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Wir drei liefen plötzlich wie gehetzt davon.

Er hatte ja nur wenige Minuten Vorsprung! Und doch! Ihm genügten sie! – Hiermit begann die aufregendste aller Verbrecherjagden, die wir je unternahmen.




Die Steinhütte am Buarbrä
1. Kapitel.
Frau Rupertis Brief.

Diese Ereignisse spielten sich erst im Mai des folgenden Jahres ab. Die dazwischen liegenden Monate waren ausgefüllt durch Haralds schwere Erkrankung an Grippe, durch den achtwöchigen Kuraufenthalt in Meran und den sich anschließenden in Nizza.

Erst am 5. Mai kehrten wir beide wieder nach Berlin zurück, Harald in die Arme seiner freudestrahlenden Mutter, ich mit nicht geringerer Freude in meine beiden Zimmer, die ich im Harstschen Hause bewohnte und die ja meine wahre Heimat bildeten.

Auf meinem Schreibtisch hatte Frau Auguste Harst die ganzen in den letzten acht Wochen für Harald eingelaufenen Briefe, Drucksachen und so weiter aufgehäuft. Haralds eigener Wunsch war es gewesen, daß ihm nichts hiervon nachgeschickt würde. Er selbst hatte ja nur einen Wunsch: rasch wieder gesund zu werden! Und er kannte sich: hätte er einen Brief mit einem interessanten Auftrag erhalten, dann würde dieser ihm keine Ruhe gelassen haben, hätte ihn in Gedanken dauernd beschäftigt und die Genesung so verzögert. Der Arzt hatte Harald eben jede, aber auch jede „Arbeit“ verboten. Und Harsts „Arbeit“ griff Nerven und Hirn mehr an, als man anzunehmen geneigt ist. –

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Geheimnis der Kabine 24. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_der_Kabine_24.pdf/35&oldid=- (Version vom 30.6.2018)