Seite:De Alemannia XXI 149.jpg

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das man es icht innen würd. Siechen swestern dienet es als getreülichen und frölichen, als ob igliche sein natürliche swester were gewesen, und so man wein den swestem gab, den nam sie in einem kopff, und pracht in der aller notdürftigsten. Bredigen und von got reden was im die aller peste kürczweil, die es immer gehaben mochte, und sprach dick, und het es unsers herren nit, es künde nit wissen, wie es sein leben vertreiben solte. Und diss vorgesagt leben hete diss kint unter vierzehen jaren, und dar nach, da sie gehorsam tete, und zu nam an der verstantnüss, was sie da vor gote zu dinste erpote, das meret sie dar nach nach all iren mechten und ganczen kreften. Und ir ernst wart da so gross, das ir kleines corpusculum mer guter werck fürprachte denn die ir person drey tetten, die halt auch in gutem fleiss waren gen got. Und allzeit was ir begirde und ir unmuss, das sie die schrift lese, wann die verstund sie als gar wol, das es ein frauen pillich genügen solte, und wenn sie nicht las, so lert sy andere kint mit ganczen treüen, und in gar kalten winterigen zeit so studieret sie in der nacht vor irem bette so vil und so begirlich, das sie der pittern kelten nit befant nach achte hete, piss ir die vinger erkrumte, da mit sie das puch in der hant hete, und weret ir das piss an iren tot. Und so sie dann gelass, da sie müde ward, so gab sie sich denn heiliger trachtunde und andechtigem gepet. Und also stund sie eins mols vor dem altar an irem gepet, und schinnen die stern gegen ir gar klärlichen und preheten in all ir kraft, und da von kom sie in gross wunderunge weder das leuchtend lochczen ein naturlich wesen wer, oder ob die stern got einen dinst und ein lob da mit tetten und erpüten, und in der frag ir selbs herczen ward ir ein antwurt geben, das alle creatur geschaffen weren dar zu, das sie got lobeten in irm wesen und weise nach aller ir kraft. Und da von kom sie in so süsse bekantnüsse, das sie das so tieffe in ir hercze senckte, das sie mer neigunge und reiczunge ze gotes dinst enpfing von der sichern antwurt denn von keiner andern genad da vor, wann sie nam es in irem ganczen synn als gar, als ob sie sprech, wenn ein creatur, die nicht synnes nach verstantnüss haben sol, got zu dinste geschaffen ist, und dar umb nymer liebes noch lobes warten darff, was pistu dann du, armer mensch, lobes und dinstes deinem schöpfer schüldig, der dir leib und sel hat geben, und sich selber allzu mal, und was es gutes hat in himelreich und in ertreich, das teilet er dir mit, und lonet dir tausent stunt mer dann nach ebenne gemessen werde deiner steten mynn, ob du so selig pist, das du dar an funden wirst. Und das sol dein lichter gelaub sein und dein gancze zuversicht, piss du zu der waren mynn kumest, die da lonet und krönet ewicklichen. Und eins males was diss Elsbetlein aber an seinem gepete, da sah ein ander swester, das ein feürein licht zu seinem munde ging. Und als sie an den jaren zu der ewigkeit

Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_149.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)