Seite:Geheimnisse eines wirtembergischen Staatsmannes.djvu/18

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Johann Friedrich war ein merkwürdiges Beyspiel von Trägheit und Unentschlossenheit, und in der Hand seiner Räthe das Werkzeug ihrer Herrschsucht und ihres Geizes. Es floß durch ihre schlechte Wirthschaft eine ungeheure Schuldenlast zusammen, daß Ansehen des Herrn und des Staates sank mit jedem Tage tiefer, und so konnte er es in seinem kraftlosen Zustande, und bey dem Geiste der Feigheit, der ihn und seine Kollegien charakterisirte, nicht verhindern, daß sich bey dem Ausbruche des dreysigjährigen Krieges, 8000 Mann Kaiserliche ins Land legten, die Unterthanen feindlich behandelten, und ihnen das Mark aus den Beinen sogen.

Aber das war nur ein kleiner Anfang des größern Jammers, den dieser Krieg unter der Regierung Eberhards III. über Wirtemberg herbeyführte. Katholische Priester nahmen die Klöster und Kirchen in Besitz, der Kaiser verschenkte mehrere Aemter an seine Generäle und Räthe, viele Dörfer