Lerne lachen ohne zu weinen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Textdaten
>>>
Autor: Kurt Tucholsky
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Lerne lachen ohne zu weinen
Untertitel:
aus: Vorlage:none
Herausgeber:
Auflage: 11.-15. Tausend
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1932 (EA 1931)
Verlag: Ernst Rowohlt
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: ULB Düsseldorf und Scans auf commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[3]
Kurt Tucholsky

LERNE LACHEN

OHNE ZU WEINEN


1932
Ernst Rowohlt Verlag · Berlin
[4]
Die Reproduktionserlaubnis für das Umschlagbild wurde uns freundlichst von der Firma Wellington Film Manufacturers erteilt. Die Aufnahme erfolgte auf Wellington Film


11.-15. Tausend

Alle Rechte, besonders die des Vortrags und der Vertonung, vorbehalten
Copyright 1931 by Ernst Rowohlt Verlag K. G. a. A. · Berlin W 50

Druck von G. Kreysing · Leipzig
[5]
DEM ANDENKEN
JAKOPPS

[6] Sie sah, daß die Menschen dieser Welt in einem Panzer von Eigenliebe einhergingen, trunken von eitler Selbstbetrachtung, nach Schmeichelein dürstend, kaum hörend, was zu ihnen gesprochen wurde, ungerührt von den Unglücksfällen, die ihre nächsten Freunde befielen, in steter Furcht vor allen Bitten um Hilfe, die ihren langgewohnten Umgang mit den eignen Begierden hätten unterbrechen können. Solcherart waren die Kinder Adams von China bis nach Peru.

Thornton Wilder     
Die Brücke von San Luis Rey
[7]

An das Baby

Alle stehn um dich herum:
Photograph und Mutti
und ein Kasten, schwarz und stumm,
Felix, Tante Putti …

5
     Sie wackeln mit dem Schlüsselbund,

     fröhlich quietscht ein Gummihund.
     „Baby, lach mal!“ ruft Mama.
     „Guck“, ruft Tante, „eiala!“
Aber du, mein kleiner Mann,

10
siehst dir die Gesellschaft an …

Na, und dann – was meinste?
 Weinste.

Später stehn um dich herum
Vaterland und Fahnen;

15
Kirche, Ministerium,

Welsche und Germanen.
     Jeder stiert nur unverwandt
     auf das eigne kleine Land.
     Jeder kräht auf seinem Mist,

20
     weiß genau, was Wahrheit ist.

Aber du, mein guter Mann,
siehst dir die Gesellschaft an …
Na, und dann – was machste?
 Lachste.


Die mit * gekennzeichneten Texte stammen aus anderen Quellen.


[423]
Inhalt
Kinderwagen
Fahrt ins Glück 11
Pariser Tage 14
Interview mit Frau Doumergue 18
Der liebe Gott in Frankreich 22
Alter Burgunder wird versteigert 24
In der Geburtsstadt Fragonards 26
Ein schwedischer Sachse 32
Koffer auspacken 35
Die Apotheke 38
Einfahrt 40
Beißring
Wahnsinn Europa 45
Fabel 55
Ein besserer Herr 57
Die Leibesfrucht spricht 68
Das Opfer einer Republik 69
Der Hellseher 72
Die Franzmänner 78
Die Rotstift-Schere 80
Mit einem Zuchthäusler? 82
Das schwarze Kreuz auf grünem Grunde 87
8 Uhr abends – Licht aus! 93
Die Herren Belohner 102
Warum 105
Verhetzte Kinder – ohnmächtige Republik 106
Ein älterer, aber leicht besoffener Herr 112
Die Herren Verjünger 118
Herr Wendriner steht unter der Diktatur 119
Bleisoldaten
Die brennende Lampe * 127
Der Sadist der Landwehr 129

[424]

