Seite:Adler - Die berühmten Frauen der französischen Revolution - 212.jpg

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wie es euch beliebt, aber ihr werdet nichts von mir erfahren, da ich nichts darauf bezügliches weiss!“ – „Du weisst aber, wo deine Frau ihre Papiere aufgehoben hat?“ fragte der Unhold weiter. Das Mädchen dachte, nichts Böses zu sagen und gestand, dass Madame Bouquey vor ihrer Verhaftung die Kassette in den Abtritt geworfen habe. Ihrer Auffindung verdanken wir die Kenntnis der interessanten oben genannten Schriftstücke. Von da an stürzten alle Hoffnungen Madame Bouqueys zusammen. Todesangst zerriss ihr Herz. Bloss sieben Tage vor dem Sturz Robespierre’s wurde Madame Bouquey unter riesigem Zulauf vor das Militärgericht in Bordeaux gebracht. Die Verhandlungen dauerten nicht lange. Für alle wurde Todesstrafe erkannt. Die Todesstrafe für Guadet’s Vater, der seinem Sohn in seinem Hause eine Zufluchtstätte geboten hatte, ebenso für die Schwester des Greises und für seinen andern Sohn. Die Todesstrafe für Madame Bouquey, ihren Mann und ihren alten Vater. Beim Verhör schrie sie: „Ihr vom Blut berauschten Scheusale, wenn die Menschlichkeit, wenn die Bande des Blutes Verbrechen sind, so verdienen wir alle den Tod.“

Alle schritten würdig und gelassen zum Richtplatz. Madame Bouquey stieg mit einer ergebenen Festigkeit auf das Schafott, nachdem ihr der Scharfrichter den traurigen Vorzug eingeräumt hatte, die ihren zu überleben, „um ihrem Mann den Schmerz zu ersparen, vor seinen Augen das Blut seiner Frau vergossen zu sehen.“

So starb diese grossmütige Frau, hingemetzelt mit den Ihrigen, ohne durch ihre Aufopferung auch nur einen ihrer Freunde retten zu können.

Als die drei Flüchtlinge die Verhaftung der Madame Bouquey, der Familie Guadet und die Salle’s erfuhren, verliessen sie die Bodenkammer von Froquart und flüchteten in die Ebene von Castillon. Vor ihrer Flucht schrieben sie „Nachdem die Freiheit rettungslos verloren ist, die Prinzipien der Moral mit Füssen getreten werden … haben wir