Seite:Aachener Stadtrechnungen aus dem XIV. Jahrhundert.djvu/16

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Für Aufstellung der monatlichen Rechnung wurden verausgabt 4 M. 9 S., Kosten auf der Leufe[1] der Bürgermeister betrugen jeden Monat 17 M. 8 S., und die beiden Rentmeister Mathis und Rickolff Colyn hatten neben ihrem Jahrgehalt noch für jede Rechnung 2 M. Jeder der beiden Pfeifer und Trompeter bezog jährlich an Sold 25 M., Gerard Moelneir „van synen jairloin der Bancklocken“ (der Armen Sünder-Glocke, die geläutet ward, wenn eine Hinrichtung stattfand) 5 M., Meister Bredelene der „uhrclockmeister“ an Jahreslohn 100 M., die beiden Förster jeder 40 M., Meister Niklas der Arzt wird 1344 mit hundert, ein cirordicus, Chyrurg, mit 50 M. jährlich besoldet. Höher besoldet waren die beiden Rentmeister, deren jeder jährlich 200 M. bezog, das Jahrgehalt der beiden Bürgermeister betrug während des ganzen Jahrhunderts nur 100 M. für jeden.[2] Ihr Amt war ein Ehrenamt und dauerte nur ein Jahr, nach Verlauf desselben waren sie das folg. Jahr abgestandene Bürgermeister und konnten danach wieder gewählt werden. Alle Ausgaben im Amte und Interesse der Stadt wurden ihnen ersetzt; die Reisen machten sie zu Pferde, die Pferde wurden von der Stadt angeschafft und unterhalten, bald sechs bald acht an der Zahl, in mehreren Rechnungen sind jedem Bürgermeister für Futterkosten 150 M. ausgeworfen, außerdem werden gezahlt: „Meyster Johanne, deme Huyffsmede van der steede perden zu besloin (beschlagen), ind meister Kunen 28 M. It. meister Theis, deme fedeleir (Sattler), van seedelen, zoemen, halteren, gegoerden (Gurten) ind mencherley gereyde zu der steede perden 80 M.“ Reichten die städtischen Pferde zu einer Reise nicht aus, dann wurden Miethpferde „Hurperde“ hinzugenommen. Der Preis eines Pferdes war damals wie heute sehr schwankend je nach dem Werthe; so heißt es 1385 in zwei auf einanderfolgenden Posten: „It. umb eyn gra (grau) pert 25 gulden, valent (machen) 91 M. 8 S.“ und „It. umb eyn swarze pert 14 gulden, valent 51 M. 4 S. Neben der festen Besoldung und Kleidung für den


  1. Leuf hieß der Versammlungssaal einer Genossenschaft. Eine jede Zunft besaß ihre Leuf.
  2. Das Gehalt der Bürgermeister wird zuerst erwähnt 1349. In den frühern Jahrgängen 1338, 44 und 46 werden Ausgaben für die Kleider der Bürgermeister aufgeführt; solche Posten finden sich in den spätern, wo des Gehaltes Erwähnung geschieht, nicht mehr