Ludwig XVII. noch am Leben

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Titel: Ludwig XVII. noch am Leben
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aus: Die Gartenlaube, Heft 15, S. 159–161
Herausgeber: Ferdinand Stolle
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Erscheinungsdatum: 1853
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung: Der totgeglaubte Sohn des französischen Königs Ludwig XVI. soll in den USA leben
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Ludwig XVII. noch am Leben.

In dem Augenblicke, wo der Stern der Bonapartes seinen Höhepunkt erreicht hat, gewährt es ein ernstes und trauriges Interesse, auf die Dynastie zurück zu blicken, welche jenen in der Regierung von Frankreich vorausging. Das Haus Bourbon gelangte im Jahre 1588 mit dem großen, aber unglücklichen Heinrich IV. auf den französischen Thron, und mit so unwandelbarer Gleichmäßigkeit war das Schicksal dieses Hauses gewoben, daß der letzte regierende Fürst aus demselben, obgleich ihm erst in Folge einer fünfmaligen Anwendung des Salischen Gesetzes die Krone zufiel, doch in seiner Person noch alle natürlichen und legitimen Rechte der Capetinger vereinigte, und als der gerade Erbe Hugo Capet’s, der 987 zur Herrschaft gelangt war, das Schauspiel dieses 800jährigen Herrschergeschlechts zu seinem tragischen Schlusse brachte.

Ludwig XVI. heiratete 1770 Marie Antoinette Josepha Johanna von Oesterreich, die Schwester Joseph’s II., der Königin von Neapel und der Herzogin von Parma; die Tochter Kaiser Franz I. und der Königin von Ungarn und Böhmen, Maria Theresia. Am 10. Mai 1774 bestieg Ludwig den Thron. Marie Therese Charlotte, das erste Kind dieses unglücklichen königlichen Paares, wurde im December 1778, ein zweites Kind, welches aber bald wieder starb, 1781 geboren. Das dritte, der aus der Revolutionsgeschichte bekannte Dauphin Karl Louis erblickte am 25. März 1785 das Licht der Welt.

Das traurige Schicksal dieses Kindes, seine Schönheit, seine guten Fähigkeiten und seine Leiden sind bekannt. Nach der Trennung desselben von seinen weiblichen Verwandten und nach dem Tode seiner Mutter 1793 wurde der junge Prinz den Händen des Schuhflickers Simon übergeben, der ihn in einer, jedes menschliche Gefühl empörenden Weise behandelte. Kälte, Hunger, Schmutz, Mangel an Schlaf, übermäßige Anstrengung seiner Kräfte, Prügel und die Schrecknisse der Zeit brachten ihn in einen Zustand völliger geistiger Stumpfheit. Erst nach dem Falle Robespierre’s und nach der Hinrichtung Simon’s wurden seine Leiden geringer. An die Stelle der offenen Brutalitäten Robespierre’s und St. Just’s trat unter dem Convent die heimliche Niederträchtigkeit. Schon das Dasein Ludwig’s XVII. war ein schlimmes Ding für die Republikaner, welche es damals nicht einmal vor sich selbst entschuldigen konnten, ihn zu tödten. Im December 1794 wurde im Convent der Beschluß gefaßt, „daß der Regierungsausschuß Maßregeln treffen solle, den Sohn Ludwig’s aus dem Territorium der Republik zu entfernen.“ Am 9. Juni 1795 wurde dem Convent berichtet, daß derselbe gestorben sei. Sein Tod wurde von drei Aerzten beglaubigt und einem Skrophelleiden zugeschrieben. Die Herzogin von Angoulême, seine Schwester, hat in ihren Memoiren über die näheren Umstände dieses Todes dasjenige mitgeteilt, was sie darüber in Erfahrung gebracht hatte.

Ist nun Ludwig XVII. 1795 wirklich gestorben, wie damals berichtet wurde und seitdem allgemein geglaubt worden ist, oder ist er noch am Leben und hält sich im Staate New-York auf?

