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Der am 11. Juni 1845 verstorbene Professor der Naturgeschichte und Botanik an der Hohen Schule, Karl Julius Perleb vermachte der Universität nicht nur seine sämtlichen Bücher und Handschriften u. a., sondern auch 2000 fl. in baar zur Förderung der Naturwissenschaften an der Universität, Reisestipendien usw. Weiteres s. in den Stiftungsurkunden S. 338 ff. und in der Biographie Perlebs von Schreiber S. 13, – (Perleb bestimmte u. a. auch 1000 fl. zur Ausschmückung des Universitätschörleins im Münster mit Glasgemälden.)

Am 26. Juli 1848 starb in Basel der reiche Bürger und Rentner von da, Philipp Merian, Ehrenbürger und Ehrenrat der Stadt Freiburg. Wie derselbe der Stadtgemeinde Freiburg als solcher reiche Summen vermachte, so vergass er auch die Hohe Schule nicht. Laut seinem letzten Willen vom 8. März 1848 bekam dieselbe 5000 fl. zur Errichtung zweier Stipendien für arme Studirende der Hohen Schule mit Ausnahme der Theologen, „da diese anderweit Unterstützung finden.“ Sodann vermachte Merian auch 4000 fl. dem Freiburger Krankenspital, zunächst bestimmt zur Verpflegung armer kranker Akademiker, die nicht in der Stadt ihre Heimat haben, sowie armer Durchreisender (anderer) Personen.

Für die Gründer von Studienstiftungen an der Albertina waren früher für jeden Einzelnen Jahrestage[1] abgehalten worden. Statt dieser einzelnen Jahrestage nun wurde – wesentlich nach dem Antrag der Stiftungskommission – am 20. April 1830 beschlossen, „ein allgemeines und feierliches Anniversarium für die Gründer der hiesigen Studienstiftungen“ abzuhalten. Dasselbe sollte bestehen 1) in einem Traueramt im Münster unter Begleitung von Choralgesang „mittels Beizug der Seminaristen, die Stipendien genießen;“ 2) in einer Trauerrede, gehalten in der Aula academica.[2] Die Kosten der kirchlichen


  1. Vergl. Stiftungsurkunden Anhang S. 408.
  2. Zur Abhaltung dieser Trauerreden erbot sich Schreiber. Derselbe hielt sie auch eine ganze Reihe von Jahren hindurch und ließ deren einige gesammelt auch im Druck erscheinen als „Gedächtnisreden, Beiträge zur Geschichte der Albert-Ludwigs-Universität zu Freiburg i. B. von H. Schreiber I. Abteilung. Freiburg 1832.“ Von den späteren sind vereinzelt im Druck erschienen die vom Jahr 1833 (über Matthäus Hummel im Bach), 1834 (Joachim Mynsinger von Frundeck) und 1837 (Heinrich Loriti Glareanus). Zum letztenmal hielt sie Schreiber im Jahr 1837.
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Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXII. Hanstein, Bonn 1894, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXII_229.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)