Seite:11 Fortsetzung der Merckwürdigen Nachricht.jpg

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Fürst seine Residence gehabt; solte uns selbiges zur Wohnung übergeben werden, so könnte immer nach und nach zu einer algemeinen Schule Anstalt gemacht werden. Jedoch sind wir anitzo von allen Mitteln dermassen entblösset, daß wir mit grossen Verlangen auff die Ankunfft der andern Europæischen Schiffe warten. Ich bitte, man wolle uns von dannen die besten Autores von allen Philosophischen Disciplinen übersenden, sonderlich was die Mathesin anlanget, darinnen diese Heyden, wie wir nach und nach anmercken, zum theil wohl geübet sind. Man wird zwar solchen Leuten nicht eben die unnützen Grillen der gemeinen Philosophie suchen bekand zu machen, sondern selbige Disciplinen nur uns eine Gelegenheit seyn lassen, daß wir etwann nachmahls auff eine erbauliche weise dasjenige, was da einigen Nutzen hat, ihnen beybringen könnten, umb zu versuchen, ob nicht solcher gestalt denen neugierigen Heyden zugleich die Principia Religionis Christianæ könnten beygebracht werden: Wie denn die Theologie bey solchen Anstalten unsere meiste Handlung seyn würde. Gewiß solte man es so weit bringen, so würde es in der gantzen Malabarischen Heydenschafft alhier eine Regung machen, wie denn dergleichen anitzo schon beginnet anzufangen. Ich bitte, daß man uns auch gute Bücher von der Kirchen-Historie, von aller Welt Religionen, sonderlich von Mahometanern, mit welchen wir viel zu thun haben, desgleichen auch von dem Leben der Wiedergebohrnen, und andere vom Wahren-Christenthum handlende Bücher überschicken wolle. Da sich denn schon einige Gottliebende Freunde finden werden, die etwas dazu contribuiren. Die Erndte alhier ist groß, aber der treuen Arbeiter wenig: dahero bitten wir alle gläubige Kinder GOttes ihres Orts, daß sie uns mit bitten und flehen täglich helffen möchten arbeiten. An Ihro Königl. Majestät zu Dennemarck habe ich ein Buch geschicket und dediciret, darinnen die Erlernung der Malabarischen Sprache Grammatice gantz deutlich gezeiget worden. Könnte dieses in Copenhagen abgeschrieben und vermittelst des Herren D. Lütckens den lieben Freunden zugeschicket werden, so würde es mir sehr lieb seyn, sintemahl es von mir nicht geschehen können; Wie ich denn nicht einmahl ein Exemplar davon behalten habe, sondern bey Ermangelung der Zeit zum Abschreiben, so wie es geschrieben, überschicken müssen. Es findet sich dabey auch ein Vocabularium