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wo sie dann im Wasser leben, sich begatten und Eier legen. Bei der Begattung wickelt sich das Männchen mit seinem Hinterende mehrmals spiralförmig um das Hinterende des Weibchens und bleibt längere Zeit in dieser Position. Die Eier werden nicht einzeln abgelegt, sondern sie sind durch eine schleimige Masse, die später erhärtet, zu einer Schnur verbunden, die sich spiralig eng zusammenwickelt und so einen dickeren rundlichen Klumpen darstellt, den man wieder auseinander wickeln kann. Die Gesammtmenge der gelegten Eierschnüre beträgt bei manchen grossen Weibchen über acht Fuss[1] und liegt auf dem Boden im Wasser oder an Pflanzenstengeln u. s. w.

Geographische Verbreitung und Artenzahl. Die Gordien kommen, da es Parasiten der Insecten überhaupt sind, überall in der ganzen Welt mit diesen vor. Diesing zählt in seinem Systema Helminthum 118 Species, die er aber fast nur nach den Wirthen, in welchen sie angetroffen wurden, unterschied, welche aber nach von Siebold[2] als sehr fragliche Species zu betrachten sind, und Diesing hat später in seiner Revision der Nematoden[3] den grössten Theil seiner früheren Species eingezogen und die vorhandenen genauer characterisirt, so dass gegenwärtig im Ganzen nur elf Arten mit Sicherheit angenommen werden.


Genus. Gordius Linné. Saitenwurm.

Linné, systema naturae, edit. XII. I. II. pag. 1075.

Character der Familie.


Gordius subbifurcus v. Siebold.
(Taf. III. Fig. 2 (♂), 4 (♁).)

Von Siebold, Stettin, entom. Zeit. Jahrg. IX. pag. 296.

Diesing, syst. Helminth. vol. II. pag. 90.

Meissner, Beiträge zur Anat. u. Physiol. der Gordiaceen (Zeitschrift für wiss. Zool. Bd. VII. Heft 1 u. 2. pag. 59. Taf. III. bis VI.). Ebendaselbst Zusatz von von Siebold, pag. 143.

Gordius tolosanus, Dujardin, Annales des sciences naturelles, Tom. XVIII. 2 sér. pag. 146. – Diesing, syst. Helminth. vol. II. pag. 106.

Characteristik. Bräunlich, nach vorn zu allmählich und deutlich verjüngt. Kopf fortlaufend, allmählich unsichtbar werdend, etwas abgestutzt. Schwanzende des Männchens (Taf. III. Fig. 2) unten gabelig gekrümmt; die Geschlechtsöffnung am Bauche in der Gabel befindlich, vor der Oeffnung kleine Dornen im Bogen in mehreren Reihen stehend. Schwanzende des Weibchens (Taf. III. Fig. 4) schief abgerundet, durch


  1. Charvet, annales des sciences naturelles II. sér. Tom. 18. pag. 148.
  2. Stettiner entom. Zeit. Jahrg. XV. pag. 104.
  3. Sitzungsberichte der kais. Academie der Wissenschaften zu Wien, mathematisch naturwiss. Classe, Tom. 42. pag. 595.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Assmuss: Die Parasiten der Honigbiene und die durch dieselben bedingten Krankheiten dieses Insects. Ernst Schotte & Co., Berlin 1865, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Assmuss_parasiten_051.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)