MKL1888:Zeuner

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Zeuner“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 889
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Zeuner. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 889. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Zeuner (Version vom 11.04.2021)

[889] Zeuner, Gustav, Physiker, geb. 30. Nov. 1828 zu Chemnitz, studierte 1848–51 Berg- und Hüttenwesen in Freiberg, lehrte nach längerm Aufenthalt in Paris Mechanik an der Gewerbeschule in Chemnitz und an der Bergakademie in Freiberg und beteiligte sich an Weisbachs markscheiderischen Arbeiten und hydraulischen Untersuchungen. 1855 als Professor der Mechanik und theoretischen Maschinenlehre an das Polytechnikum in Zürich berufen, führte er 1859–1868 (bis 1865 in Stellvertretung) die Direktion der Anstalt und erzielte einen glänzenden Aufschwung derselben. Die Erfolge seiner Lehrthätigkeit und seine wissenschaftlichen Arbeiten, von denen besonders hervorzuheben sind: „Die Schiebersteuerungen mit besonderer Berücksichtigung der Lokomotivsteuerungen“ (Freiberg 1858; 5. Aufl., Leipz. 1888; auch in franz. und engl. Übersetzung) und „Die Grundzüge der mechanischen Wärmetheorie“ (das. 1860, 3. Aufl. u. d. T.: „Technische Thermodynamik“, 1887 ff.; franz., Par. 1869), verschafften ihm 1871 eine Berufung als Direktor und Professor der Mechanik und Bergmaschinenlehre an die Bergakademie Freiberg. Hier führte er mit glücklichem Erfolg eine völlige Umgestaltung der Akademie bis 1875 durch, ging jedoch bereits 1873 als Direktor des Polytechnikums nach Dresden und vollendete dort die schon angebahnte Ausgestaltung des Instituts zu einer vollkommenen Hochschule. Er schrieb ferner: „Über das Wanken der Lokomotiven“ (Zür. 1861); „Das Lokomotivenblasrohr. Experimentelle und theoretische Untersuchungen über die Zugerzeugung durch Dampfstrahlen u. über die saugende Wirkung der Flüssigkeitsstrahlen überhaupt“ (Leipz. 1863); „Abhandlungen aus der mathematischen Statistik“ (das. 1869). Mit Königsberger in Wien gab Z. das „Repertorium der litterarischen Arbeiten aus dem Gebiet der reinen und angewandten Mathematik“ (Leipz. 1876–77, nicht fortgesetzt) heraus, und bis 1857 redigierte er den von ihm mit Weisbach und Bornemann 1853 gegründeten „Zivilingenieur“.