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Anno 1729. den 29. Jan. erhub sich ein erschrecklicher Sturmwind, mit vielen Regen und Tauen, und wehete bey Elias Eckarthen die Scheune übern Hauffen.

Anno 1734. den 28. Febr. wüttete um unsere Gegend ein erschrecklicher Sturmwind, so treflichen Schaden that an Plancken, Häusern, und viel 100. Stamme Holtz in Püschen umwarf. Man sehe wie dieser Wind an andern Orten Haußgehalten, mein Historisches Tagebuch 1734. pag. 43.

Anno 1736. im Herbste haben die Sturmwinde allhier sehr gewüttet, der gröste Sturmwind erhub sich des Morgens den 25. Sept. und wehete bis den 26. dito Abends, an den zwey Tagen warf dieser Sturmwind, das Obst daß noch auf den Bäumen stund über die Helffte ab, und hatten diejenigen Leute, die ihr Obst noch auf den Bäumen hatten viel Arbeit mit Auflesung desselbigen. Die andern starcken Sturmwinde waren den 20. 21. Octob. 6. 17. 22. 23. 24. (da erschrecklicher Sturmwind war) Nov. 2. 3. 8. 14. 26. Dec.

Anno 1737. den 12. und 13. Jan. hatten wir allhier zu Herwigsdorf einen erschrecklichen Sturmwind der in Püschen und Gärten sehr viel Bäume umwarff, und Häusern, Scheunen, Blancken und Zäumen grossen Schaden thät.

IX. Von unfruchtbaren, dürren und nassen Jahren.

Anno 1593. war fast wenig Korn, hat auch darzu nicht viel Körner gegeben, also daß man aus einem Schock Korn kaum 1. Viertel dreschen mögen, so ist auch dasselbe als man es gesäet, nicht aufgegangen. Hierauf grosse Theurung erfolget, und gewehret von 1594. bis 1602. da es wieder abgeschlagen. Kirchenbuch.

Anno 1678. war es im Sommer sehr dürre, daß fast alles verdorrete, und es im Augusto aussahe als wie im Früh-Jahre, wenn der Schnee weg ist. Gr.

Anno 1694. galt im Julio der Scheffel Korn 4. thl. 18. gl. Mich. Eck.

Anno 1695. ward das Getrayde langsam reif, wegen der Kälte, man hat 4. Wochen nach Jacobi, nehmlich die Woche vom 21. biß 27. Aug. angefangen zu Erndten, wiewohl damahls noch unreif und naß, weil 10. Wochen lang Regen Wetter in die Erndte kam, und