Seite:DE Hebel Werke 1834 1 39.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

unumgänglich nöthigen Auslassungen und Veränderungen übersetzen möchte. Jacobi selbst gab einige Proben, indem er zuerst im genannten Intelligenz- und Wochenblatte das Gedicht: Freude in Ehren, und sodann in der Iris noch Einiges von Hebel in die hochteutsche Sprache übertrug. Im Jahr 1808 aber wurde zu Bremen und Aurich in der Müllerischen Buchhandlung von einem Ungenannten eine hochteutsche Uebersetzung sämmtlicher allemannischer Gedichte nach der dritten Auflage herausgegeben. Zwar gestand der Uebersetzer selbst in der Vorrede, daß die herrlichen Dichtungen wohl Vieles von ihrer bezaubernden Anmuth verloren hätten, aber er glaubte, daß seine Uebersetzung im nördlichen Teutschland willkommen seyn werde, um Lesern das Original verständlicher zu machen.

Wie Jacobi den Wunsch äußerte, daß die allemannischen Gedichte in die hochteutsche Sprache übersetzt würden, so wünschte Göthe umgekehrt, daß man auch hochteutsche Gedichte in die allemannische Mundart übertragen möchte. Wie es für ein ganzes Volk ein Hauptschritt zur Kultur sey, fremde Werke in seine Sprache zu übersetzen, so sey es ebenso ein Schritt zur Cultur einzelner Provinzen, wenn man ihnen die Werke derselben Nation in ihrem eigenen Dialekt zu lesen gebe. Dabei berief er sich auf das Beispiel der Italiener, die ihren Tasso in mehrere Mundarten übersetzt hätten, und forderte den Verfasser der allemannischen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite XXXVII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_39.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)