Die Beantwortung dieser Frage soll durch Aufführung der nachfolgenden Thatsachen in so weit versucht werden, [160] als es überhaupt möglich ist, in einer Sache, die so sehr in das Gebiet des Wunderbaren hinüberspielt, eine Ansicht zu gewinnen, die auf allgemeine Geltung Anspruch machen kann.

Vor etwa zwei Jahren wurde in öffentlichen Blättern Nordamerikas darauf aufmerksam gemacht, daß neuerdings an’s Licht gekommene Thatsachen es als wahrscheinlich herausstellten, daß der Geistliche Eleazer Williams in Green Bay in Wisconsin Niemand anders sei als der todtgeglaubte Ludwig XVII. Diese Notiz erweckte ein allgemeines Interesse und veranlaßte den Geistlichen Hanson, die sorgfältigsten Nachforschungen anzustellen, um die Wahrheit jener Angabe zu ergründen. Er machte zu diesem Zwecke mehrere Reisen, auch nach dem nördlichen Theile des Staates New-York, und als er von hier im Herbste 1851 nach New-York zurückkehrte, brachte ihn der Zufall auf der Eisenbahn mit demselben Manne zusammen, den er seit einigen Jahren vergebens gesucht hatte. Er traf in einem Waggon den Geistlichen und Indianer-Missionär Williams in lebhaftem Gespräch mit zwei Indianern und war von der Aehnlichkeit desselben mit dem bekannten Familiengesichte der Bourbonen so überrascht, daß er sich Williams sofort als Amtsbruder vorstellte, mit ihm später auf einem Dampfboote die Reise den Champlain-See hinunter fortsetzte und in der mit ihm beginnenden Unterhaltung gleich auf die Sache selbst einging. Zu seinem größten Erstaunen erfuhr Hanson, daß Williams selbst die Geschichte seines königlichen Ursprungs nicht für unglaublich halte, obgleich er auf dessen Frage, ob ihm, der doch bei dem Tode seiner Mutter bereits acht Jahre alt gewesen, gar keine Erinnerung von dem geblieben sei, was in Paris und vor seiner Reise nach Amerika vorgegangen, entgegnete: „Darin eben liegt das Geheimniß meines Lebens. Ich weiß Nichts von meiner Jugend. Alles, was vor meinem dreizehnten oder vierzehnten Jahre liegt, ist verwischt, gänzlich ausgelöscht aus meinem Gedächtniß, unwiederbringlich verloren. Denken Sie sich ein Kind, das, so viel es davon versteht, stumpfsinnig, seines Erachtens bis zu jenem Augenblicke sogar ohne Bewußtsein war. Es badete mit einer Schaar Indianerknaben im Georgs-See. Mit der Furchtlosigkeit des Stumpfsinnes kletterte es auf eine Felsenspitze. Es stürzte kopfüber in das Wasser. Es wird für todt herausgezogen, in eine Indianerhütte gebracht und in’s Leben zurückgerufen. Da war der blaue Himmel, da lag der glänzende See – das ist das Erste, was ich von meinem Leben weiß.“

Dieser Sturz in den Georgs-See ist eine wichtige Begebenheit in dem Leben Williams’, denn von jener Zeit an schien sein Geist seine Spannung und Gesundheit wieder erlangt zu haben, und es lebten manche Bilder und Erinnerungen aus der Vergangenheit in ihm wieder auf, ohne daß er ihnen jedoch Namen und Platz anweisen konnte. Als höchst bedeutungsvoll in dieser Beziehung erscheint folgender Vorfall. Ein eben aus Europa zurückgekehrter vornehmer Mann unterhielt sich mit Williams und legte während des Gesprächs mehrere Lithographien und Kupferstiche auf den Tisch; kaum hatte Williams eins dieser Bilder erblickt, so rief er, ohne dessen Unterschrift gesehen zu haben: „Großer Gott! das Gesicht kenne ich; es hat mich durch mein ganzes Leben verfolgt.“ Und dies Bild stellte niemand anders dar, als den Schuhflicker Simon, den Kerkermeister des Dauphin.

