge betrogen’, Frau-Holle-Motive und zahlreiche andere, an Riesen, Zwerge, Teufel, Geister und ähnliche aussermenschliche Gestalten geknüpfte Episoden?

Der Ausdruck ‘märchenhaft’, sagt Roediger mit vollem Recht, ist weit und vage, denn es gibt kaum irgendwelche Motive, die bloss im Roman, in der Heldensage, im Mythus oder bloss im Märchen vorkommen und nicht in mehreren Gattungen zugleich[5]. Was die Märchenforschung daher braucht, ist eine neue umfassende Motivforschung, wie sie in recht glücklichen, freilich noch tastenden Ansätzen bereits angebahnt wurde[6]. Eine Untersuchung der Gestaltung und Entwicklungsfolge der Motive ist notwendig, eine Feststellung ihrer literarischen Formen und ihrer Funktionen im Rahmen eines Märchens, ihrer Existenzmöglichkeit als selbständige kurze Erzählung, ihrer stofflichen Herkunft und Geschichte, ihrer vielfältigen Beziehungen zu anderen Gattungen[7] und der Bedingungen ihrer Entwicklung. Es müsste erkannt werden, wie durch Verlängerung, Steigerung, Auswahl und Gruppierung allmählich zusammengesetzte Erzählungen entstehn[8], wie andere durch Aufschwellung der Motive von innen heraus sich zu kurzen Geschichten ausweiten[9], und welchen äusseren und inneren Veränderungen sich die Motive beim Übergang in andere Gattungen aussetzen.

[158] Die vergleichende Forschung sucht jedoch in die lange Vorgeschichte des Märchens nicht einzudringen, sondern sie begnügt sich damit, Urformen, oder richtiger Urschemata ausfindig zu machen, die in ihrer zuweilen recht auffallenden Blutleere und Unbestimmtheit kaum etwas von individueller, künstlerischer Erfindung verraten. Sie ignoriert im Grunde genommen die Tatsache, dass die Märchen als zusammengesetzte, komplizierte Gebilde auf einfachere Formen zurückgeführt werden müssen, weil sie in ihrem Rahmen sehr verschiedenartige und widerstrebende Elemente enthalten.

Es ist auch missverständlich, wenn Aarne sagt, jeder Märchenzug gehöre ursprünglich zu einem einzigen Märchen[10]. Gewiss ist ein jeder Zug irgendwo zum erstenmal in ein bestimmtes Märchen aufgenommen worden, aber so allgemein verbreitete Motive, wie Drachenkampf, übernatürliche Empfängnis, dankbare Tiere, magische Flucht und viele andere konnten gewiss an verschiedenen Orten, gleichzeitig oder zu verschiedener Zeit unabhängig voneinander in mehreren Märchen auftauchen. Es müssen daher auch spezifische Elemente in zwei Märchen übereinstimmen, wenn von einer Beeinflussung die Rede sein soll, denn stereotype, formelhaft erstarrte Züge, die sich so unendlich oft dort einstellen, wo typische Bilder oder eine günstige Situation ihre Aufnahme nahelegen oder gar erzwingen, sind keine Beweise der Verwandtschaft[11]. Man wird also jeweils genau zu untersuchen haben, ob ein Motiv der Handlung organisch zugehört und ihr eine eigene Note gibt, oder ob es nur ein schmückender, vielleicht bloss Spannung erzeugender Zug ist, der mehr oder minder entbehrlich bleibt.

