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Des keisirs sweistir leit virtreib,
Dem waz er gar czu swer.
Dar vmb gink der keiser
Gein im vs ganczim neit.

5
Do streit der konig mit deme keisir einen strit.

Leidir der koning wart vmb geslagin.
Er wart gegin Welrad widir iagin.
Der kreiz gink in daz rich.
Der herczog macht sich einem einsidel glich.

10
Er sprach: ich wil liber in dy wustunge gen,

Wan sich ein koning vnd ich mit vientin iagin.
Darvmb er wonit in dem walde.
Er grub mid den einsideln balde
Mit einer houwin steticlichin.

15
Nach sibin iaren den koning rich[1]

Mit einem langin bart
Gienk vor des kaisirs rat.
Er begunde vf den kaisir clagin
Vnd sprach: furste, geruch mir czu sagin,

20
Er habt mir myn wip czu vnrechte genomen.

Si ist noch in sinem hof mid fromen.
Der keisir spottete der red.
Wez der munik iach, der kaiser lachit.
Der munich begunde sprechin:

25
Wil er daz mit sinem swert rechin?

Di furstin des konigis nit kantin.
Si antwurtin im doch czu hantin:
Sint du kegin dem keiser so tarst redin,
So must du es mit dem swert bewerin.

30
Der monich nam der rede ein tag.

Der keiser furt sin verrater gein im trag.
Der verrater gink singin in den creiz.
Er hatte kein trachtunge vf den greiz.
Der mvnich ein kamfp swert hilt.

35
Er teilte den verretir mit einandir sin schilt.

Der keisir rufte dem konige in sinen hof.

  1. ? der.
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Dalimils Chronik von Böhmen. Stuttgart 1859, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:1859_Dalimils_Chronik_von_B%C3%B6hmen.djvu/069&oldid=- (Version vom 15.8.2018)