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Bald erschienen auch in öffentlichen Blättern die Urtheile ausgezeichneter Männer und Kunstrichter über Hebels Gedichte. Die Stimme des Volkes wurde dadurch bestätigt.

Zuerst als öffentlicher Beurtheiler trat Johann Georg Jacobi auf, der liebliche Dichter, der im ganzen teutschen Vaterlande mit Achtung genannt wird. Im Freiburger Intelligenz- und Wochenblatt vom 23ten Februar 1803 sprach er das freudige Gefühl aus, das ihn beim Lesen dieser Gedichte ergriffen hatte. Jedes dieser Gedichte, sagte er, habe etwas Eigenthümliches, in jedem wehe der wohlthätige Geist seines Verfassers. Er bekannte, daß er kaum den Eindruck wiederzugeben vermöge, den sie auf ihn gemacht hätten, und pries sie als eine ausgezeichnete Erscheinung, besonders in einer Zeit, in der sonst so viel Alltägliches und Erkünsteltes zum Vorschein komme. Auch machte er darauf aufmerksam, wie Hebel mit eigenen Augen sah, mit eigenem Herzen empfand, und das Gesehene und Empfundene treu darstellte, und wie er sich in den gemeinen Bürger und Landmann ganz hineindachte, in den ländlichen Bildern seine süßesten Erinnerungen aus den Jugendjahren ausprach, keine geschaffenen, sondern ungerufen gekommene Bilder gab, und glücklich mit seiner Phantasie jeden Baum und Felsen belebte, den Zeiten, Gestalt und Rede verlieh, und am Himmel und auf Erden überall seines Gleichen fand. Nicht genug, setzte er hinzu, könne er

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Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite XXX. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_32.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)