Der Unterscheidung und Wertung formelhafter und individueller Elemente schenkt die vergleichende Methode auch sonst nicht die Aufmerksamkeit, die sie wohl verdienten, und es kommt daher bisweilen zu Missgriffen in der Rekonstruktion der Urformen. Im indischen Märchen vom Zauberring z. B. erzählen die weitaus meisten Varianten, dass der Ring in das Meer fällt, nur zwölf von ihnen, darunter aber mehrere indische, der Pentamerone und der Siddhi-Kür nennen den Fluss. Aarne begnügt sich mit dem Übergewicht der Zahl als Beweis und rekonstruiert für die Urform das Meer[12]. Er übersieht, dass in zahlreichen Fällen trotz des Meeres ein Krebs, eine Kröte, ein Frosch, eine Otter, sehr häufig ein Hecht usw. beim Heraufholen des Ringes eine Rolle spielen. Alle diese Tiere leben jedoch nur im Süsswasser, worauf Aarne nicht hinweist. Wo liegt nun aber die sekundäre Änderung? Gehört das Süsswassertier und mit ihm der Fluss oder aber das Meer der ursprünglichen Fassung an? [159] Von historisch-geographischen Gründen abgesehen, fordern logische, den Fluss und die Süsswassertiere, die nicht alle gedankenlos eingeführt sein können, als ursprünglicher anzusehen. Das Meer ist dagegen eine so häufige formelhafte, aus dem Prinzip der Steigerung zu erklärende Bezeichnung für eine breite Wasserfläche, dass es nicht wundernehmen kann, wenn es auch hier so oft an die Stelle des Flusses tritt.

Ähnlich verhält es sich mit dem Abschluss des Zaubervogelmärchens in der auffallend unplastischen Rekonstruktion von Aarne. Wie K. Krohn bereits richtig bemerkte, ist die Gegenspielerin des goldspeienden Helden eine Königstochter, die von einer Zauberin zu ihrem Betruge angestiftet wird[13]. So mildert sich gewissermassen ihr Vergehn, und es ist verständlich, dass ihr der Held, der sie ja doch begehrt, die menschliche Gestalt wiedergibt, um sie heiraten zu können. Aarne hat diesen notwendigen und zugleich formelhaften Ausgang nicht beachtet: er schliesst mit der ‘Zurückgewinnung der menschlichen Gestalt, nachdem die Strafzeit lange genug gedauert hat’. Sein Held bekommt auf diese Weise eine fatale Ähnlichkeit mit einer Gouvernante, die das unfolgsame Kind solange im Winkel stehn lässt, bis die Strafe ihrer Anschauung nach einen bleibenden Eindruck gemacht haben dürfte. Demgegenüber muss aber betont werden, dass auch das Stilgefühl ein ergänzendes, wertvolles Mittel der Kritik ist, das man am wenigsten bei der Untersuchung der Märchen aus der Hand geben sollte, die so stark wie wenige andere literarische Gattungen dem Einfluss der mündlichen Tradition unterworfen gewesen sind, der sie die Abrundung zum Typischen und das Erstarken des Formelhaften zu danken haben.

Ein anderes Beispiel zeigt, wie Aarne solchen individuellen Zügen, die man bei flüchtigem Betrachten als verderbt bezeichnen könnte, zugleich aber auch einem Grundprinzip der inneren Formgebung des Märchens nicht gerecht wird.

Im wahrscheinlich indischen Zaubervogelmärchen wird zumeist nicht angegeben, welcher besonderen Gattung der Vogel angehört[14]. Abgesehen von gelegentlichen Benennungen figuriert in Kaschmir und Hinterindien je einmal ein Papagei, im Norden Europas und in Sibirien nicht selten eine Gans oder Ente, sonst öfter noch ein Huhn. Häufig dagegen sind rühmende Epitheta wie schön, prachtvoll, golden, goldfarbig, bunt. Aarne meint nun, die Bestimmung der Art des Vogels sei ohne Zweifel ein späterer Zusatz. Die Angaben sind freilich widersprechend, und da Aarnes Augenmerk nur auf die allgemeiner verbreiteten Züge gerichtet ist, kommt er zu keinem befriedigenden Ergebnis. Er legt sich aber auch gar nicht die Frage vor, was jene bestimmten Bezeichnungen wohl für einen Sinn haben und wie sie in die Märchen gelangt sein können.

