Seite:De Alemannia XXII 206.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

nach Basel geschafft. Dort bewahrte Professor und Stadtrat Peter Merian sie in seinem Haus, bis sie am 21. Juli, als die ärgste Gefahr vorbei war, wieder abgeholt wurden. Der in der Kasse sich befindende Geldvorrat von etwa 1200 fl. war zu Besoldungszahlungen für den Monat Mai verwendet worden, und so ging der Landesausschuss, der die Beschlagnahme der Gelder aller öffentlichen Kassen verfügt hatte, bei der Universität leer aus.

Zum Schluss dieses Abschnitts möge darauf hingewiesen werden, dass, während andere Universitäten, wie Heidelberg, Gießen, Berlin, eine bedeutende Herabminderung ihrer Frequenz in diesem Jahre erfuhren, die Besuchsziffer in Freiburg sogar fast stetig gewachsen ist. Die Zahlen vom Sommer 1847 an sind: 217, 270, 231, 280, 295, 331 usw. Vgl. Abschnitt X.


VII. Das Lehrerkollegium.

Veränderungen im Stand des Lehrerkollegiums[1] kamen in diesem Zeitabschnitt folgende vor.

a) In der theologischen Fakultät.

Am 22. Februar 1832 zeigte der bisherige Ordinarius der Kirchengeschichte v. Reichlin-Meldegg seinen (am 19. d. M. geschehenen) Uebertritt zur protestantischen Kirche an, nachdem er schon längere Zeit vorher um Versetzung in die philosophische Fakultät eingekommen war. Die wichtige Folge jenes Schrittes war, dass durch allerhöchste Entschließung des Großherzogs aus dem Staatsministerium vom 27. Februar 1832 das Staatsdienerverhältnis v. Reichlin-Meldeggs durch seinen Uebertritt als von ihm freiwillig aufgelöst erklärt, jedoch ihm gestattet wurde, bei einer jährlichen Unterstützung


  1. Auch das Amt des Kurators wurde in dieser Zeit nicht weniger als viermal neu besetzt. Im Jahr 1831 wurde der bisherige Kurator Frhr. v. Türkheim Minister; an seine Stelle trat Geh. Rat und Kreisdirektor Dahmen, der jedoch schon am 18. April 1832 durch Frhr. v. Reck (auch Direktor der Regirung des Oberrheinkreises) ersetzt wurde. Dieser blieb bis 1845, wo ihm Aug. Frhr. Marschall v. Biberstein (als Kreisdirektor und Kurator) folgte. Dieser endlich war Kurator bis im Winter 1850/51. Von da an blieb das Amt unbesetzt.
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXII. Hanstein, Bonn 1894, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXII_206.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)