Kurtze vnd warhafftige Historia, deß, was sich am verschinen Pfingstmontag, den 19. Monats May, dises 78. Jars, zu Ofen in Vngern zugetragen

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Autor: unbekannt
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Titel: Kurtze vnd warhafftige Historia, deß, was sich am verschinen Pfingstmontag, den 19. Monats May, dises 78. Jars, zu Ofen in Vngern zugetragen, mit einer Christlichen erinnerung.
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Herausgeber: Leonhard Heußler
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Entstehungsdatum: 1578
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Erscheinungsort: Nürnberg
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Quelle: Zentralbibliothek Zürich
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Kurtze vnd warhafftige Historia / deß / was sich am verschinen Pfingstmontag / den 19. Monats May / dises 78. Jars / zu Ofen in Vngern zugetragen / mit einer Christlichen erinnerung.
Am Heyligen Pfiingstmontag auff den abend / vmb zehen vhr / Hat sich ein schrecklich vnd grausam donnern vnd blitzen erhaben / vnd weil auch ein großes Erdbidem gewesen / vnd die Leute sehr erschrocken / vnd das Volck klein vnd groß / jung vnd alt / auffgestanden / vnd doch nicht gewust haben / wo sie hin fliehen solten / auß grossem schrecken. In dem hat das Wiltfewer vnd schawer in das Schloß vnd Puluerthurn / an der Statt gelegen / darinne in die tausent Centner Puluer / eingeschlagen / denselben angezündet / vnd fast gar zersprengt / Das Geschütz / neben anderer Munition / inn grosser anzal / Auch deß Keysers Schatz / so Jerlich im Land gesammlet wurd / deßgleichen die Brieffe / vnd deß Türckischen Keysers Registratur / in die Thonaw / welche an der Statt hin fleust / geworffen vnd ertrenckt / Etliche kleine Stück gar hinüber geworffen / In der Statt haben sich die Thore selbst geöffnet / etliche sind gar zerbrochen vnd zerschmettert / Die Schiffbrucken darüber man von Ofen gen Pesse gangen / ist in drey stück zerrissen vnd versenckt / vnd sind sehr vil Häuser in der Statt beschediget. Der Schloßverwalter hat an einem orth an einem Eck sein Losament gehabt / darinne er selb siebend oder acht gewesen / ist soluirt vnd mit vmbkommen. Es hat auch den Tschonckathurn eingeworffen / vnd in die 34. gefangener Christen / eins theils geschlagen / etliche aber hende vnd füsse abbrochen vnnd zerschmettert. Es hat auch ein grosses Schiff / darinnen in die 200. Türcken auff der Thonaw gewesen / also getroffen / daß sie alle todt blieben sind. Etliche schreiben es sind in die 3000. oder mehr Personen / Christen vnd Türcken todt blieben / vnd verletzt worden. Es hat auch der Schawer das Weingebirg alles erschlagen / Vnd da es nit so sehr geregnet / were zu besorgen gewesen / es möchte die gantze Statt durch fewer verderbet sein worden. Vber disem vnfal hat der Bascha bitterlich geweynet / vnd sich hefftig bekümmert / vnd hat sich jedermenniglich darob entsetzt.
Erinnerung an den Christlichen Leser.

DER heylige Geist hat von dem kleinen Dorn geweissaget / Danie: am 7. vnd spricht: Da ich aber die Dörner schawet / Sihe / da brach herfür zwischen denselbigen ein ander klein Dorn für welchen der fördersten Dörner drey außgerissenwurden. Vnd sihe / das selbige Dorn hatte augen wie Menschenaugen / vnd ein Maul das redet grosse ding / etc. Vnd bald hernach setzet Daniel hinzu / Ich sahe zu / vmb der grosse rede willen / so das Dornredet / Ich sahe zu / biß dass Thier getödtet ward etc. Auß diesem ist vnlaugbar / daß das Mahometische Reich / der vierdten vnd letzten Monarchi / einen grossen abbruch thun wird / vmb sich greiffen / sich strecken / grossen gewalt bekommen / vnd doch endtlich einen fall nemen werde. Auff solchen deß Türckischen Reichs / vor dem letzten ende / abbruch / sehen auch der Prophet Ezechiel / vnd Apocal. Denn also sagt Ezechiel am 38. Ich will dich herumb lencken / vnd dir einen zaum ins Maul legen / etc. Item / Nach langer zeyt solt du heymgesucht werden. Im 39. spricht er also: Auff den Bergen Israel solt du nidergelegt werden / Du mit all deinem Heer / vnd mit dem Volck des bey dir ist. Ich wil dich den Vöglen, woher sie fliegen / vnd den Thieren auff dem Felde zufressen geben / Du solt auff dem Feld darnider ligen / Denn ich der HERR HErr habs gesagt. Mit disem ist gleichsammig / das Apocal: an. 20. gesagt wird / Vnd es fiel Fewer von Gott auß dem Himel / vnd verzeret sie. Es sind zwar in disem herzliche geheimnusse von dem Geistlichen Reich des HErrn Christi / vnd der Christen Sieg wider jre Feinde. Darneben aber ists bey allen rechtglaubigen vngzweiffelt / es werde das Türckische Reich / vor der letzten zukunfft des HErrn Christi / in abnemen kommen / vnd weniger sieg als zuuor / in eroberung der Länder haben. Vnd müssen die Mahometischen / auß jres lügen Propheten anzeygung / selbst bekennen / daß jetzt jr Reich mehr zum vntergang / denn auffnemen sich schicke. Zu solchen gedancken treiben sie auch die wunderbarliche zeychen / welche bey jnen erhalten / vnd seine Macht ohne menschliche hülffe / an dem Lesterhorn beweisen / Auff daß sich die Türcken vber den HErrn aller Herrn nicht erheben / Vnd wir zu warer erkantnuß vnser sünde / glauben / vnd anruffung mögen getrieben werden / wider den mechtigen Feind mit dem Gebet zu streitten / ein Christlich leben zu füren / damit es an dem Gottlosen auffen mit den straffen ergehe / wie Gott auß seinem warhafftigen mund geredt / vnd außgesprochen hatt / Vnd wir zu disem Helffer zuflucht / vnd vmb seines heyligen Namens willen / der errettung vom Himel zu gewarten haben / Hilff vns HERR Jesu Christe / Amen.

Gedruckt zu Nürnberg / durch Leonhard Heußler.