RE:Anthedon 6

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Pflanze
Band I,2 (1894) S. 2361 (IA)–2362 (IA)
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6) Ἀνθηδών kommt als botanischer Begriff (das Wort konnte nämlich auch ‚Biene‘ bedeuten = ἀνθρηδών, ἀνθρήνη) verhältnismässig selten vor. Aus Theophrast (h. pl. III 12, 5 vgl. mit Plin. n. h. XV 84) ersehen wir soviel, dass ein γένος μεσπίλης so genannt wurde, also entweder eine im Süden wachsende Mispel-, oder eine Weiss- oder Hagedornart (Mespilus L., insbes. M. tanacetifolia Moir., vgl. Billerbeck Fl. cl. 130, und Crataegus L., bes. Cr. azarolus L., Azarol-Weissdorn, welsche Mispel, sind einander nah verwandt, vgl. Koch Bäume u. Sträucher d. a. Gr. 189. Leunis Synops. II. Teil³ II § 446, 1. 2).Murr (Die geogr. u. myth. Namen d. altgr. Welt in ihrer Verw. f. ant. Pflanzengeogr. I 17) vermutet, dass unter d. Crataegus tanacetifolia Pers. zu verstehen sei, der griechische Hagedorn, von dem vielleicht auch die Stadt Anthedon in Boiotien (Nr. 2) ihren Namen [2362] führte; anders Pape-Benseler, der mit Hinweis auf Ael. n. an. XV 1 ‚Bieneburg‘ übersetzt.