[160] Schon die häufigen Epitheta zeigen jedoch, dass ein bestimmter, auffallender Vogel für die Urform vorauszusetzen ist. Von besonderem Gewicht aber sind die Fassungen der Länder, die der mutmasslichen Heimat des Märchens am nächsten liegen, sie nennen den Papagei. Es liegt infolgedessen nicht der geringste Grund dafür vor, zu bezweifeln, dass die Urform gerade diesen bunten Vogel gekannt habe, der begreiflicherweise in anderen Gegenden durch einen bekannteren, einheimischen ersetzt worden ist. Dazu kommt noch eine andere Erwägung. Die Forschungen van Genneps[15], denen auch Vierkandt in seiner gehaltvollen Besprechung beistimmt[16], zeigen, dass Lokalisierung und Individualisierung (entgegen Wundt) die frühesten Stadien einer Erzählung kennzeichnen, und dass die egozentrische und überhaupt konkrete Auffassung und die Gebundenheit der Phantasie auf einer primitiveren Stufe der Entwicklung zu finden sind als die abstrakte Anschauung und jenes undefinierbare und so oft missbrauchte ‘freie Spiel der Phantasie’.

Die Märchenforschung hat allen Grund, dieser Ansicht van Genneps beizupflichten. Geht man von den jungen Aufzeichnungen in Westeuropa zu denen im Osten über, die unzweifelhaft auf einer im Stofflichen wie Formalen altertümlicheren Stufe stehen, so merkt man deutlich, wie die allgemeine Gebundenheit und die konkreten Beziehungen zunehmen[17]. Ähnlich verhält sichs beim chronologischen Vorgehn. Die älteren Aufzeichnungen, besonders auch die orientalischen sind in ihrem ganzen Habitus ungemein erdenhaft, realistisch und voll von individuellen Zügen, wie z. B. die häufigen Orts- und Personennamen es deutlich zeigen. Das ältere, literarische Märchen ist in diesem Punkt primitiver, es liebt noch die genaue Bestimmung, will noch den Eindruck des Glaubhaften machen und führt darum den Hörer gern zu bekannten Orten und zu Menschen, die ihm vertraut sind. Es hat noch nicht den Drang in das Reich der ungebundenen Phantasie und ist noch nicht erstarrt im Typischen, Formelhaften und Allgemeinen.

Die erwähnten indischen Märchen stehn also in ihrer Angabe über den Papagei ebenfalls noch auf einer älteren Stufe, als die zahlreichen Fassungen, die nur unbestimmt von einem Vogel sprechen; es ist daher auch aus diesem Grunde wahrscheinlich, dass die Urform den buntfarbigen, schon von der Natur als etwas Besonderes gekennzeichneten Vogel gekannt habe, der sich auch äusserlich zur Rolle eines Zaubervogels eignete.

Eine ähnliche Lücke lässt Aarne in der Urform des Märchens vom Zauberring. Es bleibt völlig ungewiss, wer eigentlich der Dieb des [161] Ringes ist, welchen Charakter er hat und worin die Gründe seiner Handlungsweise bestehen. Aarne spielt wohl einmal darauf an[18], dass in den europäischen Varianten meist ein früherer Bräutigam der Königstochter der spiritus rector sei, der das Mädchen zum Diebstahl anstiftet, lässt aber schliesslich die Frage nach der Person doch offen. Dagegen ist einzuwenden, dass sich in der Volkspoesie, wie Olrik als erster betont hat, das psychologische Interesse ganz besonders in Gegensätzen, in kontrastierenden Gestalten auszudrücken liebt; dass dem Helden immer ein Widerspieler gegenübergestellt wird, um auf die Hauptperson ein kräftiges Licht zu werfen. Man weiss auch, dass das Märchen Unbestimmtheiten nicht liebt, sondern von einer so wichtigen Person, wie dem Gegner des Helden, gern scharfumrissene Konturen zeichnet. Es ist also von vornhinein recht unwahrscheinlich, dass im obigen Beispiel nur die blasse Silhouette eines ‘Diebes’ auftauchen sollte. Tatsächlich geben aber die Varianten genügend Anhalt, um die Gestalt des Diebes auf einen ganz bestimmten Typus zurückzuführen.

Sieht man von den zahllosen finnischen Fassungen ab, wo immer vom früheren Bräutigam die Rede ist, so bleiben noch 19 Fassungen aus Europa, Asien und Afrika, auch der Pentamerone und 1001 Nacht, wo ein Freier genannt oder auf ihn angespielt wird. Meistens ist es auch hier eine der Königstochter bekannte Person, in den beiden indischen Fassungen Ja 1 und 2 und einigen andern ist es aber ein Mann, von dem sie gar nichts weiss.