Wie ist nun aber der Indianer-Missionär Eleazer Williams dazu gekommen, in sich nach und nach die Ueberzeugung zu befestigen, daß er der Sohn Ludwig’s XVI. sei? Er ist in einer Indianerfamilie erzogen; sein angeblicher Vater Thomas Williams galt in Folge der Abstammung von seinem Großvater mütterlicher Seits als ein Indianer vom Irokesenstamme, der sich mit einer Vollblut-Indianerin verheirathete. Mit dieser erzeugte er, außer Eleazer, noch eilf Kinder, die alle die Abstammung ihres Blutes an sich tragen, nur Eleazer nicht, der weder seinen angeblichen Geschwistern, noch diese ihm glichen. Thomas Williams wie seine Frau waren katholische Christen und alle ihre Kinder sind nach empfangener Taufe in das Kirchenregister eingetragen, nur Eleazer’s Name fehlt. Auch wurde derselbe in die Schule nach Long Meadows, im Staate Massachusets, geschickt und dort der Sorgfalt des Geistlichen Ely anvertraut. Aus den Büchern dieses Geistlichen geht hervor, daß für Eleazer Williams halbjährlich mit großer Pünktlichkeit das Schulgeld bezahlt worden ist, und daß sein angeblicher Vater Thomas Williams diese Gelder nicht hergab, steht außer Zweifel, da ihm hierzu die Mittel fehlten, auch seine andern Kinder nicht eine gleiche Erziehung genossen. Endlich haben sowohl Thomas Williams wie seine noch lebende Frau, also die angebliche Mutter Eleazer’s, eine hochbetagte Frau, zu verschiedenen Malen erklärt, daß Eleazer nur ihr Pflegekind sei; doch waren selbst Eleazer’s Bemühungen bis jetzt vergebens, seine Mutter dahin zu bringen, daß sie bestimmt erkläre, wer ihn (Eleazer) ihr zur Pflege übergeben. Einiges Licht ist allerdings in dieses Geheimniß gedrungen und zwar durch die Aussage eines Sterbenden. Es war dies ein Franzose, Namens Belanger, der im Jahre 1848 in New-Orleans starb und auf seinem Todtenbette das Bekenntniß ablegte, daß er derjenige sei, der den Dauphin nach Amerika geschafft und ihn unter die Indianer im nördlichen Theile des Staates New-York gebracht habe. Nun ist aber geschichtlich erwiesen, daß am 31. Mai 1795 ein gewisser „Bellanger“, ein Maler, den Dienst im Gefängnisse des Dauphin hatte, länger mit ihm sprach und eine Zeichnung des Prinzen machte. Sollte sich dieser nicht, unter Vorwissen des Convents, heimlich mit dem Prinzen entfernt haben? Eben so wahr ist es, daß im Jahre 1818 der damalige französische Geschäftsträger Genet, der sich in einer Gesellschaft im Hause des Dr. Hosack in New-York befand, in welcher auch zugleich mehrere angesehene Männer, und unter diesen der Graf Jean d’Angeley, zugegen waren, bestimmt erklärte: „Meine Herren, der Dauphin von Frankreich ist nicht todt, sondern nach Amerika geschafft worden.“ Ueber diesen interessanten Gegenstand wurde noch weiter gesprochen, wobei Genet unter Anderem gegen die Gesellschaft äußerte, er glaube, der Dauphin befinde sich im westlichen Theile von New-York, und Le Ray de Chaumont wisse Alles, was ihn betreffe, am Besten. Dieser Le Ray de Chaumont war 1794, 95 oder 96 nach Amerika gekommen, hatte sich dort angekauft und immer nicht weit von dem Orte gelebt, wo Williams erzogen wurde. Erst nach der Julirevolution im Jahre 1832 kehrte er nach Frankreich zurück. Er, wie noch ein anderer Franzose, der Oberst De Fervier von der Leibgarde Ludwig’s XVI., welcher, mit einer Indianerin verheirathet, unter den Indianern in Oneida lebte, wo auch [161] Williams einen großen Theil seines Lebens zubrachte, scheinen den Letzteren gewissermaßen überwacht zu haben.

