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Ein romischin er erwelt
Vnd zcu Miszin der selbe helt
Er krigt er dy markrafschaft,
Dar nach er in gotis kraft

5
Begunt got zcu dinen

Vnd manigerley gots dinst verbringin.
Er stift clostir allirley.
Er hort messe vel vnd sprach da by
Sin gebet mit andacht,

10
Er sang dy tagwiz al tag,

Als ein pfaf.
Bi der ru waz er ni af.
Er waz treg an sinem ampt.
Daz in daz virdrist, waz bekant.

15
Dez begunde er allir minest

Trachtin ein iclich vrist.
Ez ist der furstin ampt mit wiczin,
An dem gericht si suln siczin
Vnd horin der weisin clage

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En iclich wil bi dem tage.

Er saz den weisin zcu gerichte nit.
Mit im waz nit daz wor licht.
Er andir gab der iungfrow erbe.
Daz ist ouch der sele sterbe.

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Wyttwem, weisin zcu im schrien.

Der witibin tochtir fur in knibtin.
Er sach daz vnd gink fuder
Vnd er wynkte, als ein rudir,
Einem edeln mit der hant,

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Di sach czu richtin alzcuhant.

Di edeln also richtin
Di weise vnd tichte,
Daz si zcum mugst daz erb
Mit irn worten herb

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Erteiltin in selbir.

[96.] Do daz der konig gewar
Vnd des vnrechtin gestait,
Got virhengt vil drat

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Dalimils Chronik von Böhmen. Stuttgart 1859, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:1859_Dalimils_Chronik_von_B%C3%B6hmen.djvu/216&oldid=- (Version vom 15.8.2018)