Seite:Chronica Herwigsdorff.djvu/180

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fiel, heftigen Husten, Nissen, Haupt-Weh und andere Zufälle erweckete, hierauf folgte ein gräulicher Auswurff, von vielen garstigen Schleim, daß man sich heftig wunderte, wo so viel Materie herkam, und denn folgete nach und nach Besserung.

Anno 1733. den 4. Jan. ward begraben, Andreas Klette, gewesener Häußler und Leinweber, der mit seinem Weibe Annen, gebohrne Gampin, über 51. Jahr in der Ehe gelebet, 6. Kinder gezeuget etc. seines Alters 75. Jahr und 3. Monath.

Den 9. Febr. muste die junge unangesessene Mannschafft von 18 biß 36. Jahren in Zittau aufs Rath-Hauß, allwo das Looß zur Land-Militz zu rechte gemacht ward, und traf dieses Looß ihrer 15. allhier.

Den 20. Jul. ward begraben Christoph Roscher, ein Gärtner Koch und Schlächter, der mit seinem Weibe Justinen, gebohrnen Augstin, 51. und ein halbes Jahr in der Ehe gelebet, und 6. Kinder gezeuget, davon eine Tochter an Tobias Grüllichen in Oberdorf verheurathet noch lebet, seines Alters 74. Jahr weniger 13. Wochen.

Den 21. Aug. ward begraben Christoph Augstin, gewesener Bauersmann, der mit seiner Ehewirthin, Marien gebohrnen Korseltin 53. Jahr und 32. Wochen in der Ehe gelebt, 7. Kinder gezeuget, davon 39. Kindes und ein Kindes-Kindes-Kind erlebt, seines Alters 76. Jahr und 17. Wochen.

Den 15. Nov. ward begraben Hanß Korselt, gewesener Bauersmann, der mit seiner Ehefrauen Rosinen, gebohrene Roscherin 50. Jahr und 10. Monath in der Ehe gelebt, 5. Kinder gezeuget, und 18. Kindes-Kinder erlebt, seines Alters 77. Jahr und 29. Wochen.

Anno 1734. ward eine allgemeine Obst-Fruchtbarkeit, welche allhier so reichlich gewesen, daß dergleichen keinen Menschen gedencket. Es ist des Obsts so viel und häufig geworden, daß viel Hauß-Wirthe, so viel Bäume hatten, nicht wusten, was damit zu machen, weil es an Käuffern fehlte. Daher gieng es an ein Backen und Abrühren etc. ein Viertel Borsdorffer Aepfel galt 6. gl. Annaberger 17. Kreutz. Juncker Aepfel 4. gl. Kriener und andere gemeine Aepffel 3. gl. Morgen-Birn 4. gl. Herbst-Birn 3. gl. Ungrische Pflaumen 4. gl. andere gemeine Pflaumen vor 1. biß 2. gl. Ja mein seel. Vater Friedrich Eckarth hat so genannte Krischeln ein Scheffel und zwey Metzen verkauft zusammen vor 3. gl. 2. Schles. Dreyer, sie waren so unwerth und gemein, daß man Krischeln an Weynachten an theils Orten auf den Bäumen sahe, weil sich ihrer