Seite:Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel.djvu/29

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Mann / ja kein unvernünfftig Thier / sonder ein Mensch geboren worden! und hierzu veranlast mich vornemblich diß / daß ich täglich sehe / wie etliche unserer Landsleuthe sich selbst verderben / und ihrer teutschen Art absterben / wann sie sich neben Ergreiffung frembder Sprachen / auch frembder delicater Speisen / prächtiger Kleydungen Gebrauchs: und im übrigen durchauß ein zärtlich Weibisch / ja schier Viehisches Leben angewöhnet: und sich also ihres Herkommens / Standes und Namens entwürdigt haben.

Schön stehets / wie ich auch oben gemeldet / wann einer sprachkündig ist / und geraiset hat! Aber gleichwol schätzte das Oracul zu Delphis Aglaum Psophidium vor den allerglückseligsten Menschen seiner Zeit / ob er gleich niemahlen keinen Fuß auß seinem geringen Bauren-Gut gesetzt / noch ein andere Sprach / als die seine Mutter geredet / gelernet hatte: Uberdas haben die nahmhaffteste Völcker ihr Vatterland und dessen gemeinen Nutzen jeweils höher geachtet / als ihr aigen Reputation, Ehr