Aarne sagt sehr richtig, indem er andere Beweise heranzieht[19], dass die Königstochter ursprünglich nichts verbrochen hat, betont aber nicht, worauf es hier ankommt, dass die Person des Nebenbuhlers zweifellos die Hauptrolle bei der Entwendung des Ringes gespielt hat, wie die gewichtigsten Varianten es deutlich verraten.

Unklar ist Aarnes Stellung zur Benfeyschen Theorie der Entstehung der meisten Märchen in Indien. Einmal sagt er, Benfeys Ansicht habe „alle ihre Bedeutung verloren, nachdem die Forschung erwiesen hat, dass viele Märchen anderswo als in Indien entstanden sind“[20], andererseits gibt er aber doch zu, „dass Indien, dem einige für die Entstehung der Märchen beinahe alle Bedeutung haben absprechen wollen, doch einen bemerkenswerten Anteil an ihrer Schöpfung hat“[21]. Aarne wird in seinem Urteil Benfey nicht gerecht. Das volkstümliche Material der 50er Jahre des 19. Jahrhunderts reichte freilich noch nicht aus, um aus ihm sichere Schlüsse auf Heimat und Verbreitung zu ziehen, und die Forschung über die ältere literarische Überlieferung stak noch in den Kinderschuhen. [162] Dass Benfey übertreiben musste, nur um gehört zu werden, ist begreiflich genug, stand doch die ganze damalige wissenschaftliche Welt unter dem Eindruck der uferlosen mythologischen Spekulationen grimmischer Nachfolger.

Benfey hatte im Gegensatz dazu höchst gesunde und solid fundierte Ansichten über das Märchen, die bis auf den einen Punkt noch heute unwiderlegt sind. Man sollte ihn daher nicht, wie es meist geschieht, einseitig mit dem Standpunkt der indischen Entstehung des Märchens abtun, sondern das Schwergewicht mehr auf die ungleich wertvollere Tatsache legen, dass Benfey die engen Wechselwirkungen zwischen literarischer und volkstümlicher Tradition klar erfasst hat; dass er das Märchen aus dem mythologischen Nebel heraushob, in ihm ein Kunstprodukt erkannte und für den kulturhistorischen Hintergrund ein entschiedenes Verständnis besass, dass er die Wanderwege oft glücklich angeben konnte und dem Begriff der Entlehnung zum Siege verhalf. Die Überschätzung Indiens aber war, daran gemessen, eine lässliche Sünde.

Gerade auch Aarnes Arbeiten zeigen deutlich, einen wie grossen Anteil Indien an der Entstehung der Volksmärchen hat. Von den sechs von ihm eingehend behandelten Märchen sind drei indischen Ursprungs, eines indisch oder vielleicht persisch. Die beiden anderen verwenden mindestens Motive älteren indischen Erzählguts, doch liegt das eine von ihnen, was Aarne entgangen ist, bereits in einer chinesischen, aus dem Indischen entlehnten Fassung vor, die spätestens um 500 n. Chr. entstanden sein kann[22], also wohl auch indischen Ursprungs sein dürfte.

Freilich lässt sich aus diesem geringen Material kein Schluss ziehen, und die Einzeluntersuchungen wird man noch lange fortsetzen müssen, um einen sicheren Grund für die Beurteilung der Heimat der Märchen zu gewinnen. Wahrscheinlich wird es sich aber zeigen, dass von den weitausspinnenden, biographischen, oft genrehaften Zaubermärchen die Mehrzahl in Europa entstanden ist, unbeschadet der Verwendung orientalischer Motive; dass dagegen die schwankhaften, oft auch die legendarischen, dann die nicht seltenen didaktischen oder doch in besonderer Weise tendenziösen Stoffe sehr häufig orientalischer Herkunft sind. Der Reichtum der überlieferten indischen Unterhaltungsliteratur beweist jedoch mindestens eine Vorliebe für märchenhafte Erzählungen, wie sie für kein anderes Land vorausgesetzt werden kann; es liegt daher, wie Aarne richtig bemerkt, gar kein Grund vor, zu bezweifeln, dass die Inder auch Märchen verfasst haben.

