Melpomene/Band 2/040 Bei dem Grabe einer Frau, die geduldig litt und starb

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aus: Melpomene
Seite: Band 2, S. 120–121
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40. Bei dem Grabe einer Frau, die geduldig litt und starb.

Melod. VIII.

1. Endlich ruht von ihren Schmerzen
Unsre Schwester hier im Grab,
Doch sie litt mit sanftem Herzen,
Was ihr Gott zu leiden gab.

2. Sie erhob die dürren Hände
Oft voll Sehnsucht nach dem Tod,
Daß er ihre Leiden ende,
Und sie rette aus der Noth.

3. Immer blieb sie Gott ergeben
Voll von christlicher Geduld,
Und gerichtet war ihr Streben
Nur nach Gottes Vaterhuld.

4. Endlich hatte Gott erbarmen
Mit der sanften Dulderin;
Sie entschlief in Todes Armen,
Voll der Hoffnung reinem Sinn.
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5. Wer, wie sie, in Freud und Schmerzen
Immer Gott ergeben ist,
Der empfindet Ruh im Herzen,
Lebt und stirbt als wahrer Christ.

6. Lebet also fromm, und strebet
Immer nach dem höchsten Ziel,
Und ein sanfter Tod erhebet
Euch zum höchsten Lustgefühl.