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Sin brudir muste muselsuchtig werdin.
Er geslecht al czu mal
Hatte boze suchte an czal.
Er etlich tobint alle iar.

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[31.] Du sant Wenczlab waz virvarn gar,

Boleslab sin brudir herczog waz.
Der keisir nam rach des selbin iars.
Vmb sant Wenczlabin
Gink er vf herczogin Boleslabin.

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Boleslab begunde im hin kegin gen,

Abir vor sundin mochte ez im nit wol gen.
Der keisir dy Bemin in einem strid obir want.
Du macht ir dintshaftig daz lant.
Er gebot dem herczogin an sin hof

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Czu dem fewer haldin den topff.

Daz solde sin ampt sin gwesin.
Do mid wer er genesin.

Die zceichin sent Wenczlabs czukunft
Sullin der hir werdin kunt.

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Got wolde sente Wenczlabs ere merin.

Durch en teid er groz zceichin vf erdin.
Daz sach Boleslab wol,
Daz nimant widir got mak noch sol.
Er wart an sent Wenczlabs selikeit gloubin.

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Er hiez en gen Proge furen tougen

Vnd in sent Wenczlabs kirchin begrabin.
Du si den heiligin czu Prage woldin tragin,
An zcwen stetin mochtin si in nit rurin.
Czwey wazzir an pruk vnde sif sy obir furin.

30
Dy gevangin in einem kerchir sach man ledig varin

Vnd alle sin wundin geheilt warn.
Nach saen si eine wundin, als si new wer,
Dy der vnguticher het getan sinem brudir,
Vnd mit dem zceichin zcach er sin.

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Daz or waz ouch nit da by,

Daz er im het abgeslagin.

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Dalimils Chronik von Böhmen. Stuttgart 1859, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:1859_Dalimils_Chronik_von_B%C3%B6hmen.djvu/081&oldid=- (Version vom 6.11.2018)