Den Einfluss dieser Literatur auf die mündliche Tradition hat Benfey in der Tat wohl etwas überschätzt. Sein vergleichender Blick konnte bei dem damaligen dürftigen Material an mündlichen Aufzeichnungen [163] noch nicht für alle Feinheiten geschärft sein. Ihm war das formale Alter einer Überlieferung noch heilig, und er gab sich daher meist gar nicht erst die Mühe, in jungen Aufzeichnungen nach den Spuren innerer Altertümlichkeit zu suchen. Heute scheint man bereits in das andere Extrem verfallen zu wollen, indem man, wie Aarne, die Bedeutung literarischer Fassungen sehr gering anschlägt.

Es ist wohl möglich, dass hier noch ein wenig die romantische Auffassung mitspricht, eine Aufzeichnung bedeute das Ende des Volksmärchens[23]. Dass dem aber nicht so ist, weiss jeder, der im Orient gereist oder wenigstens einmal einen der schön illustrierten orientalischen Manuskriptbände sagen- und märchenhaften Inhalts in Händen gehabt hat. Diese Bücher sind in allererster Reihe zum Vorlesen bestimmt und sollen dem Publikum aller Schichten der Bevölkerung Unterhaltungsliteratur vermitteln. Jedermann kennt und liebt die alten Erzählungen, denn man lauscht dort dem Vorleser mit lebhaftester Spannung. Kein Wunder daher, dass die beliebtesten Stücke von den Hörern gern auf eigene Weise immer wieder neu erzählt werden. Die literarischen Fassungen sind daher nicht tot, sondern stehn in lebendigster Wechselwirkung mit der mündlichen Überlieferung, die sich an ihnen stärkt und auffrischt. Und dadurch, dass die ältere orientalische Literatur in zahlreichen Bearbeitungen und Übersetzungen bei den benachbarten Völkern verbreitet war und ist, übt sie auch auf die mündliche Überlieferung der Nachbarn einen tiefgehnden Einfluss aus, man braucht nur auf China, die Mongolei, Sibirien, den Kaukasus und Nordafrika hinzuweisen.

Ganz ähnlich liegen aber auch die Verhältnisse im näheren Osten und in Europa. Man denke nur an das Alte Testament, an die Apokryphen, an die äsopische Tradition, an Herodot, an die Literatur über Alexander den Grossen, an die mittellateinischen Autoren und anonymen Sammlungen – sind sie nicht dank ihrer weiten Verbreitung von tiefstem Einfluss auch auf die volkstümliche Tradition zahlreicher Völker gewesen? Die alten italienischen Sammlungen haben nach allen Richtungen hin und selbst bis ins östlichste Europa gewirkt; das Aladdinmärchen aus 1001 Nacht ist in volkstümlichen Varianten, wie Aarne selber zeigt[24], weit verbreitet; die mittelalterlichen Predigtsammlungen, auch Bebel, Montanus, Perrault bis hinauf zu Grimms in der ganzen Welt wiedererzählten Märchen – sie alle haben ihre deutlichen Spuren hinterlassen. Die Kodifikation bedeutet also gewiss nicht den Tod, sondern frisches Leben, das durch Vorleser und Zuhörer immer wieder neu erzeugt wird. Das [164] wahre Sterben des Märchens vollzieht sich auf ganz andere Weise und nur allmählich: es ist ein Hinsiechen unter dem Druck der Kulturbedingungen unserer Zeit, die dem Genügen an einer anspruchslosen, naiven Unterhaltung feindlich sind.

