Seite:De Alemannia XXI 135.jpg

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lob dich ewiger brunne und den aussfluss in dir ze schepfenne deinem sune engel zu einem lobe, das die sehen in dir den[1] spigel der ewikeit, wie sie dich loben solten. Ich lob dich, das du hast nider geworffen den hochfertigen, der wolt im dem ereigenn. Her vater ich ere dich durch alle dein creatur, die du geschaffen hast, das sie leben in deiner güte. O edele drivaltik., ich lobe und ere dich, der du wolste schopfen menschen durch deinem gewalt und weissheit und willen. Nu bit ich dich, heiliger vater, das du geruchest ze geben mir armen kraft ze deinem höhsten lob. Ich pit dich, herr ein weissheit des vater, das du geruchest ze erleuhten mein verstantnüss zu deiner obersten erkantnüss. O herr heiliger geist, ich pit dich, das du geruchest ein ze gissen meiner sele den besten willen, in dem ich dir müg wol gevallen. Ich lob und ere dein undurchgrundlichen tieffen, als du pist in deiner undurchgrundlichen tieffen. Dein wunsame tieffen, als du pist in deiner schone. Ich lobe deine unmessige güte, als du pist in deiner güte. Ich lob dein ewigen reichtum, als du pist in deinen ewigen reichtummen, und pit dich, das du mich reich machest an tugenden. Ich lobe dein unsegliche tugente, und pite dich, das du geruchest mir ze geben tugende, und solche tugent in den ich dir muge wol gevallen. Ich lob und ere dich, da du pist alles, das du pist, und die selben gute, die du pist. Herre vater, ich lob und ere dich in deinem unbegriffenlichen und unmessigen wesen. Ich lobe dein undurchgrundliches wunsam hercz, in dem du gebirst deinen wunsamen sun, dein bild, deinen schein. O wunsamer sun, ich lob und ere dich, der du wolst geborn werden von dem wunsamen zarten herczen deines vaters. O aller edelster herr, welhe mynn hat dich getwungen, das du woltest auf die erden zu kumen in den leip meiner frauen, und geporn werden von wurcken des heiligen geistes. Und die gepurt lob und ere ich, das du hast gewollet an dich ze nemen, das du vor nicht bist gewesen. O ewiger edeler herr, ich lob dich, das du woltest geborn werden von dem leib meiner frauen ein sun des vaters, mir ein behalter. O ewige weissheit des vaters, ich lob dich, das du woltest kleiner gesehen werden, du groser in dem vater. Ich pit dich durch die mynne, die dich hat getwungen ze komen auf die erden, das du geruchest mir ze geben, das ich dich mynne von allem herczen und weisen sey ze allen dingen, die mich dir mügen genehen. Herre vater, ich lob dich, das du reichnest in deinem unmessigen zartnüss. Ich lob deinen gotlichen geist, und ere dich heiliger geist mit dissem gepet, als du pist in dem vater und in dem sun ein unmessige mynne, ein mitler kuss, ein ewige freuntschaft, ein ungeledigter umvang. O ewige mynn, ich lob dich, die du hast gebildet die zarten menschait, meins herren Jhesu Christi und geeinet in dem leib meiner frauen. Herre heiliger geist, ich pit dich, das du fliessest von der zarten


  1. Hs. den den.
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_135.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)