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Knöpfle.

Was mi herführe thuet? O Herr Zauberer, oder wie i Ihna schelte muß, des woiß i wärli selbscht nit. I bin auf der Wanderschaft und hab’ mi da im Wald in der Dunkelheit verirrt. Wenn Sie vielleicht so freundli wäre, mir de Weg z’ weise, so wollt i mit Vergnüge mi entferne.

Hocuspocus.

Ich glaub’ es gern; doch wisse, frecher Wicht!
In diesem Walde herrsche ich allein
Und mir verfällt, wer sich zu kühn mir naht.
Sahst Du die Marken nicht an meines Reiches Grenze?

Knöpfle.

Vergebung, edler Herr Zauberer oder Geischterkönig. Aber meine Auge sind schwach durch die viele Nachtarbeit, und zudem han i a Gläsle über Durscht trunke.

Hocuspocus.

Also ein Trunkenbold, und welcher Profession?

Knöpfle.

Des Schneiderhandwerks, hoher Geischterkönig!

Hocuspocus.

Dein Alter?

Knöpfle.

War ein Schneiderle, so wie i!

Hocuspocus.

Wie alt Du bist?

Knöpfle.

Auf künftige Oschtern wird’s drei Jahr, daß i hab’ spiele müsse bei der Conscription.

Hocuspocus.

Glaubst Du an Geister?

Knöpfle.

Sie, hörend Se, des ischt mit Verlaubniß z’sage, a einfältige Frag! Sehend Sie denn nit, wie i zittre thu’?

Empfohlene Zitierweise:
Franz Bonn: Der verzauberte Frosch. Breitkopf und Härtel, Leipzig [ca. 1875], Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bonn_Der_verzauberte_Frosch.djvu/11&oldid=- (Version vom 31.7.2018)