Mit voller Berechtigung legt die vergleichende Forschung grossen Wert auf die Feststellung, dass das junge volkstümliche Märchen sich häufig als ursprünglicher erweist, als selbst die älteste Buchvariante, und mag sie auch aus der Heimat des betreffenden Märchens stammen. Diese Tatsache, die für den Philologen nichts Überraschendes hat, darf jedoch nicht ohne Weiteres verallgemeinert werden zu dem Satz, das volkstümliche Märchen stelle gewöhnlich die ältere Märchenform gegenüber den literarischen Bearbeitungen dar[25]. Hier scheint die Fehlerquelle darin zu liegen, dass man die nur aus mündlichen Varianten rekonstruierte Urform den literarischen Bearbeitungen gegenüberzustellen pflegte und nun begreiflicherweise sehr schwerwiegende Abweichungen fand. So gelangte wohl Aarne zu einer Unterschätzung der schriftlich überlieferten Varianten, die er lediglich als Beweismittel zweiter Ordnung gelten lassen will[26]. Offenbar ist es jedoch unrichtig, die ältere Literatur so gering zu werten. Oben war bereits die Rede davon, dass selbst Entstellungen einzelner Züge Beweise für Ursprünglichkeit sein können, und im Positiven weist K. Krohn in seiner Besprechung von Aarnes Vergleichenden Untersuchungen mehrfach nach[27], dass die literarischen Varianten für die Rekonstruktion der Urform von weit grösserer Bedeutung sind, als Aarne es zugibt. Gewiss ist es nicht oft die vollständige Erzählung, die den ursprünglichen Zustand besser bewahrt als das mündlich fortgepflanzte Märchen. Das liegt sicherlich an der mehr oder weniger starken literarischen Verarbeitung, an den Zwecken, die sie verfolgt. Einzelzüge jedoch sind hier sehr häufig treuer bewahrt, als in der jüngeren mündlichen Tradition, die sich schon deshalb stark wandeln musste, weil sie unter den Einfluss neuer Kulturverhältnisse geriet und sich anders gearteten geistigen Bedürfnissen anzupassen hatte. Schliesslich geht doch die schriftliche Überlieferung unmittelbar auf sehr alte Quellen zurück, sollte also schon deswegen Ursprüngliches bieten können.

Aarnes Urformen tragen diesem Umstande nicht genügend Rechnung. Sie bauen sich auf einer ungeheuren Überzahl europäischer Varianten auf und kranken daran, dass die volkstümliche orientalische Tradition nur zu einem sehr geringen Teile bekannt ist. Dadurch verschiebt sich leicht das mutmasslich wahre Verhältnis. Das eigentümlich Orientalische kommt [165] nicht ganz zu seinem Recht, und die rekonstruierte Urform spiegelt dann mehr, als sie dürfte, den europäischen Zustand wider.

Endlich ist noch darauf hinzuweisen, dass die Ordnung der Märchen nach K. Krohns System[28] lediglich nach der sprachlichen Verwandtschaft der Völker, bei denen die betreffenden Märchen aufgezählt wurden, nicht sachlich ist. Die stofflichen Beziehungen zwischen den Varianten, auf die hier doch besonderer Wert gelegt wird, geraten dadurch leicht in eine falsche Beleuchtung, worauf Polívka[29] bereits aufmerksam machte. Man sollte z. B. rumänische Varianten nicht mit den spanischen, portugiesischen, französischen und italienischen zusammentun, sondern sie vereint mit den übrigen balkanischen betrachten; die magyarischen haben gewiss nichts mit den finnischen gemeinsam, sondern stehn unter dem Einfluss ihrer Nachbarn; die westslawischen dürften von den ostslawischen durchaus zu trennen sein, denn erstere sind mit den westeuropäischen viel näher verwandt; man denke an die isolierten Wenden und Kaschuben, aber auch an Čechen und Polen.

Polívka verlangt mit Recht eine organische Einteilung nach Kulturzentren, denn weder eine linguistische noch eine geographische ist allein imstande, die stoffliche Verwandtschaft klar hervortreten zu lassen. Dass sich aber die Märchen vor allem mit der Kultur verbreiten und über Sprachgrenzen leicht hinüberwandern, das haben ja gerade auch die finnischen Forscher mit voller Deutlichkeit gezeigt.

