Landeinkäufe am Congo

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Landeinkäufe am Congo
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 12, S. 204
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1885
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[204] Landeinkäufe am Congo. Das Land am Congo ist spottbillig, und manchmal kann man dort ein „Königreich“ für einen Preis erstehen, der tief unter dem eines Pferdes steht, für dessen Besitz Richard III. in dem Shakespeare’schen Drama sein Königreich geben wollte. S. Israel, ehemaliger Officier der Association Internationale du Congo läßt uns in seiner „Forschungsreise nördlich des Congo am Kwilu Niadi“ einen Einblick in diese jetzt so vielbesprochenen Kaufverhältnisse thun. Seine Expedition kaufte in Jidimbe die Quadratmeile Land für Waaren im Werth von 12 Mark, machte aber das beste Geschäft in einem kleinen Dorfe, M’Bota genannt. In jenem kleinen, und reinlichen Orte herrschen zwei Brüder, sie haben eine Schwester, Namens Magiallo, die auch ein Stück Land besitzt und immer mit den Brüdern in den Krieg zieht. Auch diese beiden Könige verkauften ihr Land und zwar für einige wenige Flaschen Rum. In Abwesenheit der Schwester unterzeichneten die beiden Brüder den Vertrag für sie und verkauften deren Land mit, ohne daß sie eine Ahnung davon hatte, noch irgend etwas dafür erhielt. Daß diese Könige kein Verständniß von der Bedeutung des Unterzeichnens haben, braucht nicht besonders gesagt zu werden, und darum pflegt auch die Association, wenn sie von dem gekauften Lande wirklich Besitz ergreifen will, eine genügende Anzahl von Soldaten mitzuschicken, die dem Schein Geltung verschaffen können.