An diese Thatsachen reihen sich noch andere, nicht minder wichtige Umstände, unter denen der eine besondere Beachtung verdient, daß Louis Philipp als Herzog von Orleans, begleitet von seinen Brüdern, in den neunziger Jahren bei den Indianern im westlichen New-York, so wie auch in New-Orleans, in der Nähe des eben erwähnten Belanger, waren. Ferner, daß Eleazer Williams bis zur Stunde über dem linken Auge und auf der rechten Seite der Nase die Spuren einer Mißhandlung an sich trägt, die er von seinem grausamen Kerkermeister, dem Schuhflicker Simon, zu erdulden hatte; auch sind seine Kniee ganz mit skrophulösen Narben bedeckt, und es ist Thatsache, daß der Dauphin hauptsächlich an dieser Krankheit litt. Dann ist zu erwähnen, daß Schachteln mit Kleidern und Medaillen von Ludwig XVI. und Maria Antoinette bei dem Kinde zurückgelassen wurden, von denen eine, so wie ein Kleid der unglücklichen Königin sich noch im Besitze Williams’ befinden.

Der Aehnlichkeit Eleazer Williams mit den bekannten Familienzügen der Bourbonen – und das Portrait des Indianer-Missionärs sieht dem Ludwig’s XVIII. auf’s Haar ähnlich – ist schon erwähnt, doch wird eine genauere Beschreibung seiner Persönlichkeit für die Leser gewiß von Interesse sein. Sein Teint zeigt uns die Farbe, wie sie bei Jemandem zu sein pflegt, der lange im Freien gelebt hat, und er gilt deshalb für einen Halbindianer. Aber seine Züge sind entschieden die eines Europäers, sie sind mehr breit, und ganz charakteristisch sind die vollen, hervorragenden, österreichischen Lippen. Jeder Kundige weiß, daß solche niemals bei den Eingeborenen, und selbst sehr selten bei den Amerikanern gefunden werden. Sein Kopf ist wohlgebildet und sitzt stolz auf den Schultern. Seine Augen sind dunkel, aber nicht schwarz. Sein Haar kann schwarz genannt werden, ist dicht und glänzend, aber mit Grau gemischt. Seine Augenbrauen sind voll, von derselben Farbe – am linken findet sich eine Narbe. Sein Bart ist stark, sein Nase gebogen, die Nasenlöcher sind weit und scharfgeschnitten. Sein Temperament ist heiter; er hat etwas sehr Lebendiges in seinen Manieren, liebt gute Kost und neigt zur Wohlbeleibtheit, wie dies in der bourbonischen Familie gewöhnlich ist.