Die vergleichende Methode hat sich unbezweifelbare, grosse Verdienste um die Märchenforschung erworben. Sie hat ihr neue Wege gewiesen und gewann auf ihnen wertvolle Erkenntnisse. Manches Vorurteil ist durch sie gefallen, und nebelhafte Hypothesen hielten den klaren Prinzipien der Methode nicht stand. Die vergleichende Forschung hat uns das Märchen in seiner ganzen Erdenhaftigkeit näher gebracht. Sie lehrt das einfache innere Leben dieser Gebilde verstehn, das in allem so ganz von den Zwecken anspruchsloser volkstümlicher Unterhaltung beherrscht wird, und sie erlaubt dank einer durchdachten Technik recht zuverlässige Schlüsse auf die Heimat, die Urform und die Wanderwege der Märchen zu ziehen, wenn auch im einzelnen noch manches unerklärt bleiben musste. So ist die eigentliche Domäne der vergleichenden Forschung das mündlich weitverbreitete Märchen geworden. Sie meistert selbst ungeheure Massen, scheidet mit Scharfsinn die häufig kontaminierten Themata voneinander und geht mit feinem Gefühl auch den letzten Verästelungen nach.

Fremder steht sie dem schriftlich fixierten Märchen gegenüber und beurteilt die Fäden kaum richtig, die zur mündlichen Überlieferung hinüberführen. [166] Man wünschte sich eine Vertiefung nach der historischen und der philologischen Seite, einen weiteren Blick für die literarischen Zusammenhänge und eine grössere Beachtung der individuellen und künstlerischen Momente. – Die Forschung ist aber noch jung und ohne Zweifel entwicklungsfähig. Sie hat viel geleistet; kein Wunder daher, wenn noch viel von ihr erhofft wird.

Berlin.


  1. Vgl. Boltes Anzeige, oben 24, 330.
  2. K. Krohn, Finn.-Ugr. Forsch. 10, 38.
  3. Aarne, Leitfaden S. 56.
  4. Aarne, Leitfaden S. 12 geht über diesen entscheidenden Punkt mit Stillschweigen hinweg.
  5. Bethge, Ergebnisse und Fortschritte der germanist. Wissenschaft S. 605, vgl. Bethe, Hess. Blätter 4, 106.
  6. Vgl. v. der Leyens Neuordnung der Märchen der Brüder Grimm, Jena 1912; Fr. Ranke, Der Erlöser in der Wiege, München 1911; ders., Bayer. Hefte f. Volkskunde 1, 40–51.
  7. Die Aarne nur in bezug auf die Volksepen gelten lässt, s. Leitfaden S. 22.
  8. Vgl. Arfert, Grenzboten 66, 138 ff.; Petsch, Korresp.-Blatt d. Gesamtvereine 58, Sp. 179 f.
  9. Vgl. z. B. Grimm, KHM. 5. 28. 55. 94. 105. 109. 182 u. a.
  10. Leitfaden S. 47.
  11. Diese Forderung wird öfter unbeachtet gelassen, so z. B. von Fr. Panzer, Sigfrid S. 176 ff.
  12. Vergleichende Märchenforschungen S. 53.
  13. Finn.-Ugr. Forsch. Bd. 9, Anzeiger S. 7.
  14. Aarne, Vergleichende Märchenforschungen S. 174.
  15. La Formation des Légendes, Paris 1910, vgl. besonders livre 1.
  16. Psychologische Grundfragen der Mythenforschung, Archiv f. d. gesamte Psychologie 23, Heft 1 u. 2.
  17. Für ein Teilgebiet vgl. Verfasser, Der Held im deutschen und russischen Märchen, Jena 1912.
  18. Vergleichende Märchenforschungen S. 46.
  19. Vergleichende Märchenforschungen S. 55.
  20. Leitfaden S. 8.
  21. Leitfaden S. 17.
  22. Vgl. Bolte-Polívka, Anmerkungen 1, 359.
  23. Achim von Arnim an Jacob Grimm am 22. Oktober 1812: „Fixierte Märchen würden endlich der Tod der gesamten Märchenwelt sein“ (Steig S. 223).
  24. Vergleichende Märchenforschungen S. 64 ff.; s. a. F F Communications 15, 73 (Der tiersprachenkundige Mann).
  25. Aarne, Leitfaden S. 9.
  26. Ebenda S. 49. Erst in seiner Untersuchung über den tiersprachenkundigen Mann zieht Aarne, und zwar mit bestem Erfolg, die Buchvarianten gleichzeitig mit den volkstümlichen heran.
  27. Finn.-Ugr.-Forsch. 9, Anzeiger.
  28. Aarne, Leitfaden S. 66.
  29. Národop. Věstník 5, 34.