Seite:Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel.djvu/26

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Es sihet ihm gleich / wann die Indianische Pfauen und Calecutische Haanen mit hangenden Flügeln und ausgespreiten Schwäntzen prangen / als ob sie mit solchen hoffärtigen närrischen Gebärden und stoltzem Schnupffen und Gekoller unserem teutschen Geflügel auffrupfften und rühmten / aus wie fernen Landen sie / als ein vortreffliche edle Art / zu ihnen hergeholet worden sey; dessen dann unser teutsch Geflügel / wann es ihm sowol als den Menschen gegeben worden wäre / sich satt genug lachen möchte; Wann aber unsere eingeborne Lands-Kinder so auffziehen / und in[1] unnöthiger Herweisung der erlernten Sprach / der närrischen Gebärden: der frembden Kleyder-Tracht und erst kürtzlich angenommener ausländischen Sitten sich auszuärtlen scheinen / was thuen sie anderst / als daß sie ihre ernsthaffte redliche Landsleuth / die nicht gleicher Thorheit mit ihnen ergeben / verachten? soviel an ihnen ist / ihr Vatterland verläugnen: und sambt seinen Einwohnern verschmähen wollen? in und vor sich selbst aber sich ihres Herkommens unwürdig


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