Sprechen nun alle diese Thatsachen und äußeren Erscheinungen dafür, den jetzt 68jährigen Eleazer Williams für Ludwig XVII. zu halten, so wird man in diesem Glauben noch durch ein wichtiges Ereigniß bestärkt, das sich im October 1841 zutrug, und das eigentlich die Hauptveranlassung war, den bis dahin mit seiner Abstammung unbekannten Williams zu der Ueberzeugung zu bringen, daß er wirklich der sei, für den ihn dunkle, unbestimmte Gerüchte ausgaben. Im genannten Jahre, im October, besuchte nämlich der Prinz von Joinville die Vereinigten Staaten und stellte im Staate New-York sorgfältige Nachforschungen nach dem Geistlichen Eleazer Williams an. Am 18. October traf der Prinz in dem am Michigan-See belegenen Hafen von Mackinac mit demselben Dampfschiffe ein, auf welchem Williams, der dasselbe erwartet hatte, nach Green-Bay fahren wollte. Der Prinz machte gleich nach der Ankunft des Dampfbootes mit seiner Gesellschaft einen kurzen Ausflug nach einer Berggegend und während seiner Abwesenheit theilte der Kapitain des Schiffes, Mr. Shook, Williams mit, daß ihn der Prinz während der Fahrt von Buffalo her zwei bis dreimal nach einem Herrn Williams gefragt habe, der Missionär unter den Indianern in Green-Bay wäre. Der Kapitain bemerkte, nur er (Williams) könne der sein, den der Prinz suche, und obgleich Williams dies nicht für wahrscheinlich hielt, da er den Prinzen gar nicht kenne, so war doch der Letztere kaum zurückgekehrt, als ihm Williams von dem Kapitän vorgestellt wurde. Beim Anblicke des Missionärs verrieth der Prinz Ueberraschung und Verwunderung, dann ergriff er Williams Hände, drückte sie lebhaft und sprach wiederholt seine große Freude aus, daß ihn sein gutes Glück mit Jenem zusammengeführt. Williams befand sich nun drei Tage in der Gesellschaft des Prinzen, der sich mit ihm ausschließlich über die erste französische Revolution und über die wichtigen Dienste unterhielt, die Ludwig XVI. den Nordamerikanern in ihrem Kampfe gegen England geleistet. Es schien, als wollte der Prinz den Missionär durch diese Unterhaltung gleichsam auf die wichtige Enthüllung vorbereiten, die er ihm am nächsten Tage, 19. October, als kaum das Dampfschiff gelandet war, machte. Der Prinz von Joinville offenbarte nämlich dem erstaunten Eleazer Williams, daß er der Sohn Ludwig’s XVI. sei und legte ihm zugleich eine Urkunde vor mit der Aufforderung, dieselbe zu unterzeichnen und damit allen Ansprüchen auf den Thron von Frankreich gegen Zusicherung eines glänzenden Auskommens zu entsagen. Der Prinz ließ den tieferschütterten Williams zehn bis funfzehn Minuten allein, damit er sich sammeln könne, und als er, zu ihm zurückgekehrt, seine Aufforderung wiederholte, gab der Missionär dieselbe Antwort, die Ludwig XVIII. im Jahre 1802 Napoleon ertheilte: „Obgleich arm, elend und verbannt, kann ich doch meine Ehre nicht opfern!“

Am folgenden Tage, 20. October, verabschiedete sich der Prinz auf die wohlwollendste Weise von Williams und kehrte nach New-York zurück. Ueber diese hochwichtige Zusammenkunft hat sich Williams, der auf das Entschiedenste erklärt hat, daß er niemals auf den Thron Anspruch machen werde, in seinem Tagebuche ausführlich ausgelassen, auch ist es erwiesen, daß nach der Rückkehr des Prinzen nach Frankreich Ludwig Philipp eigenhändig an Williams geschrieben hat.

Alle diese Thatsachen, die hier aufgeführt wurden, um die Identität des Indianer-Missionärs Eleazer Williams mit Ludwig XVII. darzuthun, sind ausführlich in einer so eben in Dessau erschienenen Broschüre behandelt, die indessen nur die deutsche Uebersetzung eines größeren Aufsatzes ist, der im Februarheft von Putnam’s Monthly Magazine of American Literature, Science and Art mitgetheilt wird. Der Verfasser dieses Aufsatzes ist der oben erwähnte Geistliche Hanson, der keine Mühe scheut, diese wunderbare Geschichte vollständig zu enthüllen, mit Eleazer Williams im engsten Verkehr steht und mit seiner Genehmigung jenen Aufsatz veröffentlicht, auch den Prinzen von Joinville als Gentleman gleichsam aufgefordert hat, vor der Welt Zeugniß abzulegen über das, was er in Green-Bay mit Eleazer Williams verhandelte. Es ist demselben bereits geglückt, abermals einige „neue und wichtige Thatsachen“ aufzufinden und er wird dieselben in einem der nächsten Hefte des genannten amerikanischen Magazins mittheilen.