Seite:Ausgezeichnete Belohnung einer Krankenwärterin in dem fürstl. Krankenhause zu Bamberg.pdf/2

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Tag und Nacht alle viertel Stunde derselben abwechselnde Arzneyen und Getränke so zu sagen eingeschüttet hat, – und um dieses zu bewirken, der Kranken den Schleim aus dem Munde nehmen mußte, um den einzugebenden Arzneyen und Getränken freyen Durchgang zu verschaffen. Die ganzen eilf Tage, wo die Kranke sich in diesem traurigen Zustande befand, verließ die Krankenwärterin diese Kranke fast keinen Augenblick, ausser, daß sie sich des Tages über von einer andern Wärterinn ablösen ließ, um zwey ober höchstens drey Stunden auszuruhen. Als Se. Hochfürstlichen Gnaden erfuhren, daß jene äusserst gefährliche Kranke durch den unermüdeten Fleiß dieser Krankenwärterinn gerettet worden; befahlen Höchst dieselbe, als ein Zeichen Dero höchsten Zufriedenheit, und zur Aufmunterung der übrigen Krankenwärterinnen, zu einem gleichen Fleiß und Eifer, obenerwähntes schönes Silbergepräg, der verdienten Margaretha Entresinn, in Dero Namen gnädigst zuzustellen.

Bamberg den 29ten Jänner 1791.