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Distrikt Ahizan: Tarontz, Unter-Darontz, Karasson, Ober-Karasson, Schen, Kharith, Klup, Taghik, Palassor-Khatschougontz, Dzigou, Antentz, Kamaghiel, Surp-Katsch von Kkizan, Di, Nor-Schen, Yeghondz, Anabad, Broschentz-Tars, Mautentz, Mamtentz, Gassar, Hagir, Khorklotz, Nan, Hodzs, Gadinag, Baghsar, Li, Hudjuk,

Distrikt Spagerd: Ober-Horuk, Unter-Horuk, Djandjuan, Unter-Godentz, Ober-Godentz, Rerpan, Oghant, Sevkar, Paghentz, Suar, Tagh, Kaghiß, Dantizz, Sosson, Hargine, Talora, Badrantz, Hujb, Khuth, Sort, Paght, Saghantz, Arentschik, Duaghs, Geran, Taschd, Mad, Dzemen.

6. In dem Distrikt Ober-Gargar wurden folgende 5 Klöster von Surp-Asdvadzadzin, von Klentzorud, von Surp-Yeraschkhavor, von Dzegor und von Zempad geplündert. Zwei Priester an der Kirche von Heghekiß wurden getötet. Dem Abt Sarkiß, Oberer des Klosters von Dzerkor, wurden die Augen ausgestochen. Der Priester der Kirche des Dorfes Aleß und die Einwohner folgender zehn Dörfer wurden gezwungen, den Islam anzunehmen: Arschon, Tatzon, Yeghekiß, Pergri, Aleß, Harbentz, Hugurtzu, Gor, Voriz, Khentzorud.

7. In dem Distrikt Mamrdok wurden die armenischen Kirchen geplündert und zerstört oder in Moscheen verwandelt. Die Mehrzahl der christlichen Bevölkerung gezwungen, den Islam anzunehmen, nämlich die Einwohner folgender 17 Dörfer: Ov, Segh, Perganto, Abarank, Kedantz, Huvendantz, Dnantz, Millhoti, Chenaghpur, Mont, Gughentz, Honiß, Horond, Paramonß, Hagonß, Garna, Bargantz.

Ebenso wurden die Klöster Surp-Khatsch von Abarank, Surp-Khatjch von Tegh und von Deuruchk in Moscheen verwandelt.

8. In der Stadt Segherd, wo das Massacre vom 3. bis zum 16. November stattfand, wurde die Kirche, das Bischofshaus und die Schule, deren Thüren eingesprengt wurden, geplündert. Der Archimand. Theotorus, Metropolitan ad interim, wurde sehr schwer verwundet und sein Diener ermordet. In derselben Stadt wurde auch ein Priester umgebracht und mehrere Frauen und junge Mädchen geschändet. Ein Teil der Bevölkerung sah sich gezwungen, den Islam anzunehmen.

ö. In dem Sandjak Musch wurde die Kirche des Dorfes Kergerd geplündert. Die Muhammedaner bemächtigten sich des Gefäßes, welches das heilige Oel enthält, und bedienten sich seines Inhalts, um ihre Gewehre und Säbel zu putzen. In den einsamen Thälern der Umgegend von Musch fand man Kinder von zartem Alter, welche die Spuren ihrer Familien verloren hatten und zurückblieben, während die Einwohner entflohen, um dem Tode zu entrinnen. Mehrere Frauen der Dörfer Kheybian und Adelponnar wurden weggeschleppt.

10. Der Priester Der-Bartan von Bitlis wurde bei dem Dorf Nazik (Distrikt Alhlat) getötet.

11. Die Einwohner der Dörfer Gernos, Daler, Tarepnis, Duzmalan, Kupar, Tchamjch, Distrikt Gindj, die dem Massacre entronnen waren, wurden gezwungen, den Islam anzunehmen.

12. Im Distrikt Djabagh-Tschur wurden alle christlichen Einwohner der Dörfer Tscheflik, Madrik, Sinfor, Kochern, ebenso die Dörfer Petschar, Titsch, Norschen, Murdarik, Anti, Mighuk, zu Nahie Petschar gehörig, zwangsweise konvertiert, ebenso ihre Priester. Die Kirchen dieser Dörfer dienen thatsächlich als

Empfohlene Zitierweise:
Johannes Lepsius: Armenien und Europa. Eine Anklageschrift. Verlag der Akademischen Buchhandlung W. Faber & Co., Berlin-Westend 1897, Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Armenien_und_Europa._Eine_Anklageschrift.pdf/205&oldid=- (Version vom 31.7.2018)