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Was ihr Besitzer sich von ihr verspricht;
Ich bin verwandt dem Hochgericht.

5
Nun rathet, was ihr wollt. – Ein Rad? Das bin ich nicht.
19.

Die erste ändert Jahr für Jahr
Die liebe Zeit oft sonderbar;
Der trägt sie schwarz, der grau.
Hier wirds beschnitten, dort gekräust,

5
Mit Band umwunden und besträußt,

Ziert Mädchen, Mann und Frau.
Zuviel schon! – Steht das zweite Paar
Dem Leichtsinn offen, dann fürwahr
Ists Mutter-Söhnchen in Gefahr.

10
Das Geldlein fliegt dem Kukuk zu,

Mit ihm die Tugend und die Ruh.
Zum Ganzen braucht des Künstlers Hand
Nur schwache Seide und Verstand.
Die Mode hängts dem Ersten an,

15
Wie man bereits vermuthen kann.

Ihr meint ihr habts, ihr habt es schwerlich;
Wär’ die Kokarde nicht ersonnen,
So hätte man es nie gesponnen!
Der Titus macht es nicht entbehrlich.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_2_214.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)