RE:Albanus lacus

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Kratersee im Albanergebirge, 294 m über Meer, mit Tunnel reguliert
Band I,1 (1893) S. 1308 (IA)–1309 (IA)
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Albanus lacus (jetzt Lago di Castello oder Lago Albano), Kratersee im Albanergebirge, 294 m. über dem Meer, 3½ Km. lang, 2 Km. breit. Die Tiefe beträgt jetzt ca. 100 m., im Altertum war sie grösser, bis, der Sage nach im J. 398/397 v. Chr., durch einen Emissar der Seespiegel auf die angegebene Höhe fixiert wurde (Liv. V 15–19. Dionys. XII 11–16. Cic. de div. I 100. Val. Max. I 6, 3. Plut. Cam. 3. Zonar. VII 21). Dieser Emissar, welcher noch jetzt functioniert, durchbricht in einer Länge von ca. 1800 m. die nordwestliche Wand des Kraters; die Höhe des Tunnels beträgt 1,80–2 m., die Breite etwa 1,20 m. Vor der Auslassöffnung des Sees liegt eine Schleusenkammer aus Peperinquadern. [1309] Die Mündung in die Campagna liegt bei dem Le Mole genannten Orte unweit Castel Savello. Der weitere, vor allem auch zur Bewässerung [1310] der Campagna dienende (Cic. de div. II 69) Lauf heisst rivus Albanus (s. d.). Die Wände des Albanersees waren im Altertum mit [1309] Wald bedeckt (lacus in nemore Albano, Liv. V 15); in der Kaiserzeit waren hier viele Villen vornehmer Römer, von denen noch zahlreiche Reste vorhanden sind. Reste eines Consulargrabes (mit den sechs Fasces) finden sich oberhalb des Klosters Palazzuolo. Über den Emissar vgl. Piranesi Descrizione del’ emissario del lago Albano, Roma 1762 fol. Gell Topogr. of Rome 22–29. Nibby Dintorni I 98–105. Abeken Mittelitalien 178–180.

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