Eine Stimme 132
Erinnerung 133
Lesefrucht 136
Ist es denn nun wirklich wahr, was man hat vernommen – 138
Denkmal am deutschen Eck 139
Bilderbuch
Französischer Witz 147
Die Bilderausstellung eines Humoristen 156
Der Gallenbittre 161
Der Mittler 165
Zehn Gebote für den Geschäftsmann, der einen Künstler engagiert 172
Der Geschäftsmann in der Literatur 174
Gesunde und kranke Nerven 178
Die ausgezogene Frau 185
Die Essayisten 187
Sprechen Sie lateinisch? 195
Zeitungsdeutsch und Briefstil 199
„mit“ 201
Der Herr Soundso 204
Der Henrige 205
Lampenfieber 208
Eugen Burg 210
Die Anhängewagen 212
Auf dem Nachttisch 214
Die Aussortierten 221
Amulett
Sprechstunde am Kreuz 229
Von den Kränzen, der Abtreibung und dem Sakrament der Ehe 236
Blick in ferne Zukunft * 244
Fräulein Marietta 245
Ein Glas klingt 250
Der schiefe Hut 253
Pause auf dem Töpfchen 256
Der fromme Angler * 257
Die Großen 258
Es gibt keinen Neuschnee * 260
Korrespongdanx 261

[425]

Mir fehlt ein Wort 263
Erfüllung 265
Befürchtung * 266
Der Fliegengott 267
Zur soziologischen Psychologie der Löcher 272
Interview mit sich selbst 274
Der Mensch * 279
Klapper
Ich rufe vor eins nochmal an –! 285
Die Karte für den Pfirsich Melba 290
Berliner Ballberichte 293
Kreuzworträtsel mit Gewalt 299
Das Lottchen
     1. Ankunft 303
     2. Das Lottchen wird saniert 306
     3. Das Lottchen beichtet 1 Geliebten 310
     4. Es reut das Lottchen 314
     5. Das Lottchen besucht einen tragischen Film 316
Der Brief 321
Ratschläge für einen schlechten Redner 323
Ein Ferngespräch 326
O you my sweet evening star! 329
Der kranke Zeisig 331
Gespräch auf einem Diplomatenempfang 339
Deutsch für Amerikaner 344
So verschieden ist es im menschlichen Leben –! 347
Wiegenlieder
Mutterns Hände 363
Stationen 364
Ballade 365
Sauflied, ganz allein * 367
Malwine 368
Eine kleine Geburt 369
Herz mit einem Sprung 371
Lied fürs Grammophon 373
Die Frau spricht
     1. Die geschiedene Frau 374
     2. Eine Frau denkt 375
     3. Die Nachfolgerin 377
     4. Lamento 378

[426]

Der andre Mann 379
Danach * 380
An das Publikum 382
Augen in der Großstadt 383
Oller Mann 384
Also wat nu – ja oder ja? * 385
Treue 386
Kino privat 387
Hände an der Schreibmaschine 390
Karrieren 393
Ideal und Wirklichkeit * 394
Diese Häuser 395
Dein Lebensgefühl 397
Wo ist der Schnee … 400
Lehrgedicht 401
Lied der Cowgoys 402
Über den Dächern 403
Warte nicht! 404
Eisenbahner 406
Saisonarbeiter 407
Bürgerliche Wohltätigkeit 409
Der Meineid 410
Immer raus mit der Mutter…! 412
Eine Frage 413
Die Gefangenen 414
Jakubowski 416
Geduld 418
Heinrich Zille 419


[421] Es unterhielten sich ein Katholik und ein Jude über religiöse Fragen.

„Eins verstehe ich nicht“, sagte der Katholik. „Wie kann man als gebildeter Mensch glauben, die Juden seien durch das Rote Meer gezogen?“

„Sie mögen recht haben“, sagte der Jude. „Wie kann man aber glauben, Jesus Christus sei nach dem Tode auferstanden?“

„Das ist etwas Anderes“, sagte der Katholik. „Das ist wahr.“