Seite:De Alemannia XXII 211.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Nach dem Tode des alten Ecker (1829) war J. Schwörer[1] erst provisorisch mit dessen Lehrfach betraut, dann 1832 zum außerordentlichen, 1833 zum ordentlichen Professor der Geburtshilfe ernannt worden. Nach Becks Tod erhielt er auch die gerichtliche Medizin.

Am 7. April 1835 wurde der bisherige Extraordinarius Werber[2] zum Ordinarius für Pathologie, Therapie, Arzneimittel- und Giftlehre, sowie Geschichte der Medizin, 1845 auch zum Leiter der Poliklinik ernannt.

Am 15. Juni 1838 starb plötzlich der Professor der Chirurgie und Augenheilkunde und Direktor der chirurgischen Klinik, Beck, erst 44 Jahre alt. Sein Lehrstuhl blieb 4 Jahre lang unbesetzt, seine Fächer wurden unterdessen vom außerordentlichen Professor C. Hecker[3] supplirt. Erst 1842 berief man Stromeyer. Doch wurde schon 1845 Hecker zum (einstweilen überzähligen) Ordinarius ernannt und wurde auch der Nachfolger Stromeyers, als dieser im November 1848 aus dem badischen Staatsdienst austrat.

Botanik war bis 1832 nur von Perleb, der der philosophischen Fakultät angehörte, vorgetragen worden. Erst in diesem Jahre ernannte man Spenner[4] zum ordentlichen Professor eigens für die medizinischen Fächer der Botanik. Nach seinem im Jahr 1841 erfolgten Tod wurde aber erst 1846 wieder ein Nachfolger ernannt, und zwar der Professor an der polytechnischen Schule in Karlsruhe. Braun,[5] der als Prorektor in der stürmischsten Zeit der Revolution, treu auf seinem Posten ausharrend, durch Klugheit und Fertigkeit wesentlich dazu beigetragen hat, „das Vermögen der Universität vor unrechtmäßigem Eingriff zu bewahren und schließlich in Sicherheit zu bringen.“ Zugleich war (1845) von der medizinischen und philosophischen Fakultät beschlossen worden, dass die Lehrkanzel der Botanik von jener der Zoologie getrennt und letztere mit der vergleichenden Anatomie und Physiologie vereinigt werden sollte.



  1. Vgl. Bad. Biogr. II, 293.
  2. Vgl. Bad. Biogr. II, 451.
  3. Vgl. C. Jäger a. a. O. S. 66.
  4. Vgl. Bad. Biogr. II, 305.
  5. Vgl. Bad. Biogr. I, 125.
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXII. Hanstein, Bonn 1894, Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXII_211.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)