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den Kalender für das Jahr 1819 wieder zu schreiben.

Der große Ruhm aber, welchen er sich durch seine einfache und herzliche Erzählungsart erworben hatte, wurde die Veranlassung zu einer neuen Arbeit, die er ebenfalls um diese Zeit übernahm. Da man längst für die evangelischen Schulen des Großherzogthums Baden eine neue Bearbeitung der biblischen Geschichten wünschte, so forderten ihn manche seiner Freunde auf, sich diesem Geschäfte zu unterziehen. Dadurch bewogen machte sich Hebel im Jahr 1818 an solche Arbeit, und vollendete in diesem Jahre bereits den größten Theil der Geschichten des alten Testaments.

So floß Hebels Lebenszeit bis zum Ende des Jahrs 1818 dahin. Manches Lästige und Unangenehme in seinem Berufe hatte er während dieser Zeit zu tragen. Doch fehlte es auch nicht an Freude und Trost für ihn. Stets blieb ihm die innige Liebe und hohe Achtung, die er unter seinen so zahlreichen Freunden und Verehrern in Karlsruhe genoß. Nicht minder erhielt er fortwährend viele Beweise hoher Verehrung aus allen Theilen des Großherzogthums und selbst aus dem Auslande. Er sah, wie der Ruhm der allemannischen Gedichte selbst in den fernsten Gegenden immer fortblühte. Viele ausgezeichnete Gelehrte des Auslandes, wenn sie nach Karlsruhe kamen, besuchten ihn, um ihm dadurch einen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite LVI. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_58.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)