Seite:Bötjer Basch.djvu/091

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Schilfverstecken schwammen mit kräftigem Armschlage zwei nackte muskelstarke Jünglinge hervor, und als die Gestalt des Greises wieder aus der Tiefe auftauchte, schossen sie herzu und hoben ihn mit geschicktem Schwung auf ihre Schultern. „Hurrah!“ riefen die Jungen, die auf der Höhe standen und noch einmal „Hurrah!“ und immer kräftiger, je näher ihre beiden „Swemmer“, zwei jungen Tritonen gleich, mit starken Schlägen den Verunglückten der heimathlichen Erde zuführten.

Daß Meister Daniel unter einem Hurrah der Knaben in die Tiefe gesprungen sei, ist eine Lüge, die schadenfrohe Menschen sich später zugerichtet haben. Die Jugend ist nur selten böse, und der alte Mann mit seinem schönen Vogel hatte den Knaben ja niemals Leids gethan. Aber ein halbes Hundert Arme waren bereit, ihn am Ufer seinen beiden Rettern abzunehmen, die jetzt stolz zu ihren Kleidern schritten; ein Paar der Knaben lief nach dem Chausseewärterhäuschen, das nahebei auf dem Damme stand, und die gutmüthige Frau, die allein daheim war, öffnete schon die Hausthür, durch die nun der ganze Trupp hineinströmte,

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Theodor Storm: Bötjer Basch. Berlin: Gebrüder Paetel, 1887, Seite 091. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:B%C3%B6tjer_Basch.djvu/091&oldid=- (Version vom 31.7.2018)