Seite:DE Hebel Werke 1834 1 25.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

welche Theologie studiren wollten, fortan unterrichten. Dabei hatte er aber auch jetzt noch mehrere Lehrstunden in alten Sprachen und in der Naturgeschichte den Klassenschülern, die er bisher unterrichtet hatte, zu ertheilen. Dagegen wurde ihm die Verpflichtung zum Predigen abgenommen. Selten nur trat er noch in diesem und einigen folgenden Jahren als Prediger auf. Die wenigen Festpredigten aber, die er seitdem hielt, wurden wegen ihrer Vortrefflichkeit mit vorzüglichem Beifall aufgenommen, und sind, wie die Ausgabe seiner Werke beweist, noch vorhanden.

Der hebräische Unterricht bei den Exemten kam dadurch, daß er ihm übertragen wurde, in sehr gute Hände. Zwar hatte er nur geringe Kenntnisse der hebräischen Sprache nach Karlsruhe mitgebracht, aber bald, nachdem er an das Gymnasium berufen worden war, sich eine vorzügliche Tüchtigkeit zu diesem Lehrfache erworben. Auch mit der chaldäischen Sprache, so wie mit den Anfangsgründen der syrischen und arabischen hatte er sich bekannt gemacht. Sein Unterricht im Hebräischen war, wiewohl er hinsichtlich der Grammatik Manches, das ihm kleinlich schien, nicht so genau nahm, als es Andere genommen haben würden, dennoch gründlich, und, besonders wenn er die herrlichen Gesänge von David, Assaph, Jesaias, Joel und Nahum, vor sich hatte, sehr anziehend und geistreich. In vorzüglichem Grade besaß er die Fähigkeit, in den

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite XXIII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_25.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)